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Preisverhandlungen verlaufen zäh und langwierig
Bereits Ende Januar kündigten einige Stahlwerke hohe Preisabschläge für Februar an. Diese be-liefen sich auf € 30,00/t. Die Stahlschrottbranche reagierte abwartend und sondierte den Markt. Zu diesen Preisabschlägen war jedenfalls niemand bereit zu liefern. Die Werke sahen ihre Preisfor-derungen dahingehend begründet, dass die Exportpreise in Richtung Türkei um ca. € 50,00/t gefallen waren und schließlich im Vormonat die starke Nachfrage aus diesem Raum zu Preisauf-schlägen geführt hatte. Nachdem die Stahlschrottbranche nicht gewillt war auf diese Preisforde-rungen einzugehen und zwischenzeitlich die Exportpreise wieder gestiegen waren, kam es letztendlich zu Preisabschlägen zwischen € 15,00/t und € 20,00/t, je nach Sorte und Zeitpunkt des jeweiligen Abschlusses. Die Nachfrage der Werke konzentrierte sich in diesem Monat haupt-sächlich auf Stahlaltschrott und Stahlspäne. Kaum Interesse bestand an Neuschrottqualitäten.
Metalle
Das alles beherrschende Thema ist derzeit das Coronavirus und die Furcht auf die wirtschaftlichen Folgen. Nach einem Rückgang der Notierungen einiger Industriemetalle Mitte Januar, reagierten in den letzten Tagen zunächst nur die Aktienmärkte und Energieträger. Die LME Notierungen der In-dustriemetalle verharren aktuell noch auf den Werten der letzten Wochen.
Legierter Schrott
Mit Kursen um US$ 12.500,00/t fällt der Rückgang der Nickelnotierungen noch deutlicher aus, als bei den meisten anderen Industriemetallen. Im Gegensatz hierzu steht jedoch der physische Markt. Die Nachfrage nach Edelstahlschrotten ist hoch und das Angebot knapp. Gestiegene Nickel-vergütungsquoten stützen die Preise für legierte Schrotte.
Aluminium
Der Aluminiummarkt gestaltet sich nach wie vor schwierig. Das Angebot an Halbzeug fähigen Aluminiumschrotten ist hoch und die Nachfrage der Werke sehr bescheiden. Die Prämien sind weiter rückläufig und die Abschläge der Werke für diese Qualitäten erhöhen sich fast täglich. Viele Primärwerke sind für das I. Quartal bereits voll und haben sich aus den Märkten zurückgezogen. Im Sekundärbereich sieht es etwas freundlicher aus. Die Auslastung der Schmelzwerke bleibt zumindest für den Monat Februar sehr gut. Aluminiumspäne lassen sich gut verkaufen, wenn auch zu – nach wie vor – bescheidenen Preisen.
Buntmetalle
Bis vor kurzem war Kupfer das Metall, das am stärksten auf die Coronavirus-Epidemie reagierte. Nach dem Einbruch der Kurse von € 5.550,00/t auf € 5.200,00/t, scheint sich der Kurs auf diese Marke eingependelt zu haben. Die Werke sind immer noch gut bevorratet und halten an ihren seit Monaten bestehenden Abschlägen fest. Ein Überangebot an Kupfergranulatschrott der Sorte 2 beherrscht den Markt. Hier steigen die Abschläge stetig. Gespannt dürfen wir sein, wenn China Mitte des Jahres höherwertige Kupferschrotte mit einem Gehalt von mindestens 94 % nicht mehr als Abfall einstuft, sondern wieder als Sekundärmetall einführen darf. Spätestens dann dürften die Abschläge auf die LME Notierung zurückgehen.