Schrottmarktbericht Juni 2021

Neuer Monat – alte Probleme

Die Auftragsbücher der Stahlwerke sind weiterhin gut gefüllt und die Nachfrage nach Stahlschrott ist ungebrochen hoch. Neben dem gestiegenen Schrottverbrauch der Elektrostahlwerke setzen auch die integrierten Hüttenwerke verstärkt Stahlschrott ein, sowohl aus Umweltgründen, als auch um den hohen Eisenerzpreis zu kompensieren. Das knappe Angebot an Neuschrott wird zusätzlich vom anhaltenden Mangel an Chips und der Verknappung an Stahl belastet. Dies hat bereits in der Vergangenheit zu Produktionsausfällen in der Automobilindustrie geführt und in Folge dessen den Schrottentfall eher fallen als steigen lassen. Das knappe Angebot an Neuschrott führte im laufenden Monat zu einem weiteren Preisanstieg von € 45,00/t bis € 70,00/t. Somit haben sich die Schrottpreise, im Vergleich zum Vorjahr, mehr als verdoppelt. Anders als in den Vormonaten waren es dieses Mal nicht die türkischen Verbraucher, die den Preis nach oben trieben. Aus dem Tiefseemarkt gab es kaum Impulse.

BDSV Durchschnittliche Lagerverkaufspreise Bundesweit 2021 Sorte 2/8

Aussichten

Da die europäischen Werke bis zum Jahresende und darüber hinaus ausgebucht sind, wird die Nachfrage nach Stahlschrott weiterhin gut bleiben. Die türkischen Werke haben mit ihrer Einkaufsstrategie bereits klargemacht, dass sie auf dem derzeit hohen Preisniveau nicht kaufen werden. Die Frage ist nur, wie lange sie diese Taktik fahren können. Der weltweite Bedarf an Stahlschrott ist groß, so dass die Hochpreisphase sicher auch in den nächsten Monaten anhalten wird. Für Juli werden gleichbleibende Preise erwartet. Werke, die ihre Preise im Monat Juni nicht angepasst haben, werden sicher ihre Preise anheben müssen. Zu beobachten ist, dass einzelne Werke zu den hohen Preisen in den letzten Monaten nicht abgeschlossen haben, aber am Ende des laufenden Monats versuchten, sich mit Mengen zu noch höheren Preisen einzudecken. Dieser graue Markt lässt die monatliche Preisentwicklung sehr undurchsichtig werden. Mit Beschluss der EU, am Freitag vergangener Woche, werden die Schutzmaßnahmen für Stahl verlängert. Bis zum 30.06.2024 werden weiterhin, zum Schutz der europäischen Stahlindustrie, Importzölle für Stahl aus Drittländern erhoben.

Metalle

Die an der Börse gehandelten NE-Metalle erfuhren über den ganzen Zeitraum Juni stark schwankende Metall-Notierungen. Mehrere Faktoren waren dafür ausschlaggebend. China versuchte gegen die hohen Rohstoffpreise anzugehen und kündigte an, auf staatliche Metallreserven zurückzugreifen. Ein zunehmend festerer US-Dollar wirkte sich ebenfalls abschwächend aus. In erster Linie waren Kupfer, Nickel und Zink betroffen. Aluminium hat nur leicht nachgegeben. Wir sprechen jedoch von Rückgängen auf hohem Niveau. Es ist nur eine Frage der Zeit, wann Investoren wieder einsteigen und die Kursrallye von neuem beginnt.

Legierter_Schrott

Legierter Schrott

Nach einem starken Rückgang der Nickel-Notierung Mitte des Monats auf US$ 17.260,00/t notiert Nickel aktuell bei US$ 18.360,00/t. Die Nachfrage der Edelstahlwerke ist ebenfalls sehr hoch. Legierte Schrotte sind stark gefragt. Nickel spielt in der Energie- und Verkehrswende eine wichtige Rolle. Auf lange Sicht wird hier die Nachfrage weiter steigen. Die Preise werden auch hier eher steigen als fallen.

