„Von der Straße auf die Schiene“ – IHK Medieninformation vom 28.04.2022

Das IHK-Netzwerk treibt die Verlagerung des Güterverkehrs von der Straße auf die Scheine voran. Die industriestarke Region Schwarzwald-Baar-Heuberg verfügt über viel ungenutztes Potenzial zur Verlagerung. Um diesen klimaschonenden Transportweg zukünftig mehr zu nutzen, kooperiert das IHK-Netzwerk aus regionalen Unternehmen mit Gleisanschluss nun mit dem Land Baden-Württemberg. Zitiert wird auch Thomas Rathgeb, der bei Schuler Rohstoff für die Disposition  im Warenausgang zuständig ist.

 

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Gesundheitstag bei Schuler Rohstoff

Unsere Gesundheit ist das höchste Gut. Daher unterstützen wir unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter durch verschiedene Aktionen. Das Ziel von Schuler Rohstoff ist es, durch ein gutes Gesundheitsmanagement die Gesundheit der Belegschaft zu fördern. Eventuelle Probleme werden hierdurch frühzeitig erkannt und dadurch der Krankenstand verringert.
 
Am Donnerstag fand aus diesem Grund erstmals der „Gesundheitstag“ in Kooperation mit der AOK statt. Die Resonanz war durchweg positiv. An drei Stationen wurde auf die individuellen Ansprüche eingegangen und die Beschäftigten auf die Wichtigkeit ihrer Gesundheit sensibilisiert. Nachdem der Parcours absolviert wurde, gab es leckere Smoothies. Diese bereitetes Ramona Himmelsbach zu, die auch die Idee für die Einführung des Gesundheitstages hatte und die Planung übernahm.
 
Wir freuen uns alle schon auf den nächsten Gesundheitstag.

Schrottmarktbericht April 2022

Stahlschrottpreise setzen Aufwärtstrend fort

Die Stahlschrottpreise kennen auch in diesem Monat nur eine Richtung, auch wenn sich einige Stahlwerke weigerten, dem Trend einer weiteren Preiserhöhung zu folgen. Viele Faktoren waren für diese Preisentwicklung maßgebend. Zum einen war es das regional unterschiedliche Preisniveau des Vormonats, zum anderen differierten die Bedarfe der Verbraucher und woanders bestand die Sorge bestimmte Sorten, mangels geringerer Aufkommen, nicht zu bekommen. Neuschrott war im Süden der Republik vorhanden und konnte Richtung Italien nur schwer abgesetzt werden. Im Nordwesten und Westen dagegen war dieser eher knapp, was auf die Kurzarbeit in der Automobilindustrie zurückzuführen ist. Nach Pandemie und Chipkrise verstärken der Ukraine-Krieg und der erneute Lockdown in China die Lieferkettenprobleme. Ein verzerrter Markt mit unterschiedlichen Preisen pro Sorte war die Folge. Je nach Sorte und Zeitpunkt der Abschlüsse erhöhten sich die Preise zwischen € 20,00/t und € 55,00/t.

Aussichten

Der Krieg in der Ukraine bestimmt das ganze Marktgeschehen. Preissteigerungen für Strom und Gas, unterbrochene Lieferketten, Rohstoffengpässe und fehlende Absatzmärkte belasten nicht nur die Stahlindustrie und die gesamte Kreislaufwirtschaft, sondern haben Folgen auf die gesamte Wirtschaftslage. Noch verzeichnen die deutschen und europäischen Stahlwerke volle Auftragsbücher, da der Stahlimport aus den GUS-Staaten aufgrund des Ukrainekriegs zum Erliegen kam. Auch die türkischen Verbraucher werden sich mit europäischem Schrott eindecken müssen, da kein Schrott aus Russland oder der Ukraine fließen wird. Dennoch erwartet die Branche im Mai einen deutlichen Rückgang der Preise. Es wird bereits von minus € 60,00/t gesprochen.

Metalle

Die Notierungen aller an der LME notierten Metalle haben im Verlauf des Monats nachgegeben, mit einer Ausnahme, und das war Nickel. Die Prognosen sind sehr unterschiedlich. Die Entwicklungen rund um das Kriegsgeschehen in der Ukraine bleiben auch in den kommenden Wochen ein relevanter Faktor für die Preisentwicklung aller NE-Metalle.

