Schrottmarktlage November 2016

Eine gute Auftragslage der Werke

Eine gute Auftragslage der Werke und der damit einhergehende Schrottbedarf haben zu einem deutlichen Preisanstieg der Stahlschrottpreise geführt. Die Preise stiegen je nach Werk und Bedarf zwischen € 30,00/t und € 35,00/t. Besonders Stahlaltschrott war gefragt. Der hohe Schrottbedarf in der Türkei ließ die Preise für diese Sorte sogar noch einmal ansteigen. Die Nachfrage war sehr gut, zumal einige Werke traditionell im November ihre Lagerbestände für den Winter aufbauen.

Aussichten

Seit dem Preisanstieg in den vergangenen Wochen haben sich die türkischen Verbraucher vom Schrottmarkt zurückgezogen. Zwischenzeitlich hat sich die Menge an Tiefseeangeboten erhöht, was durchaus fallende Stahlschrottpreise nach sich ziehen könnte. Die Auftragslage der Werke ist jedoch gut, so dass mit Bestellungen für mehrere Tiefseeladungen, spätestens nächste Woche, gerechnet wird.

Wie üblich zu dieser Jahreszeit laufen derzeit die Preisverhandlungen und Bestellungen vieler Einkäufer für Neustahl für das kommende Jahr. Die Preise haben deutlich angezogen. Viele Werke lassen sich nicht auf Halb- und Jahresverträge ein. Die deutlich gestiegenen Preise für Erz und Kokskohle sorgen für eine Verteuerung der Produkte und führen zudem zu einer größeren Nachfrage nach Stahlschrott. Für Dezember erwarten wir daher gleichbleibende bis leicht steigende Stahlschrottpreise.

Legierter_Schrott

Metalle

Mit der Wahl Donald Trump‘s zum Präsidenten der USA erlebten die Metallpreise, entgegen aller gegenläufigen Meinungen, geradezu einen rasanten Preisanstieg. Die Märkte reagierten abwartend. Der Handel setzte kurzfristig aus um zu sehen, ob sich die Kurse halten können.

Legierter_Schrott

Legierter Schrott

Im allgemeinen Aufwärtssog hat auch Nickel ordentlich zugelegt. Die höheren Notierungen wirkten sich, bei einer guten Nachfrage der Edelstahlwerke nach legiertem Schrott, positiv auf die legierten Stahlschrottpreise aus. Eine anstehende Preiserhöhung für Chrom wird zusätzlich zu einem Preisanstieg führen.

Aluminium

Aluminium

Auch bei Aluminium machte die Börsennotierung einen Sprung auf über € 1.600,00/t. Die Nachfrage für Primärschrotte ist je nach Werk recht unterschiedlich. Die Prämien für Halbzeug fähige Schrotte haben sich reduziert. Für einige Güten läuft der Absatz schleppend. Liefertermine werden nach hinten geschoben. Anders sieht es dagegen auf dem Sekundärmarkt aus. Die Blockpreise haben sich leicht erholt, und damit auch die Preise für Aluminiumschrotte.

Kupfer

Buntmetalle

Von allen Metallen reagierte Kupfer nach der US-Wahl am heftigsten. Kupfer notierte kurzfristig bei US$ 6.000,00. Die Werke reagierten prompt und setzten ihre Abschläge kräftig nach oben, so dass die deutliche Preissteigerung gar nicht im Handel ankommt. Die meisten Hütten und Metallschmelzwerke kaufen vor dem Jahreswechsel kein Material. Es werden früheste Anlieferungstermine für Februar 2017 genannt. Wie nachhaltig dieser sicherlich spekulative Aufwärtstrend anhalten wird bleibt abzuwarten.