Aluminium

Aluminium

Gemäß den Daten des „International Aluminium Institute“ ist die globale Aluminiumproduktion im Mai, im Vergleich zum Vorjahr, um 5,8 % auf 5,74 Mio. Tonnen bzw. 185,3 Tsd. Tonnen pro Tag gestiegen. Das Rekordhoch vom März 2021 ist damit eingestellt. Verantwortlich dafür ist der starke Produktionszuwachs in China. Global betrachtet scheint der Aluminiummarkt noch gut versorgt zu sein. Regional betrachtet deuten die sehr hohen physischen Prämien eher auf Engpässe hin (Tagesinfo Rohstoffe 22.06.2021, Commerzbank). Die Auftragslage der Werke ist im Primär- wie im Sekundärbereich sehr gut, was die Nachfrage nach Aluminiumschrotte beflügelt.

Kupfer

Buntmetalle

„Sell in May – go away“. Nach dem Erreichen der mehrjährigen Höchststände im letzten Monat hat Kupfer große Verluste hinnehmen müssen. Nach dem Absturz von US$ 10.300,00/t auf US$ 9.030,00/t im Verlauf des Monats, notiert Kupfer aktuell bei US$ 9.320,00/t. Die Nachfrage der Hütten nach Kupferschrotten ist gut, da die Preise für Kathodenkupfer wesentlich höher sind. Die Abschläge der Hütten reduzierten sich leicht. Trotzdem ist die Versorgungslage der Werke immer noch als gut einzustufen.

Schrottmarktbericht Mai 2021

Schrottpreise auf historisch hohem Niveau

Die Verkaufsverhandlungen zwischen Stahlschrottbranche und Stahlverbraucher liefen verhalten an und es entstand der Eindruck, dass jedes Werk zunächst abwartete, bis der erste Preis am Markt bekannt wurde. Ein schwächerer Exportmarkt Ende April / Anfang Mai wirkte sich letztendlich nicht auf die Preispolitik der europäischen Stahlwerke aus, da die Nachfrage nach Neu- und Altschrott im Inland und im benachbarten europäischen Ausland ungebrochen hoch war. Verschärft wurde die Marktlage als auch die türkischen Stahlwerke ihre Stahlschrottbeschaffung forcierten und im Exportmarkt Preissteigerungen von bis zu 55,00 € pro Tonne erzielt wurden. Durch den bestehenden Halbleiterengpass waren viele OEMs gezwungen, Produktionsschichten zu kürzen, was sich negativ auf den Neuschrott-Entfall auswirkte und die Preisspirale zusätzlich ankurbelte. Letztendlich stiegen die Preise je nach Sorte und Werk zwischen 25,00 und 40,00 € pro Tonne. Die Stahlwerke fahren unter Volllast und die Versorgungslage der Verbraucher ist nach wie vor sehr angespannt. Dies bezieht sich mittlerweile nicht mehr nur auf die Beschaffung von Fertigstahl-Produkte, sondern auf die ganze Rohstoffpalette.

Aussichten

Auch im Juni ist mit keiner Entspannung der aktuellen Marktlage zu rechnen. Bereits heute sind Preiserhöhungen von bis zu 30,00 € / t im Gespräch. Für alle Marktteilnehmer im Prozess der Kreislaufwirtschaft ist diese Situation eher belastend. Hohe Preise fordern eine hohe Liquidität. Die Kreditlimits sind durch die stark gestiegenen Preise längst ausgeschöpft und von Seiten der Versicherer nicht zu erhöhen, was das unternehmerische Risiko täglich steigen lässt.

Metalle

Der Monat Mai war von einer hohen Volatilität aller Börsen notierten Metalle geprägt. Eine alte Börsenwahrheit könnte dieses Jahr nicht treffender sein: „Sell in May – go away“. Ende letzter Woche gaben die Notierungen für Kupfer, Nickel und Aluminium deutlich nach; so fiel Kupfer unter 10.000 USD pro Tonne, Nickel unter 17.000 USD pro Tonne und Aluminium unter 2.400 USD pro Tonne.

 an Boden verloren. Davon konnten die NE-Metalle profitieren. Bei einem optimistischen Konjunkturausblick und einer hohen Nachfrage nach Rohstoffen notieren, bis auf Nickel, alle Metalle sehr fest und sind weiter am Steigen.