Legierter_Schrott

Legierter Schrott

Nach den Turbulenzen an der London Metal Exchange (LME) im letzten Monat verharren die Basispreise am Edelstahlmarkt auf hohem Niveau. Die Nickelpreise notierten in den letzten vier Wochen stabil zwischen US$ 32.000,00/t und US$ 34.000,00/t. Die Nachfrage der Edelstahlwerke nach legiertem Schrott ist immer noch sehr hoch. Trotzdem macht sich auch hier, aufgrund des Ukrainekriegs, Unsicherheit am Markt breit. Mit einer preislichen Entspannung rechnen Markanalysten jedoch nicht. Allerdings geht die Nickel Study Group in ihrer aktualisierten Prognose davon aus, dass sich das Angebotsdefizit im letzten Jahr in einen Überschuss in diesem Jahr drehen soll. Der von der INSG erwartete Angebotsüberschuss in diesem Jahr sollte einen starken Anstieg des Nickelpreises verhindern (Quelle: Commerzbank Research).

Aluminium

Aluminium

Die Preise für Aluminium haben sich in den letzten Wochen deutlich nach unten entwickelt. Die Preise für Primäraluminium haben seit Anfang März um fast 20 % nachgegeben. Trotz voller Auftragsbücher in der Automobilindustrie kommt es durch massive Störungen in den Lieferketten zu verzögerten Abrufen bei den Aluminiumwerken. Auch im Sekundärbereich gaben die Preise nach. Zeitweise wurde der Handel für Aluminiumspäne ausgesetzt (Quelle: MBI NE-Metalle Monitor).

Kupfer

Buntmetalle

Kupfer ist in den letzten zwei Wochen unter die Marke von US$ 10.000,00/t gefallen. Unter den Marktteilnehmern herrscht zwischenzeitlich große Sorge, dass die Nachfrage in China weiter einbrechen könnte, da die chinesische Regierung an den strengen Coronamaßnahmen festhält und nun auch über die Hauptstadt Peking ein Lockdown verhängt werden soll.

Aktuell spitzt sich die politische Lage in Peru zu. Die Kupferminen-Produktion wird derzeit lahmgelegt, um Druck auf die Regierung auszuüben, mehr soziale Gerechtigkeit zu schaffen und mehr für den Umweltschutz zu leisten. Am Kupfermarkt rechnet man eher mit einem Angebotsdefizit als mit einem Überschuss (Quelle: Commerzbank Research, MBI NE- Metalle Monitor).

Haftungsausschluss – Disclaimer

Die Informationen zur Marktlage dienen ausschließlich der unverbindlichen Information der Kunden und Interessenten der Schuler Rohstoff GmbH. Keine der in diesem Dokument enthaltenen Informationen ist als Aufforderung zu einer Transaktion zu verstehen. Es wird keine Gewähr für die Vollständigkeit, Genauigkeit, Richtigkeit und Aktualität der Informationen übernommen. Aufgrund unvorhersehbarer Risiken, Ungewissheiten und sonstigen Faktoren kann es bei in die Zukunft gerichteten Aussagen zu Abweichungen von den hier gegebenen Einschätzungen kommen. Alle, unter Berücksichtigung dieser Informationen, ergriffenen Transaktionen geschehen auf eigene Verantwortung. Es wird jegliche Haftung ausgeschlossen.

Unsere Datenschutzhinweise finden Sie unter www.schuler-rohstoff.de/datenschutzerklaerung/

Round Table der Geschäftsführerinnen

Am vergangenen Dienstag war der Round Table der Geschäftsführerinnen des wvib bei uns zu Gast. Nach einer Betriebsführung wurde diskutiert, was geschehen muss, damit zukünftig mehr Frauen in Führungspositionen oder der Geschäftsführung tätig werden können.

Die Teilnehmerinnen waren sich einig, dass Sie als Vorbilder fungieren. Gesellschaftlich muss sich die Erziehung dahin gehend entwickeln, dass junge Mädchen unterstützt werden, sich selbst zu verwirklichen und auch den Spaß an technischen Berufen finden.

