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Preisexplosion im Energie- und Rohstoffbereich – der Krieg und seine Folgen
Die ganze Kreislaufwirtschaft hat mit den Auswirkungen des Krieges in der Ukraine zu kämpfen. Die Zerstörung des ukrainischen Stahlwerks, der massive Anstieg der Energie- und Treibstoffpreise, fehlende Rohstoffe, die Unterbrechung der Lieferketten und die fatalen Folgen für die gesamte Automobilindustrie haben die Märkte stark ins Wanken gebracht. Produktionsunterbrechungen und Kurzarbeit verringerten das Schrottaufkommen, was sich bei der stark gestiegenen Nachfrage der Stahlwerke stark auf die Preisentwicklung auswirkte. Die Preisverhandlungen verliefen zäh und zogen sich bis über die Monatsmitte hinaus. Einige Stahlwerke in Deutschland und im benachbarten Europa setzten ihre Produktion, wegen den hohen Energiekosten, tage- und wochenweise aus. Parallel dazu verschärfte sich die Nachfrage nach Stahlschrott der türkischen Verbraucher. Die türkischen Stahlwerke profitierten von dem Wegfall russischer und ukrainischer Stahlprodukte und verbuchten zusätzliche Aufträge, was die Schrottpreise regelrecht in die Höhe trieb. Die Preise für Stahlaltschrott stiegen im Norden und Nordwesten um bis zu € 120,00/t. Im Süden wurden bis zu € 100,00/t mehr bezahlt. Hier war die Nachfrage insgesamt schwächer. Trotz einer immer noch guten Auftragslage war die Nachfrage der italienischen Stahlwerke sehr verhalten. Teilweise konnten nur Kontaktmengen abgeschlossen werden. Die Preisentwicklung für Neuschrott lag weit unter dem von Altschrott. Hier wurden Preisanpassungen zwischen € 60,00/t und € 70,00/t vorgenommen. Die Preise haben insgesamt ein noch nie da gewesenes Niveau erreicht.
BDSV Durchschnittliche Lagerverkaufspreise Bundesweit 2022 Sorte 2/8
Metalle
Die Metall-Notierungen an der LME kennen seit dem Kriegsausbruch in der Ukraine nur noch eine Richtung und die zeigt nach oben. Die Volatilität ist immens und an den Metallmärkten grassiert die Angst vor Angebotsausfällen.
Legierter Schrott
Der deutsche Edelstahlmarkt musste sich in den letzten Wochen mit einer noch nie dagewesenen Situation auseinandersetzen. Am 08. März schossen die Nickelkurse blitzartig nach oben und erreichten kurzfristig einen Wert von über US$ 100.000,00/t. Die London Metal Exchange setzte unmittelbar danach den Handel aus. Die Situation am Nickelmarkt ist auch nach der Wiederaufnahme des Handels weit von einer Normalisierung entfernt. Der Fe-Grundpreis ist stark gestiegen ebenso der Ferrochrom-Benchmarkpreis. Der Unfall bei einem französischen Edelstahlwerk Anfang des Jahres führte zu Lieferengpässen mit noch nicht absehbaren Folgen. Auch die stark gestiegenen Energiekosten belasten die Werke extrem, was zu Produktionsunterbrechungen in einigen wichtigen Edelstahlwerken führte und die Verfügbarkeit an Edelstahl zusätzlich belastet. Entspannung ist vorerst nicht in Sicht. Auch hier gelten die gleichen Prognosen wie für Stahlschrott.
Aluminium
Auch am Aluminium-Markt herrschte kurzfristig ein großer Preisanstieg. Zwischenzeitlich hat sich dieser verlangsamt. Aber auch hier schlagen höhere Fracht- und Energiekosten zu Buche. Die Produktion der Automobilindustrie ist durch fehlende wichtige Komponenten ins Stocken geraten. Dadurch werden Abrufe bei den Automobilzulieferern im Aluminiumbereich nach hinten geschoben. Für viele Aluminiumverarbeiter ist die Beschaffung derzeit aber das größere Problem. Im Sekundärbereich ist der Aluminiumschrottanfall derzeit noch zufriedenstellend. Alles steht und fällt auch hier mit der Automobilindustrie.
Buntmetalle
Auch Kupfer hat sich dem Trend der anderen Metalle angeschlossen und erreichte kurzfristig ein Allzeithoch von US$ 10.800,00/t. Die Kurse halten sich aktuell konstant über US$ 10.000,00/t. Die Verfügbarkeit an Kupferschrotten hat sich seit dem letzten Berichtsmonat verringert. Durch die hohen Preise wurden sehr viele Mengen gehandelt. Auch die Kupfervorräte haben, laut Goldman Sachs, stark abgenommen. Da Russland auch hier einer der größten Produzenten ist, verschärft sich im Kupferbereich der Wettbewerb um verfügbares Material. Eine Preiserholung ist auch hier nicht in Sicht (Quelle Commerzbank Research).
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