Schrottmarktbericht September 2019

Abkühlung der Konjunktur hat Auswirkung auf gesamte Stahlbranche

Entgegen allen Erwartungen haben die Stahlwerke im September keinen großen Bedarf an Stahlschrott angemeldet. Eine schwache Auftragslage und Absatzschwierigkeiten der Fertigprodukte führten zu Produktionskürzungen und einem reduzierten Rohstoffbedarf. Die Nachfrage in Deutschland, Italien und der Schweiz konzentrierte sich hauptsächlich auf die Sorten Stahlaltschrott und Stahlspäne während Neuschrott eher schwer abzusetzen war. Die konjunkturelle Abkühlung ist deutlich spürbar. Neben der Automobilindustrie zeigt auch der Werkzeug- und Maschinenbau seine Schwächen. Allein die Bauindustrie läuft noch rund. Die Preisverhandlungen waren hart und die Preisreduktionen von € 25,00/t  bis € 35,00/t, je nach Sorte und Zeitpunkt des Abschlusses, für den Handel schwer zu akzeptieren. Aber letztendlich zählte nicht der Preis, sondern der Absatz.

Aussichten

Für Oktober erwarten wir keine wesentliche Veränderung der Marktlage. Einige Werke haben angekündigt tage- oder wochenweise aus der Produktion zu gehen. Das wird den Druck auf die Stahlschrottpreise erhöhen. Bereits heute wird von weiteren Preisabschlägen in der Größenordnung von € 10,00/t bis € 20,00/t gesprochen.

Legierter_Schrott

Legierter Schrott

Am Edelstahlmarkt herrschte große Unsicherheit, nachdem die Nickelkurse in kurzer Zeit nach oben schossen. Mit US$ 18.850,00/t hat Nickel Anfang September ein 5-Jahreshoch erreicht. Nachdem die indonesische Regierung angekündigt hatte, den geplanten Exportstopp von Nickelerzen um zwei Jahre vorzuziehen – also bereits zum 1. Januar 2020 – stand der Nickelmarkt Kopf. Zwischenzeitlich hat sich die Lage wieder beruhigt. Die Edelstahlwerke haben im gleichen Zug die Nickelinhaltspreise deutlich zurückgenommen und den Bedarf an Edelstahlschrott reduziert. Für das letzte Quartal wurde der Ferrochrompreis um knapp 2 % zurückgenommen. Sollte der Fe-Grundpreis weiter fallen reduziert sich in Folge auch der Preis für Edelstahlschrott.

Aluminium

Aluminium

Die Lage am Aluminiummarkt hat sich gegenüber dem Vormonat kaum verändert. Die Blockpreise sind noch einmal gefallen, was die Situation im Sekundärbereich nicht besser macht. Die Preise für Aluminiumspäne haben sich weiter reduziert und die Anlieferungstermine für Halbzeug fähige Aluminiumschrotte schieben sich weiter nach hinten. So lange die Automobilbranche lahmt, wird sich an dieser Situation nichts ändern.

Kupfer

Buntmetalle

Aktuell bewegen sich die Kupfernotierungen zwischen US$ 5.650,00/t und US$ 5.800,00/t. Die Notierungen scheinen stark von der Entwicklung des Handelskonflikts zwischen den USA und China abzuhängen. Nach einem leichten Anstieg der Kupfernotierung, Mitte des Monats, haben sich die Kurse auf niedrigem Niveau stabilisiert. Die Abschläge der Werke sind unverändert hoch, da genügend Kupferschrotte im Markt sind.