Legierter_Schrott

Legierter Schrott

Ein steigender Fe- Grundpreis, feste Fe-Chrom-Preise und ein hoher Nickelkurs sorgen bei einer sehr guten Edelstahlkonjunktur für hohe Edelstahl-Schrottpreise. Die Werke verzeichnen eine gute Auftragslage. Die Marktlage ist identisch mit der bereits oben beschriebenen Situation im unlegierten Bereich.

 

 

Aluminium

Aluminium

Seit Januar 2021 steigen und fallen die Blockpreise für Aluminium der Standardqualität 226 D abwechselnd pro Monat. Nachdem die Preise zuletzt im April wieder gefallen sind, kam es im Verlauf des Monats Mai wieder zu einem kurzfristigen Anstieg. Die Nachfrage nach Sekundärschrotten ist stark gestiegen, was auch die Blockpreise steigen lässt. Der Bedarf in Europa hat zugelegt und wird durch die gestiegene Nachfrage aus dem asiatischen Raum zusätzlich beflügelt. Die letzte Preiserhöhung deutet auf einen angespannten Markt hin, genauso wie die jüngste Ausweitung der physischen Prämien. Die anhaltend hohen Frachtraten und andere Transporteinschränkungen, gepaart mit einer starken Nachfrage, sorgen für immer weiter steigende Preise. Doch dürfte bereits im Verlauf des zweiten Quartals eine gewisse Entspannung eintreten und die Preise wieder unter Druck bringen. (Commerzbank Research, Eugen Weinberg)

Kupfer

Buntmetalle

Am 3.05.2021 veröffentlichte der internationale Branchenverband ICSG (International Copper Study Group) die neuesten Angebots- und Nachfrageschätzungen. Demnach soll der globale Kupfermarkt nach dem hohen Angebotsdefizit im letzten Jahr in diesem Jahr leicht überversorgt sein. Die ICSG begründet dies mit einer um 4,5 Prozent rückläufigen chinesischen Nachfrage nach dem zweistelligen Wachstum im letzten Jahr. Die ICSG positioniert sich mit dieser Einschätzung konträr zu vielen anderen Marktteilnehmern, die für dieses Jahr erneut einen stark unterversorgten Kupfermarkt erwarten. Laut Commerzbank Research ist der Markt stark überhitzt, da sich der Kupferpreis von den Fundamentaldaten teilweise entkoppelt hat. Es wird daher mit einer spürbaren Preiskorrektur im dritten Quartal gerechnet. (Commerzbank Research, Daniel Briesemann)

Schrottmarktbericht April 2021

Stahlschrottpreise bleiben stabil

Die Auftragslage der Stahlwerke ist sehr gut, was eine gute Nachfrage nach allen Stahlschrottsorten nach sich zieht. Trotzdem waren die Verhandlungen langwierig und zogen sich in die Länge. Fallende Preise im Tiefseegeschäft sollten auch für Preisreduzierungen im Inland und im europäischen Ausland sorgen – so jedenfalls die Forderung der Stahlwerke. Letztendlich blieb es bei leichten Abschlägen für Stahlaltschrott und leichten Anpassungen für Stahlspäne. Bei der Vollauslastung der Stahlwerke, insbesondere für Flachstahl und der immer noch anhaltenden Stahlknappheit, blieben die Preise für Neuschrott auf unverändertem Niveau.

Aussichten

Wie uns die Werke berichten, sind diese bis August voll ausgebucht. Bei dem anhaltend hohen Eisenerzpreis, setzen auch die integrierten Stahlwerke verstärkt Stahlneuschrott ein. Sorgen bereiten die Lieferengpässe, nicht nur im Halbleiterbereich. Firmen berichten von Stahlversorgungsengpässen, so dass bereits über Kurzarbeit nachgedacht werden muss, da die Produktion nicht aufrechterhalten werden kann. Trotz Ramadan hält die Nachfrage auch im Tiefseegeschäft an. Die Preise sind mittlerweile wieder gestiegen. Der Schrottbedarf wird auch in den nächsten Monaten hoch bleiben. Mit großen Preis-veränderungen ist daher nicht zu rechnen.

