Schrottmarktbericht März 2016

Knappe Schrottverfügbarkeit, der Preisanstieg für Neustahlprodukte oder die starke Nachfrage der türkischen Verbraucher?

War es die knappe Schrottverfügbarkeit, der Preisanstieg für Neustahlprodukte oder die starke Nachfrage der türkischen Verbraucher? Wahrscheinlich war es die Kombination aller drei Komponenten, die letztendlich zu einem Preisanstieg der Schrottpreise geführt haben. Im Durchschnitt erhöhten die Werke ihre Preise, je nach Sorte, zwischen € 10,00/t und € 15,00/t. Einige Werke, die ihre Preise im Februar um € 15,00/t reduziert hatten, mussten die Preise genau um diesen Betrag im März wieder nach oben korrigieren.

Seit einigen Wochen ist eine verstärkte Nachfrage aus Indien zu verzeichnen. Die äußerst niedrigen Frachtraten machen den Export interessant. Alles in Allem deutet aber nichts auf eine Belebung des Marktes und auf ein Ende der Stahlwerkskrise hin. Nach wie vor belasten Überkapazitäten an Stahl den Weltmarkt. Diese werden allein in China auf 350 Mio. Tonnen geschätzt, was dem Doppelten der EU-Jahresproduktion entspricht (MBI). Zum Schutz der europäischen Stahlindustrie hat nun die europäische Kommission eine Mitteilung veröffentlicht, in der eine ganze Reihe von Maßnahmen beschrieben wird, die zur Bewältigung der Krise beitragen sollen.

Aussichten

Die Nachfrage nach Stahlschrott wird über die weitere Preisentwicklung entscheidend sein. Alles deutet darauf hin, dass zumindest nicht mit fallenden Preisen zu rechnen ist. Eine Seitwärtsbewegung ist das Mindeste was der Handel erwartet.

Legierter_Schrott

Legierter Schrott

Der Nickelkurs hat sich seit seinem Zwölfjahrestief Mitte Februar wieder etwas belebt. Große Preissprünge nach oben sind aber nicht zu erwarten. In einem Bericht von NE-Metalle Monitor wird von der Einschätzung eines hochrangigen Managers von Norilsk Nickel berichtet der glaubt, dass bis zu einem Viertel der weltweiten Nickel-Produktionskapazitäten stillgelegt werden müssten, damit sich die Priese wieder erholen können. Wichtig für den Handel ist die gute Nachfrage der Edelstahlwerke, was für den Absatz entscheidend ist.

Aluminium

Aluminium

In den letzten Wochen hat sich bei den Aluminiumnotierungen eine Wende im Vergleich zu allen anderen NE-Metallen abgezeichnet. Während alle LME Notierungen gestiegen sind, musste Aluminium Kursrückgänge hinnehmen. Diese werden zusätzlich durch fallende Prämien und Abschläge im Primärbereich unterstützt. Es gilt abzuwarten, wie sich die Preise im Sekundärbereich entwickeln werden. Die Blockpreise sind erneut deutlich gefallen, was für fallende Preise für Aluminiumschrotte sprechen würde.

Kupfer

Buntmetalle

So langsam scheint Bewegung in den Kupfermarkt zu kommen. Kupfer war in den letzten Wochen das Metall mit der besten Performance. Die Aussichten stehen nicht schlecht. So wurde Anfang März ein Viermonatshoch von US$ 5.130,00/t erreicht, was sich gleich sehr positiv auf den Handel auswirkte. Die Lagerbestände an der LME haben ebenfalls stark abgenommen, was auf weiter steigende Notierungen hoffen lässt.