Schrottmarktbericht Oktober 2016

Nachdem die türkischen Stahlwerke bereits Ende September ihren Stahlschrottbedarf für November zu reduzierten Preisen anmeldeten, überraschte es nicht, dass die Stahlwerke in Deutschland, sowie im benachbarten Ausland, auf diesen Zug mit aufsprangen und die Stahlschrottpreise im Oktober um € 20,00/t zurücknehmen wollten. Die Verhandlungen gestalteten sich dementsprechend zäh und langwierig. Die Nachfrage fast aller Werke war gut, so dass sich bei zusätzlich guten Exportmöglichkeiten Richtung Indien, die Preise letztendlich auf minus € 10,00/t bis € 15,00/t einpendelten. Je nach Werk und Preisbasis des Vormonats variierte der Preisabschlag pro Sorte unterschiedlich.

Aussichten

Die türkischen Werke konnten bis jetzt ihre Zukäufe für November nicht vollständig tätigen. Nur bei gewissen Preiszugeständnissen werden sie sich mit den gewünschten Mengen eindecken können. Das Angebot an Stahlaltschrott ist knapp und wird sich in den nächsten Monaten erfahrungsgemäß, auf Grund der Jahreszeit, noch verringern. Dies könnte durchaus eine Preiserhöhung nach sich ziehen. Zu beobachten ist ein verhaltener Optimismus der Stahlwerke. Die Situation ist zwar immer noch sehr angespannt, aber die Auftragslage hat sich leicht gebessert.

Positiv wirken sich auch die Antidumping-Zölle der EU aus. Es wird vorerst kein weiterer Billigstahl aus China erwartet. Auch die gestiegenen Preise für Kokskohle werden in naher Zukunft ebenfalls einen positiven Effekt auf den internationalen Schrottmarkt haben. Die Preise für Kokskohle haben sich in den letzten Monaten mehr als verdoppelt und sind mittlerweile auf US$ 200,00/t gestiegen.

Sobald die integrierten Hüttenwerke beginnen wieder mehr Schrott einzusetzen, wird die Schrottnachfrage deutlich steigen. Denn immerhin werden weltweit über 70 % des Rohstahls über die Roheisenschiene erzeugt. Die Branche erwartet in den nächsten Monaten keine großen Preissprünge nach oben, aber fest steht, dass die Preise nicht weiter fallen werden.

Legierter_Schrott

Legierter Schrott

Was früher über die Kupferkurse gesagt wurde, scheint nun auf Nickel zuzutreffen. In den letzten Wochen waren hier extreme Kurschwankungen nach oben, sowie nach unten festzustellen. In der Fachpresse war über Minenschließungen auf den Philippinen zu lesen, die evtl. zu einer Verknappung an Nickelerzen führen könnte, zumal die indonesische Regierung an dem Exportverbot von Nickelerzen festhält. Dies könnte in naher Zukunft steigende Edelstahlpreise nach sich ziehen. Fakt ist, dass die Lagerbestände an der LME weiterhin sehr hoch sind und diese erst abgebaut werden müssen. Fakt ist auch, dass die Edelstahlwerke die Vergütung für Nickelinhaltspreise zurückgenommen haben und so auf die höheren Kursnotierungen reagiert haben. Trotz schwankender Kurse waren die Schrottpreise für alle legierten Schrotte auf stabilem Niveau und eine gute Auftragslage der Werke sorgte für guten Abfluss.

Aluminium

Aluminium

Die Aluminiumnotierung an der LME stieg in der ersten Monatshälfte auf knapp über € 1.500,00/t und näherte sich somit den Hochs vom Juli und August. Die Aluminiumschmelzwerke reagierten prompt und nahmen ihre Prämien für Halbzeug fähige Aluminiumschrotte zurück; dies auch bedingt durch ein gutes Angebot an diesen Qualitäten und hohen Lagerbeständen. Zeitnahe Anlieferungstermine sind so gut wie ausgeschlossen. Der Markt für Sekundärblöcke der Standardqualität 226 wird durch ein hohes Überangebot bestimmt, so dass die Blockpreise teilweise unter € 1.500,00/t fielen. Die Auftragslage bei den Sekundärwerken bleibt zwar gut, allerdings ziehen die fallenden Blockpreise auch die Preise für Sekundärschrotte nach unten.

