Schrottmarktbericht April 2019

Stimmung auf dem Stahlschrottmarkt gedämpft

Die Nachfrage aus der Automobilindustrie ist deutlich rückläufig. Vor diesem Hintergrund haben die Abnehmerwerke in Italien hart verhandelt und Preisabschläge gefordert. Da die Schweiz keine Stahlschrottmengen importierte und sich ausschließlich aus dem Binnenmarkt versorgte, musste der Schrotthandel im Süden Preisreduzierungen in Italien zwischen € 3,00/t bis € 8,00/t hinnehmen. Davon ausgenommen waren die Sorten eins und drei, Altschrott sowie Industrie- und Abbruchschrott, da hier noch Altverträge aus dem Vormonat in Drittländer zu bedienen waren und die gute Nachfrage keine Preisabschläge zuließen. In Deutschland, Luxemburg und Frankreich blieben die Preise unverändert auf dem Vormonatsniveau. Die Stahlschrottpreise im Tiefseemarkt haben sich im Laufe des Monats stabilisiert. Nachdem die Käufer Anfang des Monats günstigere Preise durchsetzen konnten, haben sich die Handelsaktivitäten erholt. Die Nachfrage aus anderen Drittländern, wie Indien, Pakistan und Ägypten haben den Preisrückgang gestoppt. Zuletzt haben sich höhere Preise am Markt durchgesetzt.

Aussichten

Die negative Wirtschaftslage ist derzeit der entscheidende Faktor für die Preisentwicklung im Mai. Auch wenn eine sich abschwächende Konjunktur aktuell noch nicht überall spürbar ist, reagieren die Stahlwerke und die gesamte Stahlrecycling-Branche vorsichtig. Bezüglich der Preisentwicklung im Mai rechnet die Branche, bei einer gemäßigten Nachfrage, mit weiter fallenden Preisen.

Legierter_Schrott

Legierter Schrott

Die Nickelkurse verloren im Laufe des Monats deutlich und fielen von US$ 13.150,00/t auf US$ 12.265,00/t. Eine immer noch anhaltend gute Nachfrage der Edelstahlwerke verhinderte bisher einen größeren Preisabschlag für Edelstahlschrotte.

Aluminium

Aluminium

Die Niedrigpreisphase im Sekundärbereich hält nach wie vor an. Die Preise für Sekundärschrotte, wie Aluminiumspäne, Aluminiumguss und andere Qualitäten waren leicht rückläufig, da die Blockpreise noch einmal nachgegeben haben. Aktuell scheint der Abwärtstrend gestoppt. Auch im Primärbereich sind die Preise erstmals unter Druck geraten. Lange Lieferzeiten für Primärschrotte bei den Aluminiumschmelzwerken sorgen in der Branche für Probleme. Die Lagerkapazitäten sind teilweise erschöpft.

Kupfer

Buntmetalle

Seit Februar treten die Kupfer- wie auch die Aluminiumpreise auf der Stelle. Positive Wirtschaftsdaten aus China haben in der vergangenen Woche die Kupferkurse auf US$ 6.608,00/t zwar steigen lassen, was ein neues Jahreshoch bedeutete. Dieses Niveau konnte allerdings nicht lange gehalten werden. Kupfer fiel auf US$ 6.380,00/t und es ist von einer weiteren Seitwärtsbewegung auszugehen. Analysten sehen die Prognosen für Kupfer hingegen positiv. Vielleicht erleben wir im Mai eine ähnliche Situation wie im letzten Jahr, die uns hohe Kupferkurse bescherte und das alte Börsianer Sprichwort wieder bestätigt hat: „Sell in May – go away“.