Schrottmarktbericht Januar 2022

Unspektakulärer Jahresauftakt

Die Preisverhandlungen starteten träge und sehr spät in diesem Monat und zogen sich weit über die Monatsmitte hinaus. Die meisten Werke im Inland und im benachbarten, europäischen Ausland ließen ihre Preise unverändert zum Vormonat stehen. Einzige Ausnahme waren die italienischen Verbraucher, die wenig Bedarf meldeten und sich zu stark ermäßigten Konditionen im Inland mit Mengen eindecken konnten. Die Forderungen von Preisabschlägen von € 30,00/t konnten sich im Südwesten Deutschlands nicht durchsetzen und das obwohl zwei Werke in Süddeutschland nicht im Markt waren. Nach langwierigen Verhandlungen einigte man sich, je nach Sorte, auf minus € 10,00/t bis € 15,00/t. Die türkischen Verbraucher konnten ihre gewünschten Preisreduzierengen ebenfalls nicht durchsetzen und mussten letztendlich leichte Preissteigerungen akzeptieren, um ihren Bedarf für Januar und Februar abdecken zu können.

Aussichten

Die Stimmung unter den Unternehmen hat sich zu Jahresbeginn aufgehellt. Der ifo Geschäftsklimaindex ist im Januar auf 95,7 Punkte gestiegen, nach 94,8 Punkten im Dezember. Die Auftragsbücher der Stahlwerke sind nach wie vor voll. Auch der gute Neuschrottentfall im Januar lässt Rückschlüsse auf eine wieder angestiegene Produktion in der Automobilzuliefererindustrie zu. Ein bisher milder Winter sorgte für einen überraschend guten Zulauf an Altschrott. Noch ist unklar, wie sich die Preise im Februar entwickeln werden. Fakt ist, dass die hohen Energiepreise und die stark gestiegenen Logistikkosten bei allen Beteiligten zu Buche schlagen und in der Preisfindung berücksichtigt werden müssen.

Metalle

Der Jahresauftakt an der Börse war alles andere als langweilig. Energieengpässe und stark gestiegene Energiepreise haben weltweit zu einer Drosselung der Aluminiumproduktion geführt. Infolgedessen stiegen die Kurse für Aluminium an der Londoner Metallbörse. Auch bei den anderen Basis Metallen waren Kursanstiege zu verzeichnen.

Legierter_Schrott

Legierter Schrott

Der Nickelmarkt ist weiterhin angespannt. Die Nickelkurse stiegen kurzfristig auf über US$ 25.000,00/t und erreichten damit den höchsten Stand seit mehr als elf Jahren. Zwischenzeitlich sind die Kurse wieder gefallen und scheinen sich bei US$ 23.000,00/t eingependelt zu haben. Auch die Ferrochrompreise sind wiederholt gestiegen. Die Nachfrage nach Edelstahlschrotten ist, aufgrund der vollen Auftragsbücher der Edelstahlwerke, weiterhin sehr hoch. Mit einer Entspannung ist vorerst nicht zu rechnen.

Aluminium

Aluminium

Produktionskürzungen führen europaweit zu einer Verknappung von Aluminium und damit zu weiter steigenden Kursnotierungen und einer Erhöhung der Prämien für Primäraluminium. Auch im Sekundärbereich steigen die Blockpreise und damit auch die Schrottpreise. Insgesamt ist der Schrottentfall für Aluminium schwächer, da die Abrufe der Automobilindustrie noch sehr unregelmäßig sind. Aktuell ist davon auszugehen, dass sich im I. Quartal 2022 an der derzeitigen Marktlage nichts ändert.

Kupfer

Buntmetalle

Kupfer hat erstmals, nach dem Höchststand im Mai 2021, wieder den Kurs von US$ 10.000,00/t überschritten. Die Kurse sind leicht schwankend und bewegen sich weiterhin auf hohem Niveau. Die Lagerbestände an der LME sind dagegen als niedrig einzustufen, was die Kurse zusätzlich unterstützt. Die Nachfrage der Hütten nach Kupferschrotten ist gut. Die Abschläge auf die Kupferkurse sind weiter fallend.

(Quellen: ifo-Institut, BDSV Schrottmarkt, MBI Stahl-Monitor, MBI NE-Metalle Monitor, Commerzbank Research, Januar 2022)

 

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