Kupfer

Buntmetalle

Wenig zu berichten gibt es diesen Monat über die Entwicklung der Kupferpreise. Die Notierungen waren überwiegend stabil und nur von geringen Kursschwankungen gekennzeichnet. Die Kupferhütten sind gut bevorratet und haben ihre Abschläge erhöht. Der Handel reagiert darauf mit geringen Verkaufsaktivitäten.

Schrottmarktbericht September 2016

Die Erwartungshaltung der Stahlschrottrecyclingbranche war sehr optimistisch und ging von leicht steigenden Preisen aus

Zumindest wurde damit gerechnet, dass die im August gestiegenen Preise von denjenigen Werken bezahlt werden, die im August nicht im Markt waren. Dies bestätigte sich auch in der ersten Woche des Monats.

Die Nachfrage war gut und einige Werke verbesserten sogar ihr Preisangebot gegenüber den Augustpreisen. Je länger sich aber einige Verbraucher mit ihren Vertragsabschlüssen Zeit ließen und die unterschiedlichen Preise der Nachbarländer bekannt wurden, umso uneinheitlicher war die Preisentwicklung. Abschließend kann man sagen, dass sich die Preise je nach Werk, Sorte und Preisbasis im Vormonat von einem Aufschlag von € 5 pro Tonne bis unverändert oder einem Abschlag von bis zu € 2 pro Tonne bewegten.

Die türkischen Werke spielten im Verkaufsmonat September eine eher untergeordnete Rolle, was sicher zu der oben genannten Preisentwicklung beigetragen hat. Letzte Woche kehrten die Verbraucher an den Tiefseemarkt zurück. Wie sich abzeichnet konnten bereits Lieferungen zu niedrigeren Preisen gebucht werden.

Aussichten

Der Handel geht von unveränderten bis leicht rückläufigen Preisen aus. Mit entscheidend wird sein, wie sich Angebot und Nachfrage verhalten und welche Preise sich am Tiefseemarkt durchsetzen werden.

Legierter_Schrott

Legierter Schrott

Die Europäische Edelstahlproduktion ist nach ersten Schätzungen auf Kurs und wird, wie die IKB in ihrer Rohstoff-Information berichtet, um den Vorjahreswert abschließen. Trotz eines Kurseinbruchs von Nickel Mitte des Monats haben sich die Prognosen für fallende Edelstahlschrottpreise zum Ende des Monats nicht bestätigt. Die Notierungen für Nickel bewegen sich aktuell wieder bei 10.500 US Dollar. Allerdings haben die Werke ihre Vergütung für Nickelinhalt prozentual zurückgenommen.

Aluminium

Aluminium

Die fallenden Blockpreise für Aluminium haben sich unmittelbar auf die Preise im Sekundärbereich ausgewirkt. Die Preise für Aluminiumspäne sind um € 50 bis € 70 pro Tonne zurückgegangen und die Liefertermine haben sich bereits bis November verschoben. Die Börsennotierung hat zwar wieder angezogen, was sich für Primäraluminium und die damit verbundenen Aluschrotte auswirkt. Die höheren Abschläge bleiben jedoch bestehen.

Kupfer

Buntmetalle

Die Kupfernotierung zeigt sich wie Nickel und Aluminium in einem leichten Auf und Ab und notiert aktuell wieder bei einem Kurs von über 4.800 US Dollar. Der deutsche Kupfermarkt ist ruhig und der Handel träge. Die Hütten sind gut bevorratet und haben die Abschläge erhöht. Es ist weiterhin ratsam nicht zu spekulieren und die Lagerbestände so gering wie möglich zu halten.

