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Verkaufsgespräche haben sich erneut in die Länge gezogen.
Auch diesen Monat haben sich die Verkaufsgespräche mit den Stahlwerken im Inland sowie im benachbarten Ausland bis Mitte des Monats in die Länge gezogen. Grund dafür waren die Anfang des Monats geforderten Preisabschläge von bis zu 30,00 Euro pro Tonne. Diese rührten aus den rückläufigen Preisen im Tiefseemarkt. Die Preise gingen hier um bis zu 20,00 US Dollar pro Tonne zurück.
Die Nachfrage der Werke nach Stahlschrott war bei einer guten Auftragslage jedoch sehr fest, was den Handel veranlasste, auf unveränderte Schrottpreise zu bestehen, da das Angebot an Neuschrott teilweise begrenzt war. Diese Forderung konnte schließlich für Neuschrotte durchgesetzt werden. Für Altschrott und für Stahlspäne mussten, je nach Werk, Abschläge zwischen fünf und zehn Euro pro Tonne akzeptiert werden.
Legierter Schrott
Wie alle Metalle war auch Nickel von dem Abwärtstrend der Börsenmetalle betroffen. Die Nachfrage nach legiertem Edelstahlschrott ist nach wie vor sehr gut, jedoch gestalten sich die Verhandlungen mit den Abnehmerwerken wieder deutlich schwieriger. Die Vergütungsquoten für Nickel sollen nach unten geschraubt werden. Die Preise für Chrominhalt wurden bereits zurückgenommen.
Aktuell liegt der Nickelkurs bei 9.260,00 US Dollar pro Tonne, das sind runde 1.000,00 US Dollar weniger als noch im Vormonat. Die Gründe für die rückläufigen Kurse haben wohl reinen Spekulationscharakter. Niemand scheint in der Lage zu sein, hierfür reale Gründe zu nennen. Will man nämlich z. B. Nickel an der Börse kaufen, muss man dafür Aufpreise bezahlen und Glück haben, überhaupt welches zu bekommen.
Aluminium
Nachdem die meisten an der LME notierten Metalle in den letzten beiden Wochen unter Druck geraten sind, hielt Aluminium als einziges Metall dem Abwärtstrend stand. Die Auftragslage der Werke ist nach wie vor gut. Die Nachfrage nach primärfähigen Aluminiumschrotten hält ungebrochen an, ebenso die Nachfrage auf dem Sekundärmarkt.
Hier waren allerdings die Blockpreise unter Druck. Günstige Angebote vor allem aus Südeuropa, Osteuropa aber auch aus Deutschland sind hier die Ursache. Somit haben sich auch die Schrottpreise für Aluminiumschrotte leicht ermäßigt.
Alle Augen richten sich aktuell nach China. Die chinesische Zentralregierung will aus umweltpolitischen Gesichtspunkten einige Aluminiumwerke schließen. Damit soll das überschüssige Angebot eingedämmt werden (Commerzbank Commodity Research). Das würde aber auch Kapazitäten aus dem Markt nehmen.
Buntmetalle
Aktuell scheint sich der Negativtrend bei Kupfer fortzusetzen. Die Kupferkurse fielen bereits unter die Marke von 5.600,00 US Dollar per Tonne. Selbst die Veröffentlichung der positiven Wirtschaftsdaten aus China verhalfen nicht, den Abwärtstrend zu stoppen. Der Streik in der chilenischen Kupfermine Escondida ist beendet und die Exportlizenzen für Kupfergranulat aus Indonesien sind ebenfalls genehmigt. Die Auftragslage in der Industrie sowie in den Kupferhütten ist gut. Die Hütten melden, dass die Versorgung mit Kupferschrotten nach wie vor gut ist. Allerdings haben sich die Abschläge auf die aktuellen Kupferkurse leicht reduziert.
Bettina Schuler-Kargoll (26.04.2017)