Metalle

Die Preiskorrektur an den gIobalen Aktienmärkten hat die Industriemetallpreise nicht sonderlich belastet. Im Berichtszeitraum hat der US Dollar weiter an Boden verloren. Davon konnten die NE-Metalle profitieren. Bei einem optimistischen Konjunkturausblick und einer hohen Nachfrage nach Rohstoffen notieren, bis auf Nickel, alle Metalle sehr fest und sind weiter am Steigen.

 an Boden verloren. Davon konnten die NE-Metalle profitieren. Bei einem optimistischen Konjunkturausblick und einer hohen Nachfrage nach Rohstoffen notieren, bis auf Nickel, alle Metalle sehr fest und sind weiter am Steigen.

Legierter_Schrott

Legierter Schrott

Auch im Edelstahlbereich ist die Nachfrage der Abnehmer – egal ob Bauwirtschaft, Automobil- und Nutzfahrzeugindustrie, sowie der Maschinenbau – auf sehr hohem Niveau. Auch hier klagen Verbraucher über Knappheit und lange Lieferfristen für Edelstahl. Edelstahlschrotte sind gesucht und zu höheren Preisen, als es die Börsennotierungen vorgeben absetzbar, da die Werke ihre Vergütungsquoten für Nickel angepasst haben. Das Angebot an Ferro-Nickel hat sich entspannt und könnte, je nach Preis und Einsatz in den Werken, die Preise für Edelstahlschrott beeinflussen.

 

 

Aluminium

Aluminium

Primäraluminium: Es ist kaum nachzuvollziehen, warum die Börsennotierungen für Aluminium so fest sind und in dieser Woche noch einmal gestiegen sind. Weltweit besteht eine Überproduktion und die Läger an den Börsen weisen eindeutig einen Angebotsüberschuss aus. Das Problem ist teilweise in der Logistik zu suchen. Wenn Sie heute Aluminium aus den Börsenlagern – die hauptsächlich aus Kostengründen in Fernost liegen – kaufen wollen, dann müssen hohe Schiffsfrachten und lange Lieferfristen in Kauf genommen werden. Das führt dazu, dass bei dem aktuell hohen Aluminiumbedarf am Markt einfach gekauft wird, was zu kriegen ist.

Sekundäraluminium: Die Blockpreise erfuhren in den letzten Monaten ebenfalls einen Preisanstieg. Die Blockpreise reagieren aber unmittelbar auf die Meldungen aus China. Wurden in den letzten Wochen noch Angebotssorgen angeführt, die den Aluminiumpreis nach oben getrieben haben, so ist heute genau das Gegenteil der Fall. Es wird erwartet, dass in China 500 Tsd. Tonnen p.a. aktuell still gelegter Produktions-kapazitäten wieder an den Markt kommen könnten. Auch steht noch im Raum, dass aus chinesischen Staatsreserven 500 Tsd. Tonnen Aluminium freigegeben werden könnten (Commerzbank Research). Die Blockpreise sind aktuell fallend, da Lieferketten durch die Halbleiterproblematik in der Automobil-industrie unterbrochen sind. Die Abrufe nach Blöcken ist schwankend und für die Werke fast nicht planbar. Dem zu Folge haben sich auch die Sekundärschrottpreise für Aluminium leicht abgeschwächt. So sind die Preise in diesen Tagen um € 50,00/t zurückgegangen.

Kupfer

Buntmetalle

Die Nachfrage am deutschen Kupfermarkt ist gut. Das spiegelt sich auch in den leicht fallenden Abschlägen der Kupferhütten wieder. Die Börse tut ihr übriges. Nachdem die Kupferpreise an der LME Anfang des Monats knapp unter der Marke von US$ 9.000,00/t notierten, erfolgte im weiteren Verlauf zum aktuellen Zeitpunkt ein Sprung auf US$ 9.570,00/t, was einem Neuneinhalbjahreshoch entspricht. Gründe für den Kursanstieg sind die guten Wirtschaftsdaten aus China und den USA. Von Expertenseite wird erwartet, dass die Kupfernotierung einen neuen Anlauf nimmt, die Marke von US$ 10.000,00 zu überschreiten (Commerz-bank Research).