Schrottmarktbericht August 2016

Schrottpreise trotz Sommerlochs angezogen.

Wider Erwarten haben die Stahlschrottpreise im August trotz des Sommerlochs leicht angezogen. Gleich zu Beginn des Monats haben die wenigen Stahlwerke, die keine Betriebsferien oder Revision geplant hatten, die Preise um € 5,00 €/t erhöht. Selbst die italienischen Werke versuchten, sich Mengen für die September-Produktion zu sichern. Damit fiel die Nachfrage nach Stahlaltschrott überraschend gut aus. Im Laufe des Monats verstärkte sich diese. Es wird befürchtet, dass die türkischen Verbraucher, Anfang des nächsten Monats, einen größeren Bedarf melden und es zu weiteren Preiserhöhungen kommen könnte.

In der Stahlindustrie verstärken sich die Anzeichen, dass sich die Lage verbessert. So berichtet die Wirtschaftsvereinigung Stahl, dass die Auftragseingänge bereits heute 3 % über dem Vorjahresniveau liegen.

Aussichten

Es wird zwar mit keinen großen Preissprüngen, wie etwa im Mai gerechnet, trotzdem wird man genau beobachten, wie sich die türkischen Großverbraucher am Markt verhalten werden. Der Eingang an Schrott in diesem Monat war ferienbedingt geringer als in den Vormonaten, so dass durchaus eine hohe Nachfrage, bei einem mäßigen Angebot an Stahlschrott, zu einem weiteren Preisanstieg führen kann.

Legierter_Schrott

Legierter Schrott

Die Nickelkurse waren seit langem nicht mehr so hoch, wie noch zu Beginn des Monats und haben mit fast US$ 11.000,00/t vorübergehend ein 11-Monatshoch erreicht. Auch die Nachfrage nach legiertem Schrott war äußerst zufriedenstellend. Trotz einer deutlichen Kurskorrektur nach unten, bleiben die Preise für Edelstahlschrott stabil, was für eine gute Auftragslage der Werke und einer eher knappen Versorgung spricht.

Aluminium

Aluminium

Angesichts der Ferienzeit ist es am Metallmarkt sehr ruhig. Die meisten Werke haben sich schon vor den Ferien gut mit Aluminiumschrotten eingedeckt. Prämien und Preise sind zuletzt stabil geblieben. An der Londoner Metallbörse zeigt sich allerdings wieder ein leichter Trend nach oben.

Kupfer

Buntmetalle

Nach einem kurzfristigen Kursanstieg für Kupfer gaben die Kurse in der letzten Woche wieder nach. Als Grund dafür werden der fallende Ölpreis und Gewinnmitnahmen genannt. Auch die Werksferien im Land sorgen für eine schwache Kupfernachfrage. Die Prognosen sind hier allerdings sehr gut, wie die Commerzbank in ihrem Commodity Research vom 27.07.2016 schreibt.

Schrottmarktbericht Juli 2016

Bedarf einiger Werke doch höher als geplant.

Der Beginn der Werksferien in den nördlichen Bundesländern, sowie die verhaltene Nachfrage der türkischen Verbraucher, haben Druck auf die Stahlschrottpreise ausgeübt. Preisabschläge von durchschnittlich € 10,00/t bis € 15,00/t waren die Folge. Einige Werke versuchten hartnäckig die Preise noch weiter nach unten zu drücken. Der Handel war jedoch nicht bereit, weitere Preisabschläge zu akzeptieren.

Wie sich im Laufe des Monats herausstellte, scheint der Bedarf einiger Werke doch höher zu sein als geplant. Es könnte aber auch sein, dass einige Werke mit einer höheren Nachfrage der türkischen Stahlwerke im August rechnen. Mögliche Preissteigerungen wären die Folge. Einige italienische Stahlwerke versuchen sich bereits vor Beginn ihrer Werksferien Mengenkontingente zu sichern.