Vielen Dank für den interessanten Austausch an alle Teilnehmerinnen: Kirsten Drössel, Allweier Präzisionsteile GmbH, Susanne Dussa, Bieler + Lang GmbH, Stefanie Faulhaber, MB Bäuerle GmbH, Ute Grießhaber, Weißer + Grießhaber GmbH, Christina Haller, IDENTA Ausweissysteme GmbH, Daniela Hermann, Hermann Medizintechnik GmbH, Alexandra Laufer-Mueller, AP&S International GmbH, Sandra Tekeser Alzner Automotive GmbH

Schrottmarktbericht März 2022

Preisexplosion im Energie- und Rohstoffbereich – der Krieg und seine Folgen

Die ganze Kreislaufwirtschaft hat mit den Auswirkungen des Krieges in der Ukraine zu kämpfen. Die Zerstörung des ukrainischen Stahlwerks, der massive Anstieg der Energie- und Treibstoffpreise, fehlende Rohstoffe, die Unterbrechung der Lieferketten und die fatalen Folgen für die gesamte Automobilindustrie haben die Märkte stark ins Wanken gebracht. Produktionsunterbrechungen und Kurzarbeit verringerten das Schrottaufkommen, was sich bei der stark gestiegenen Nachfrage der Stahlwerke stark auf die Preisentwicklung auswirkte. Die Preisverhandlungen verliefen zäh und zogen sich bis über die Monatsmitte hinaus. Einige Stahlwerke in Deutschland und im benachbarten Europa setzten ihre Produktion, wegen den hohen Energiekosten, tage- und wochenweise aus. Parallel dazu verschärfte sich die Nachfrage nach Stahlschrott der türkischen Verbraucher. Die türkischen Stahlwerke profitierten von dem Wegfall russischer und ukrainischer Stahlprodukte und verbuchten zusätzliche Aufträge, was die Schrottpreise regelrecht in die Höhe trieb. Die Preise für Stahlaltschrott stiegen im Norden und Nordwesten um bis zu € 120,00/t. Im Süden wurden bis zu € 100,00/t mehr bezahlt. Hier war die Nachfrage insgesamt schwächer. Trotz einer immer noch guten Auftragslage war die Nachfrage der italienischen Stahlwerke sehr verhalten. Teilweise konnten nur Kontaktmengen abgeschlossen werden. Die Preisentwicklung für Neuschrott lag weit unter dem von Altschrott. Hier wurden Preisanpassungen zwischen € 60,00/t und € 70,00/t vorgenommen. Die Preise haben insgesamt ein noch nie da gewesenes Niveau erreicht.

BDSV Durchschnittliche Lagerverkaufspreise Bundesweit 2022 Sorte 2/8

Aussichten

Nach den ergebnislosen, diplomatischen Gesprächen ist ein Ende des Krieges in der Ukraine nicht abzusehen. Die Abhängigkeit von russischem Gas und russischen Rohstoffen wird fatale Folgen für die gesamte wirtschaftliche Entwicklung haben. Es wird immer schwieriger Prognosen abzugeben. Alle in die Kreislaufwirtschaft eingebundenen Betriebe kämpfen gleichermaßen mit gestiegenen Energie- und Kraftstoffpreisen. Die Ein- und Ausgangsfrachten sowie die Umschlagkosten erhöhten sich um 20 %. Niedrigwasser, fehlende Waggons, ausgeschöpfte Kreditlimits und ein hoher Krankenstand in Folge von Corona belasten das Geschäft zusätzlich. Jeder versucht an der Preisschraube zu drehen, aber mehr oder weniger ohne Erfolg. Wie sich die Preise im Monat April entwickeln werden ist stark abhängig von dem Bedarf der Werke. Die türkischen Verbraucher haben ihre Preise bereits zurückgenommen. Die italienischen Werke haben Druck auf die Regierung ausgeübt und per Dekret eine Notifizierungspflicht für Stahlschrottexporte außerhalb der EU bewirken können. Die Bestimmung gilt vorerst bis 31.07.2022.

Es herrscht große Unsicherheit im Markt und keiner weiß, wie sich dies im April entwickeln wird. Noch sehen wir keine große Preiserholung – alles ist abhängig von der sich fast täglich ändernden Nachrichtenlage.

Metalle

Die Metall-Notierungen an der LME kennen seit dem Kriegsausbruch in der Ukraine nur noch eine Richtung und die zeigt nach oben. Die Volatilität ist immens und an den Metallmärkten grassiert die Angst vor Angebotsausfällen.