Schrottmarktbericht März 2021

Stahlschrottpreise wieder fast auf Januar-Niveau

Die Preisverhandlungen gestalteten sich schwierig. Trotz einer sehr guten Auftragslage der Stahlwerke und einer guten Nachfrage nach Stahlschrott waren die Werke nicht bereit, den Forderungen des Stahlschrotthandels nachzukommen und den Preisrückgang vom Februar rückgängig zu machen. Schließlich einigte man sich bei einem Plus von durchschnittlich € 30,00/t über alle Sorten. Der Schrottzulauf an Neuschrott ist gestiegen, wobei Stahlspäne immer noch Mangelware sind. Altschrott dagegen ist nach wie vor knapp. Die Sammelaktivitäten haben erst Ende des Monats wieder angefangen. Noch immer sind Betriebe in Kurzarbeit, was sich auf den Schrottentfall auswirkt. Verbraucher für Flachstahl und Feinblech beklagen nach wie vor eine massive Materialverknappung. Teilweise ist die Materialversorgung so angespannt, dass Produktionsausfälle drohen. Mit einer Entspannung am Markt ist so schnell nicht zu rechnen.

BDSV Durchschnittliche Lagerverkaufspreise Bundesweit 2021 Sorte 2/8

Aussichten

Im Laufe des Berichtsmonats hat das Tiefseegeschäft in Drittländer spürbar nachgelassen. Anschlussaufträge wurden mit Preisreduzierungen abgeschlossen. Mit Beginn des Ramadans, Mitte April, wird auch mit geringeren Abschlüssen in Richtung Türkei gerechnet. Dies sollte jedoch wenig Einfluss auf die Geschäfte in Europa haben. Wir rechnen mit einer guten Schrottnachfrage aller europäischen Stahlwerke und gehen von unveränderten bis leicht schwächeren Preisen aus.

Metalle

Nach der Preisrallye an den Metallmärkten in den letzten Wochen war eine Korrektur am Markt längst überfällig. Zinn und Nickel waren davon am meisten betroffen. Lediglich Aluminium scheint sich auf hohem Niveau zu halten.

Legierter_Schrott

Legierter Schrott

Ende Februar stieg Nickel im Handel bis auf fast US$ 20.000,00/t und stürzte dann im Laufe des Berichtsmonats auf US$ 16.200,00/t ab. Der Grund für den Absturz sind nachlassende Versorgungsängste. Wie die International Nickel Study Group (INSG) berichtet, wies der globale Nickelmarkt im letzten Jahr einen Angebotsüberschuss in Höhe von 123 Tsd. Tonnen auf. Das war der höchste Überschuss seit sieben Jahren. Die Prognose der INSG Herbsttagung im Oktober 2020 wurde damit fast genau getroffen. Neue Projektionen veröffentlicht die INSG Ende April. Die Commerzbank sah in ihrem „Tagesinfo Rohstoffe“ vom 24.02.2021 Nickel viel zu hoch bewertet und hielt eine Korrektur für längst überfällig. Trotzdem halten sich die Preise für legierten Edelstahlschrott auf hohem Niveau, da die Auftragsbücher der europäischen Edelstahlhersteller bis weit in den Herbst gut gefüllt sind. Auch hier haben die Verbraucher mit langen Lieferzeiten und steigenden Preisen zu kämpfen. Importe aus dem asiatischen Raum gelangen wegen der bestehenden Antidumping-Maßnahmen kaum nach Europa.

Aluminium

Aluminium

Auf dem deutschen Aluminiummarkt geht es in diesem Monat sehr lebhaft zu. Nach gestiegenen Preisen für Umschmelzblöcke im Laufe des Monats mit Spitzenwerten über € 2.000,00/t hat sich gegen Ende der Blockmarkt leicht abgekühlt. Die Nachfrage bleibt aber weiterhin gut und die Umschmelzwerke sind gut ausgelastet. Somit bleiben auch die Preise für Aluminium Sekundärschrotte stabil. Auch Primärqualitäten lassen sich wieder gut absetzen, was auf eine äußerst gute Nachfrage der Automobilindustrie zurückzuführen ist. Erfreulich für die Recyclingbranche ist die Nachricht, dass der Aluminiumkonzern Hydro im Rahmen der Primärproduktion in seinen norwegischen Schmelzwerken Aluminiumschrotte einsetzen will. Damit will das Unternehmen seine Klimabilanz bei Primäraluminium weiter reduzieren.