Aussichten

Noch weiß niemand genau, wie sich der Markt im August entwickeln wird, zumal nicht einzuschätzen ist, welche Auswirkungen der Putschversuch in der Türkei haben wird. Ferienbedingt wird das Aufkommen an Stahlaltschrott, sowie Stahlneuschrott zurückgehen und sich im Lot zu der geringeren Nachfrage der Werke halten. Der Handel geht mehrheitlich davon aus, dass der Tiefpunkt bei den Preisen erreicht ist.

Legierter_Schrott

Legierter Schrott

Die Handelspreise für legierten Schrott haben durch die Abschwächung des britischen Pfundes nach der Brexitabstimmung zugelegt. Auch die Kursentwicklung für Nickel nahm deutlich an Fahrt auf. So kletterten die Kurse erstmals seit Anfang November 2015 wieder über die Marke von US$ 10.000,00/t. Wie die Commerzbank in ihrem Commodity Research vom 18.07.2016 berichtet sind hier, die in Erwägung gezogenen Minenschließungen auf den Philippinen die Ursache. Parallel dazu versuchen die Edelstahlwerke die Nickelinhaltspreise nach unten zu korrigieren.

Aluminium

Aluminium

Die Aluminiumpreise an der Londoner Metallbörse sind in den letzten Wochen ebenfalls fester geworden. Nach wie vor ist die Nachfrage am deutschen Aluminiummarkt sehr gut. Die Blockpreise sind stabil, was sich günstig auf die Nachfrage nach Aluminiumschrotten auswirkt.

Kupfer

Buntmetalle

Erstaunlich ist die Entwicklung der Kupferbörse. Die Kupfernotierungen legten in den letzten acht Tagen deutlich zu und stiegen kurzfristig über die magische Schwelle von € 5.000,00/t. Marktbeobachter vermuten hier spekulative Maßnahmen. Die Kurse schwanken täglich und es ist davon auszugehen, dass die Preise für Kupfer auch in den kommenden Monaten hoch volatil bleiben.

Schrottmarktbericht Juni 2016

Große Einkaufswelle der türkischen Stahlwerke hat für einen riesigen Preissprung gesorgt

Die große Einkaufswelle der türkischen Stahlwerke hat für wenige Tage im letzten Monat für einen riesigen Preissprung in der Schrottpreisentwicklung gesorgt. Kaum war der Preis-Tsunami vorbei hat auch die Stahlschrottnachfrage aus der Türkei, sowie aus Fernost, spürbar nachgelassen. Diese Entwicklung hat wieder einmal gezeigt, wie abhängig die deutsche Recyclingwirtschaft vom Stahlschrott-Export ist und welchen Einfluss die türkischen Werke auf die Stahlschrottpreise haben.

Die Preise haben sich im Monat Juni auf April Niveau eingependelt. Da wo das Schrottaufkommen besonders groß und die Nachfrage eher gering einzustufen war, haben sich die Preise sogar noch stärker abgeschwächt. Die Abschläge bewegten sich je nach Sorte und Bedarf zwischen € 50,00/t und € 70,00/t. Einige Werke zögerten die Verhandlungen bis über die Monatsmitte hinaus und versuchten dadurch den Preis noch weiter nach unten zu drücken.

Aussichten

Die Bestellungen der türkischen Werke lassen auf sich warten. Derzeit ist nur von einigen wenigen Schiffsladungen die Rede, die zu günstigen Preisen gekauft wurden. Bereits im Juli stehen die ersten Werksschließungen wegen Revision und Betriebsferien an, so dass aktuell mit weiter fallenden Preisen gerechnet werden muss. Konjunkturbedingt ist das Aufkommen an Neuschrotten weiterhin gut was dazu führt, dass eine schwächere Nachfrage der Werke ebenfalls auf die Preise drücken wird.

