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Große Einkaufswelle der türkischen Stahlwerke hat für einen riesigen Preissprung gesorgt
Die große Einkaufswelle der türkischen Stahlwerke hat für wenige Tage im letzten Monat für einen riesigen Preissprung in der Schrottpreisentwicklung gesorgt. Kaum war der Preis-Tsunami vorbei hat auch die Stahlschrottnachfrage aus der Türkei, sowie aus Fernost, spürbar nachgelassen. Diese Entwicklung hat wieder einmal gezeigt, wie abhängig die deutsche Recyclingwirtschaft vom Stahlschrott-Export ist und welchen Einfluss die türkischen Werke auf die Stahlschrottpreise haben.
Die Preise haben sich im Monat Juni auf April Niveau eingependelt. Da wo das Schrottaufkommen besonders groß und die Nachfrage eher gering einzustufen war, haben sich die Preise sogar noch stärker abgeschwächt. Die Abschläge bewegten sich je nach Sorte und Bedarf zwischen € 50,00/t und € 70,00/t. Einige Werke zögerten die Verhandlungen bis über die Monatsmitte hinaus und versuchten dadurch den Preis noch weiter nach unten zu drücken.
Legierter Schrott
Seit Anfang Juni haben sich die Nickelkurse gefestigt und stiegen zeitweise sogar über US$ 9.000,00/t, allerdings war dies weniger einem steigenden Rohstoffbedarf geschuldet, sondern ist auf die Entwicklung der Dollarnotierung zurückzuführen. Wichtig für die Branche war die gute Nachfrage nach Edelstahlschrott. Spannend wird die Frage, wie sich der Chrompreis für das 3. Quartal 2016 entwickelt. Hier verdichten sich die Gerüchte im Markt, dass es zu einem Anstieg kommen könnte.
Aluminium
Seit Ende letzten Monats haben die Notierungen für Aluminium angezogen und liegen aktuell bei € 1.430,00/t und damit um durchschnittlich € 100,00/t höher als noch im Vormonat. Die Nachfrage nach Primär- und Sekundärschrotte ist nach wie vor gut, was einer sehr guten Auftragslage im Automobilbereich geschuldet ist. Die Prämien für Halbzeug fähige Schrotte haben sich leicht abgeschwächt. Die Blockpreise geben aktuell nach, nachdem sie zuvor gestiegen waren, was zu einer Abschwächung der Preise für Sekundärschrotte führen könnte.
Buntmetalle
Kupfer ist und bleibt das Metall mit den größten Schwankungen, da es anfällig auf Wirtschaftsdaten aus Amerika, politische Entwicklungen in Krisenherden oder spekulative Geschäfte von Finanzinvestoren reagiert. Kupfer verzeichnete in den letzten Wochen einen deutlichen Preisrückgang und fiel kurzfristig auf ein 4-Monatstief. Aktuell erholen sich die Kurse wieder, was aber in diesen volatilen Zeiten nichts heißen will. Vorsicht ist das Gebot der Stunde.
Brexit
Großbritannien hat entschieden. Die Märkte reagieren nervös und wie nach einem Austritt der Briten aus der EU zu erwarten war, verlor das britische Pfund deutlich an Wert und sank auf den niedrigsten Stand seit 30 Jahren. Der Deutsche Aktienindex stürzte zum Start fast um 1000 Punkte ab. Die Kurse der Aktien-, Devisen- und Rohstoffmärkte werden ebenfalls durchgeschüttelt. Die Volatilität bei den NE-Metallen dürfte in den nächsten Tagen und Wochen noch mehr steigen.