Legierter_Schrott

Legierter Schrott

Der deutsche Edelstahlmarkt musste sich in den letzten Wochen mit einer noch nie dagewesenen Situation auseinandersetzen. Am 08. März schossen die Nickelkurse blitzartig nach oben und erreichten kurzfristig einen Wert von über US$ 100.000,00/t. Die London Metal Exchange setzte unmittelbar danach den Handel aus. Die Situation am Nickelmarkt ist auch nach der Wiederaufnahme des Handels weit von einer Normalisierung entfernt. Der Fe-Grundpreis ist stark gestiegen ebenso der Ferrochrom-Benchmarkpreis. Der Unfall bei einem französischen Edelstahlwerk Anfang des Jahres führte zu Lieferengpässen mit noch nicht absehbaren Folgen. Auch die stark gestiegenen Energiekosten belasten die Werke extrem, was zu Produktionsunterbrechungen in einigen wichtigen Edelstahlwerken führte und die Verfügbarkeit an Edelstahl zusätzlich belastet. Entspannung ist vorerst nicht in Sicht. Auch hier gelten die gleichen Prognosen wie für Stahlschrott.

Aluminium

Aluminium

Auch am Aluminium-Markt herrschte kurzfristig ein großer Preisanstieg. Zwischenzeitlich hat sich dieser verlangsamt. Aber auch hier schlagen höhere Fracht- und Energiekosten zu Buche. Die Produktion der Automobilindustrie ist durch fehlende wichtige Komponenten ins Stocken geraten. Dadurch werden Abrufe bei den Automobilzulieferern im Aluminiumbereich nach hinten geschoben. Für viele Aluminiumverarbeiter ist die Beschaffung derzeit aber das größere Problem. Im Sekundärbereich ist der Aluminiumschrottanfall derzeit noch zufriedenstellend. Alles steht und fällt auch hier mit der Automobilindustrie.

Kupfer

Buntmetalle

Auch Kupfer hat sich dem Trend der anderen Metalle angeschlossen und erreichte kurzfristig ein Allzeithoch von US$ 10.800,00/t. Die Kurse halten sich aktuell konstant über US$ 10.000,00/t. Die Verfügbarkeit an Kupferschrotten hat sich seit dem letzten Berichtsmonat verringert. Durch die hohen Preise wurden sehr viele Mengen gehandelt. Auch die Kupfervorräte haben, laut Goldman Sachs, stark abgenommen. Da Russland auch hier einer der größten Produzenten ist, verschärft sich im Kupferbereich der Wettbewerb um verfügbares Material. Eine Preiserholung ist auch hier nicht in Sicht (Quelle Commerzbank Research).

 

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Ausbildungbotschafter zu Gast an den kaufmännischen Schulen Villingen

Immer wieder kommt bei Schülern die Frage auf, wie es nach der Schule weiter geht. Diesen Anlass nutzen der Schulleiter  Rainer Wittmann und Geschäftsführerin Bettina Schuler-Kargoll, ein Projekt ins Leben zu rufen.

Im Rahmen der „Woche der Ausbildung“ waren die „Ausbildungsbotschafter“ der Schuler Rohstoff GmbH am Freitag, 18. März 2022 in den kaufmännischen Schulen Villingen zu Besuch.

Vanessa Bösch, Auszubildende im zweiten Lehrjahr und die ehemaligen Auszubildende Marco Burger, Jonas Müller und Jonas Traber zeigten in den fünf Klassen spannende Ausbildungsberufe in der Recyclingbranche auf.

Sie alle selbst haben die Ausbildung durchlaufen oder sind noch dabei und können so praxisnah berichten.

Die Schuler Rohstoff GmbH bietet drei Ausbildungsberufe an:

  • Kaufmann/-frau im Groß- und Außenhandelsmanagement (m/w/d)
  • Duales Studium: BWL-Industrie (Bachelor of Arts) (m/w/d)
  • Fachkraft für Kreislauf- und Abfallwirtschaft (m/w/d)

Eine Ausbildung bei Schuler Rohstoff ist ein Einstieg in die erfolgreiche Karriere, bei der jeder einen aktiven Beitrag zum Umweltschutz leisen kann. Bei der qualifizierten und abwechslungsreichen Ausbildung lernt man einen Beruf mit Zukunft.