Auch wenn die meisten Stahlerzeuger für ihre Produkte Preiserhöhungen am Markt durchsetzen konnten, bedeutet das noch lange nicht, dass die Stahlwerkskrise damit beendet ist. Die Lage bleibt weiterhin angespannt besonders auch in der Recyclingwirtschaft, die mit ihren hohen Investitionskosten in die Infrastruktur bei kaum noch auskömmlichen Margen ebenfalls in Bedrängnis ist. 

Legierter_Schrott

Legierter Schrott

Seit Anfang Juni haben sich die Nickelkurse gefestigt und stiegen zeitweise sogar über US$ 9.000,00/t, allerdings war dies weniger einem steigenden Rohstoffbedarf geschuldet, sondern ist auf die Entwicklung der Dollarnotierung zurückzuführen. Wichtig für die Branche war die gute Nachfrage nach Edelstahlschrott. Spannend wird die Frage, wie sich der Chrompreis für das 3. Quartal 2016 entwickelt. Hier verdichten sich die Gerüchte im Markt, dass es zu einem Anstieg kommen könnte.

Aluminium

Aluminium

Seit Ende letzten Monats haben die Notierungen für Aluminium angezogen und liegen aktuell bei € 1.430,00/t und damit um durchschnittlich € 100,00/t höher als noch im Vormonat. Die Nachfrage nach Primär- und Sekundärschrotte ist nach wie vor gut, was einer sehr guten Auftragslage im Automobilbereich geschuldet ist. Die Prämien für Halbzeug fähige Schrotte haben sich leicht abgeschwächt. Die Blockpreise geben aktuell nach, nachdem sie zuvor gestiegen waren, was zu einer Abschwächung der Preise für Sekundärschrotte führen könnte.

Kupfer

Buntmetalle

Kupfer ist und bleibt das Metall mit den größten Schwankungen, da es anfällig auf Wirtschaftsdaten aus Amerika, politische Entwicklungen in Krisenherden oder spekulative Geschäfte von Finanzinvestoren reagiert. Kupfer verzeichnete in den letzten Wochen einen deutlichen Preisrückgang und fiel kurzfristig auf ein 4-Monatstief. Aktuell erholen sich die Kurse wieder, was aber in diesen volatilen Zeiten nichts heißen will. Vorsicht ist das Gebot der Stunde.

Brexit

Großbritannien hat entschieden. Die Märkte reagieren nervös und wie nach einem Austritt der Briten aus der EU zu erwarten war, verlor das britische Pfund deutlich an Wert und sank auf den niedrigsten Stand seit 30 Jahren. Der Deutsche Aktienindex stürzte zum Start fast um 1000 Punkte ab. Die Kurse der Aktien-, Devisen- und Rohstoffmärkte werden ebenfalls durchgeschüttelt. Die Volatilität bei den NE-Metallen dürfte in den nächsten Tagen und Wochen noch mehr steigen.

IHK-Urkunde für Schuler

Deißlinger Unternehmen setzt auf nachhaltiges Umweltmanagement

Die Schuler Rohstoff GmbH setzt an ihrem Standort in Deisslingen ein ambitioniertes Umweltmanagement-System konsequent um. Jetzt bekam Geschäftsführerin Bettina SchulerKargoll dafür die EMAS-Urkunde von IHK-Hauptgeschäftsführer Thomas Albiez.

Quelle: Südwest Presse Donnerstag, 2. Juni 2016

Schrottmarktbericht Mai 2016

Steigende Neustahlpreise, erhebliche Bewegung auf den Schrottmärkten, ...

… eine knappe Bevorratung bei vielen Schrottverbrauchern und anziehende Exporte in Richtung Türkei, Indien und andere Länder mögen die Gründe für den extremen Preisanstieg der Schrottpreise in diesem Monat gewesen sein. Wir sprechen hier allerdings von einem kurzen Zeitfenster von gut einer Woche, in dem sich die Schrottpreise um 50 bis 65 Euro pro Tonne gegenüber dem Vormonat erhöhten.