Kupfer

Buntmetalle

Derzeit notiert Kupfer an der LME um die US$ 9.000,00/t. Damit bleiben auch die Abschläge der Kupferhütten hoch. Die Werke sind gut ausgelastet. Kupferschrotte sind ausreichend vorhanden. Analysten gehen bis Ende des II. Quartals 2021 von einem durchschnittlichen Preisniveau von US$ 9.000,00/t aus.

Schrottmarktbericht Februar 2021

Preiskorrektur nach rasantem Preisanstieg im Vormonat

Wie von der Stahlschrottbranche erwartet gaben die Stahlschrottpreise im Februar deutlich nach. Allerdings waren die Begründungen der Stahlwerke für den Preisrückgang nicht schlüssig. Die Auftragslage im Flachstahlbereich ist außerordentlich gut. Verbraucher beklagen, dass es zu nicht akzeptablen Lieferengpässen komme. Die Nachfrage nach Betonstahl scheint jahresbedingt etwas verhalten zu sein. Durch den rasanten Preisanstieg im Januar sind wohl sehr viele Mengen geflossen, so dass die Preise bereits Mitte Januar nachgaben. Einige Werke waren nicht bereit zu den Januarpreisen einzukaufen. Aber auch im Februar signalisierten die Werke nicht um jeden Preis Kaufinteresse. Insgesamt ermäßigten sich die Preise im laufenden Monat, je nach Sorte, zwischen € 35,00/t und € 40,00/t. Höhere Abschläge der Werke wurden vom Handel nicht akzeptiert.

Aussichten

Die Kaufzurückhaltung der türkischen Verbraucher endete letzte Woche. In Folge dessen zogen die Exportpreise wieder an. Türkische Werke meldeten eine gute Auftragslage für Baustahl. Die Nachfrage kommt sowohl vom Inland als auch vom Export. Es ist davon auszugehen, dass sich die Stahlschrottpreise wieder nach oben bewegen. Altschrott der Sorte 1 und 3 sind witterungsbedingt nur mäßig verfügbar.

Metalle

Die Notierungen, der an der Londoner Metallbörse gehandelten Industriemetalle befinden sich seit acht Monaten in einem steten Aufwärtstrend. Die schnelle wirtschaftliche Erholung der Volksrepublik China und der damit verbundene gestiegene Bedarf an Rohstoffen, sorgen für diesen positiven Preistrend. Aber auch in Deutschland und im europäischen Ausland hat die Industrieproduktion wieder deutlich angezogen und sorgt für eine gestiegene Rohstoffnachfrage. Aktuell haben die Notierungen der Industriemetalle noch einmal deutlich angezogen.

Legierter_Schrott

Legierter Schrott

Die Nachfrage nach Edelstahlschrott ist, Dank der guten Auftragslage der Edelstahlproduzenten, außerordentlich hoch. Nickel profitiert deutlich von dem Wachstum im Elektro- und Batteriebereich. Mit dem stetigen Anstieg der Nickelnotierungen schrauben sich auch die Preise für Edelstahlschrotte nach oben. Aktuell notiert Nickel bei US$ 19.610,00/t.

 

Aluminium

Aluminium

Aluminium befindet sich ebenfalls im Sog der anderen Industriemetalle. Die Notierungen sind fest und die Marktstimmung ist gut. Im Primärbereich hat sich, Dank der sich erholenden Automobilindustrie, die Auftragssituation deutlich gebessert und Primärschrotte fließen wieder ab. Auch im Sekundärbereich hat die Nachfrage nach Aluminiumschrotten deutlich angezogen.