Weitere Informationen unter Ausbildung – Schuler Rohstoff GmbH (schuler-rohstoff.de)

 

Auf dem ersten Bild: Jonas Müller und Marco Burger

Zweites Bild: Vanessa Bösch und Jonas Traber

Global Recycling Day

Seit 2018 findet jährlich am 18. März der Global Recycling Day statt. Der Weltrecyclingverband Bureau of International Recycling hat diesen Aktionstag ins Leben gerufen, um auf das Recycling und die Rohstoffwiederverwertung aufmerksam zu machen.
Die BDSV Bundesvereinigung Deutscher Stahlrecycling- und Entsorgungsunternehmen ist anlässlich dieses Tages auf der Suche nach einem #recyclingHero. Diesen Anlass haben wir genutzt, um mit unserem Frauenpower-Team einen Videobeitrag zu erstellen. Wir stehen hinter dieser Kampagne, denn Klimaschutz wird aus Schrott gemacht. Film ab!
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Schrottmarktbericht Februar 2022

Höhere Schrottpreise im Februar

Die Wirtschaftsvereinigung Stahl hat die Zahlen der Rohstahlproduktion in Deutschland veröffentlicht. Im Gesamtjahr 2021 wurden 40,1 Mio. Tonnen produziert. Davon entfallen 12 Mio. Tonnen auf die Elektrostahlproduktion und knapp 28 Mio. Tonnen auf die Oxygenstahlproduktion. Die Pandemie und die stark gestiegenen Energiekosten wirken sich laut WV Stahl bremsend auf die Stahlkonjunktur aus. Im Januar 2022 wurden mit knapp 3,3 Mio. Tonnen weniger Rohstahl erzeugt. Damit ist die Rohstahlproduktion zum Vorjahr um 1,4 % gesunken.

Rohstahlproduktion in Deutschland im Januar (Quelle: BDSV SchrottMarkt 15/2022 - Preise national/international, S.3)

Der Verband der europäischen Stahlproduzenten (Eurofer) erwartet für dieses und das nächste Jahr Wachstumsraten von 3,2 % und 1,7 %. Die Aussichten seien aber düsterer geworden. Verantwortlich dafür seien Lieferkettenprobleme, die bis mindestens Mitte des Jahres andauern sollen und vor allem die Automobilindustrie betreffen.

Nach dem Preisrückgang im Januar sind die Preise für Stahlschrott im Februar überraschenderweise gestiegen. Verbraucher und Handel hatten eher mit einer Seitwärtsbewegung der Preise gerechnet. Verantwortlich und Preistreiber waren, wie schon so oft die türkischen Stahlwerke, die aufgrund von besseren Verkaufspreisen und Absatzmöglichkeiten die Nachfrage nach Stahlschrott in Europa forcierten. Letztendlich konnten europäische Schrottexporteure ihre Preisforderungen durchsetzen und die Werke im Inland, sowie europäischen Ausland, mussten nachziehen. Je nach Region, Sorte und Zeitpunkt des Abschlusses waren Preisaufschläge zwischen € 5,00/t und € 25,00/t zu verzeichnen. Die Nachfrage nach Neuschrott fiel in Italien deutlich geringer aus als in anderen Ländern und Regionen. Teilweise wird beim Handel ein schwacher Eingang dieser Sorte beklagt. Auch hier gibt es regional deutliche Unterschiede. Zu beklagen ist das Nord-Südgefälle für Altschrott. Bedingt durch den starken Export sind Betriebe im Süden des Landes deutlich im Nachteil, da die Frachten den höheren Erlöspreis auffressen, vorausgesetzt man verfügt über einen Wasseranschluss.

Probleme gibt es in der Logistik. Es fehlen Waggons und Speditionen zugleich. Die Bahn argumentiert mit Personalengpässen durch Coronaausbrüche bei den Lokführern, einem hohen Reparaturaufkommen sowie Gleisunterbrechungen, hervorgerufen durch Stürme in der letzten Woche.

Aussichten

Die Auftragslage der Stahlindustrie und der Gießereien ist gut. Es wird mit einer guten Nachfrage gerechnet, da der Monat März immer schon ein sehr starker Produktionsmonat war. Der Krieg in der Ukraine und die bevorstehenden Sanktionen gegenüber Russland dürften sich hauptsächlich auf die Beschaffung von Roheisen auswirken. Der Einsatz von Stahlschrott wäre die Alternative. Doch diese dafür bestimmte Qualität ist schon äußerst knapp. Weitere Preissteigerungen sind daher nicht ausgeschlossen. Mit Spannung wird die Entwicklung bei den türkischen Verbrauchern beobachtet.

Tiefseemarkt: Die türkische Lira verlor gegenüber dem Dollar und Euro deutlich an Wert. Das Land ist mit Russland wirtschaftlich eng verflochten. Da Stahlschrott auf Dollarbasis gehandelt wird, könnte es weniger Aktivitäten im Export geben.