Alles hing auch vom jeweiligen Preisniveau des Vormonats ab, wo die Preisrallye, getrieben durch die starke Nachfrage der türkischen Verbraucher, begann. So bald die Nachfrage in Richtung Türkei abebbte, gaben auch die Schrottpreise wieder nach. In der zweiten Monatshälfte waren die Schrottpreise schon wieder deutlich niedriger. Das Angebot an Altschrott ist äußerst knapp. Es ist kaum noch Vormaterial für Shredder- und Scherenschrott zu beschaffen. Das wird sich auch in den kommenden Monaten nicht ändern.

Die starken Sammelmonate sind vorbei. Bedingt durch die vielen Feiertage in diesem Monat fällt auch das Aufkommen an Neuschrott geringer aus. Viel wichtiger für die Branche wird die Frage sein, wie sich die Auftragslage der Stahlwerke weiter entwickelt. Davon hängt auch die weitere Nachfrage nach Stahlschrott ab. Die hohen Schrottpreise in diesem Monat sind jedenfalls kontraproduktiv. Aus Italien ist zu hören, dass bereits wieder günstige Knüppel eingeführt wurden.

Aussichten

Das hohe Schrottpreisniveau wird sich nicht halten können. Die türkischen Verbraucher haben sich bereits im April und Anfang Mai gut eingedeckt und warten aktuell auf günstigere Angebote. Für die Juniproduktion werden türkische Verbraucher definitiv noch Mengen brauchen. Aktuell fallende Erzpreise und chinesische Knüppel auf dem Markt werden sich auch auf die Preise im kommenden Monat auswirken. Wir erwarten Konditionen wie im Monat April.

Legierter_Schrott

Legierter Schrott

Unter den Basismetallen zeigte sich Nickel an der Londoner Metallbörse Anfang Mai mit der besten Performance. Die Notierung erreichte 9.450 USD in der Spitze, bevor sie wieder auf 8.500 USD abstürzte. Dabei dürfte es sich um Gewinnmitnahmen handeln, nachdem der Preisanstieg zuvor maßgeblich spekulativ getrieben worden war (Commerzbank Commodity Research 12.05.2016). Viel wichtiger für die Branche ist eine stabile Nachfrage der Produzenten nach legiertem Schrott. Diese ist aktuell ausgesprochen gut.

Aluminium

Aluminium

Auch bei Aluminium kam es nach gestiegenen LME Notierungen Ende April bis Anfang Mai zu Börsenspekulationen und Gewinnmitnahmen. Diese hatten aber kaum Auswirkung auf den physischen Markt. Die Nachfrage nach Aluminiumschrotten der Werke ist gut, was auf eine gute Auftragslage und Auslastung schließen lässt. Noch werden einige wenige halbzeugfähige Legierungen mit Aufschlägen gehandelt. Der Druck von osteuropäischen Produzenten ist jedoch groß, was sich hauptsächlich auf die Blockpreise auswirkt. Im Sekundärbereich wird mit sinkenden Blockpreisen auch mit schwächeren Preisen für Sekundärschrotte gerechnet.

Kupfer

Buntmetalle

Mit dem roten Metall geht auch eine alte Börsenweisheit einher wie „Sell in May and go away“. Waren diese Worte letztes Jahr um diese Zeit absolut zutreffend, so sind sie bei den aktuellen Kupfernotierungen von 4.580 USD weit gefehlt. Da Kupfer gerne zusammen mit dem Steigen und Fallen des Rohölpreises gesehen wird, sollte man sich diese Preisentwicklung etwas genauer betrachten. Laut IKB ist hier mit einem Preisanstieg zum Ende des zweiten Quartals zu rechnen. Der Altkupfermarkt ist abhängig von den Kupfernotierungen. Erst wenn die Notierungen wieder ansteigen, werden auch die Handelsaktivitäten wieder zulegen.