Metalle

Der russische Angriff auf die Ukraine hat auch Auswirkungen auf die Metallpreise. Es wird erwartet, dass es im Zuge von Sanktionen und Gegenmaßnahmen zu Angebotsausfällen aus Russland kommen wird. Davon sind hauptsächlich Nickel, Aluminium, Titan und Palladium betroffen.

Legierter_Schrott

Legierter Schrott

Am deutschen Edelstahlmarkt besteht nach wie vor eine Diskrepanz zwischen Angebot und Nachfrage. Die Edelstahlnachfrage in Europa ist weiterhin hoch. Die Auftragsbücher sind, sowohl bei den Werken als auch bei den Abnehmern, bis ins kommende Jahr gut gefüllt. Die Materialverfügbarkeit ist durch die bestehenden EU Safeguard-Maßnahmen begrenzt. Der Markt wird zusätzlich durch hohe Energie-preise und laufend steigende Nickelkurse belastet. Auch die Preisentwicklung bei Chrom und Molybdän könnte mittelfristig zu weiter steigenden Materialpreisen führen. Hinzu kommt der Krieg in der Ukraine. Der Konflikt verstärkt die Unsicherheit, denn Russland ist der weltweit drittgrößte Nickelproduzent. Mit einer Entspannung ist mittelfristig nicht zu rechnen. Laut der International Nickel Study Group (INSG) wies der globale Nickelmarkt ein Angebotsdefizit von 154.000 Tonnen auf. Die hohe Nachfrage nach Edelstahlschrott ist demzufolge ungebrochen gut (Quelle: Commerzbank, MBI Stahlmonitor).

Aluminium

Aluminium

Versorgungsengpässe und der anhaltende Chipmangel führen nach wie vor zu volatilen Abrufzahlen in der Aluminiumindustrie. Zusätzlich belastend für diese energieintensive Branche sind die drastisch angestiegenen Strom- und Gaspreise. Überall in Europa wird aus diesen Gründen die Produktion gedrosselt. Nichtsdestotrotz ist die Auftragslage gut und die Nachfrage nach dem Leichtmetall sehr hoch. Die Kurse für Primäraluminium stiegen in den letzten zwei Wochen auf über US$ 3.400,00/t und erreichten somit ein Rekordhoch, welches zum letzten Mal Mitte 2008 erreicht wurde. Hintergrund für diese Entwicklung ist auch hier der Ukraine-Konflikt und die Sanktionen gegenüber Russland. Der russische Aluminiumkonzern Rusal mit seinen Exporten nach Europa und in die USA wird davon betroffen sein. Wie sich die entstehenden Lieferengpässe auf die europäische Aluminiumindustrie auswirken werden, ist derzeit noch nicht überschaubar. Im Sekundärbereich fällt der Kursanstieg sehr geringer aus. Auch hier sind die Werke sehr gut ausgelastet. Hier ist das Preisniveau eher seitwärts ausgerichtet.

Kupfer

Buntmetalle

Mit dem Ausbruch des Ukraine-Konfliktes mehren sich die Stimmen, die einen anhaltend unterversorgten Kupfermarkt sehen. Noch zuletzt hatte das Investmenthaus Jefferies einen zu langsamen Anstieg des Kupferangebotes angemahnt, um die weltweite Nachfrage bedienen zu können. Der Wegfall eines Versorgungskanals könnte somit die Versorgung schmerzlich treffen, zumal die chinesische Staatsführung nun umfangreiche Maßnahmen zur Stabilisierung des Wirtschaftswachstums ergriffen hat. Neben einer geldpolitischen Lockerung, die die Kreditvergabe in China unterstützt und fiskalpolitischen Maßnahmen mit Abgaben- und Steuererleichterungen, hat die staatliche Planungsbehörde einen weitreichenden Infrastrukturplan verabschiedet. Die Nachfrage nach Kupfer könnte davon bereits kurzfristig profitieren. JP Morgan hat gestern die Kursprognosen für Kupfer angepasst. Sie sehen mittlerweile Kupfer im II. Quartal 2022 im Schnitt bei US$ 10.650,00/t (Quelle: Commerzbank). Aktuell ist die Auftragslage bei den deutschen Kupferproduzenten gut. Kupferschrotte sind gut verfügbar, was sich bei steigenden Kupferkursen in der Anpassung der Abschläge gleich bemerkbar machte.

 

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Schrottmarktbericht Januar 2022

Unspektakulärer Jahresauftakt

Die Preisverhandlungen starteten träge und sehr spät in diesem Monat und zogen sich weit über die Monatsmitte hinaus. Die meisten Werke im Inland und im benachbarten, europäischen Ausland ließen ihre Preise unverändert zum Vormonat stehen. Einzige Ausnahme waren die italienischen Verbraucher, die wenig Bedarf meldeten und sich zu stark ermäßigten Konditionen im Inland mit Mengen eindecken konnten. Die Forderungen von Preisabschlägen von € 30,00/t konnten sich im Südwesten Deutschlands nicht durchsetzen und das obwohl zwei Werke in Süddeutschland nicht im Markt waren. Nach langwierigen Verhandlungen einigte man sich, je nach Sorte, auf minus € 10,00/t bis € 15,00/t. Die türkischen Verbraucher konnten ihre gewünschten Preisreduzierengen ebenfalls nicht durchsetzen und mussten letztendlich leichte Preissteigerungen akzeptieren, um ihren Bedarf für Januar und Februar abdecken zu können.

Aussichten

Die Stimmung unter den Unternehmen hat sich zu Jahresbeginn aufgehellt. Der ifo Geschäftsklimaindex ist im Januar auf 95,7 Punkte gestiegen, nach 94,8 Punkten im Dezember. Die Auftragsbücher der Stahlwerke sind nach wie vor voll. Auch der gute Neuschrottentfall im Januar lässt Rückschlüsse auf eine wieder angestiegene Produktion in der Automobilzuliefererindustrie zu. Ein bisher milder Winter sorgte für einen überraschend guten Zulauf an Altschrott. Noch ist unklar, wie sich die Preise im Februar entwickeln werden. Fakt ist, dass die hohen Energiepreise und die stark gestiegenen Logistikkosten bei allen Beteiligten zu Buche schlagen und in der Preisfindung berücksichtigt werden müssen.

Metalle

Der Jahresauftakt an der Börse war alles andere als langweilig. Energieengpässe und stark gestiegene Energiepreise haben weltweit zu einer Drosselung der Aluminiumproduktion geführt. Infolgedessen stiegen die Kurse für Aluminium an der Londoner Metallbörse. Auch bei den anderen Basis Metallen waren Kursanstiege zu verzeichnen.

Legierter_Schrott

Legierter Schrott

Der Nickelmarkt ist weiterhin angespannt. Die Nickelkurse stiegen kurzfristig auf über US$ 25.000,00/t und erreichten damit den höchsten Stand seit mehr als elf Jahren. Zwischenzeitlich sind die Kurse wieder gefallen und scheinen sich bei US$ 23.000,00/t eingependelt zu haben. Auch die Ferrochrompreise sind wiederholt gestiegen. Die Nachfrage nach Edelstahlschrotten ist, aufgrund der vollen Auftragsbücher der Edelstahlwerke, weiterhin sehr hoch. Mit einer Entspannung ist vorerst nicht zu rechnen.

Aluminium

Aluminium

Produktionskürzungen führen europaweit zu einer Verknappung von Aluminium und damit zu weiter steigenden Kursnotierungen und einer Erhöhung der Prämien für Primäraluminium. Auch im Sekundärbereich steigen die Blockpreise und damit auch die Schrottpreise. Insgesamt ist der Schrottentfall für Aluminium schwächer, da die Abrufe der Automobilindustrie noch sehr unregelmäßig sind. Aktuell ist davon auszugehen, dass sich im I. Quartal 2022 an der derzeitigen Marktlage nichts ändert.

Kupfer

Buntmetalle

Kupfer hat erstmals, nach dem Höchststand im Mai 2021, wieder den Kurs von US$ 10.000,00/t überschritten. Die Kurse sind leicht schwankend und bewegen sich weiterhin auf hohem Niveau. Die Lagerbestände an der LME sind dagegen als niedrig einzustufen, was die Kurse zusätzlich unterstützt. Die Nachfrage der Hütten nach Kupferschrotten ist gut. Die Abschläge auf die Kupferkurse sind weiter fallend.

(Quellen: ifo-Institut, BDSV Schrottmarkt, MBI Stahl-Monitor, MBI NE-Metalle Monitor, Commerzbank Research, Januar 2022)

 

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