Kupfer

Buntmetalle

Kupfer befindet sich weiter im Höhenflug. Nach Beendigung des chinesischen Neujahrsfestes sind auch die chinesischen Händler wieder am Markt zurückgekehrt. Kupfer legt dabei ordentlich zu und notiert aktuell bei US$ 9.180,00/t. Die Commerzbank sieht die Metallpreise stark spekulativ getrieben. Die Kupferhütten reagieren mit höheren Abschlägen und verhaltener Nachfrage. Es sind genügend Kupferschrotte im Markt.

Schrottmarktbericht Januar 2021

Starker Jahresauftakt

Es war das reinste Feuerwerk, was sich preislich im Stahlschrottmarkt abspielte. Nach einer Preiserhöhung im Dezember von € 30,00/t erhöhten sich die Stahlschrottpreise im Berichtsmonat Januar, je nach Sorte und Zeitpunkt des Vertragsabschlusses, zwischen € 70,00/t und € 90,00/t. Dass die Preise noch einmal steigen würden war zu erwarten, aber dieser Preisanstieg war dann doch überraschend hoch. Die Gründe dafür sind unterschiedlich. Bereits im Oktober waren die türkischen Stahlwerke mit hohen Bestellmengen im Markt. Die Exportpreise entwickelten sich, aufgrund des knappen Schrottangebots weiter nach oben, während die europäischen Werke nur mäßig darauf reagierten. Parallel dazu kam es zu einer massiven Verknappung an Feinblech, Walzdraht und Spezialstählen. Die Werke reagierten mit dem Ausbau ihrer Kapazitäten, was eine hohe Nachfrage nach Neuschrott auslöste. Die wiederum sorgte für den enormen Preisanstieg.

Mittlerweile liegen uns auch die Zahlen der Rohstahlproduktion in Deutschland für das Jahr 2020 vor. Es wurden 35,7 Mio. Tonnen erzeugt. Das sind rund 4 Mio. Tonnen weniger Rohstahl, als noch im ebenfalls schwachen Vorjahr. Die schrottintensive Elektrostahlproduktion verzeichnete mit 11,5 Mio. Tonnen einen Rückgang von 3,1 %, während die Oxygenstahlproduktion mit 11,5 Mio. Tonnen um 13 % zurückgegangen ist. Im letzten Quartal 2020 hatten beide Produktionsrouten wieder deutliche Zuwächse, was eindeutig auf eine bessere Produktionslage der Industrie schließen lässt. Auch der Maschinenbau erholt sich zusehends (Quelle: Wirtschaftsvereinigung Stahl).

Aussichten

Die Auftragsbücher der Stahlwerke im Inland, sowie im benachbarten europäischen Ausland sind gut gefüllt. Die Nachfrage nach Stahlschrott über alle Sorten dürfte weiterhin hoch bleiben. Auch wenn sich in der zweiten Monatshälfte Januar die Schrottpreise um ca. € 35,00/t reduziert haben heißt das nicht, dass sich die Schrottpreise weiter abschwächen werden. Sollte die kalte, winterliche Wetterlage anhalten, wird das Angebot an Stahlaltschrott knapp bleiben. Wir rechnen mit einer Preisreduzierung von höchstens € 20,00/t.

Metalle

Die börsennotierten Rohstoffe zogen im Verlauf des Dezember 2020 auf breiter Front an und waren Ersatz für das fehlende Feuerwerk zu Jahresbeginn. Die euphorische Stimmung an den Finanzmärkten hat den Metallpreisen bis zuletzt Auftrieb gegeben. Der LME-Industriemetallindex (LMEX) erreichte gleich in der ersten Januar-Woche den höchsten Stand seit fast acht Jahren. Ausschlaggebend für den Auftrieb der Metallpreise war auch der US-Dollar, der seit Ende Mai stark abgewertet wurde. Mittlerweile hat er sich wieder etwas gefangen (Quelle: Commerzbank Research 20.01.2021).

Legierter_Schrott

Legierter Schrott

Nickel notiert aktuell bei US$ 18.224,00. Durch den rasanten Anstieg der Nickelnotierungen haben asiatische Anbieter von rostfreiem Stahl ihre Angebote zeitweise ausgesetzt. Abgesehen von den steigenden Preisen sehen sich die Käufer rund um den Globus mit steigenden Seefrachtkosten konfrontiert. Die Verfügbarkeit von Seecontainern von Asien Richtung Europa ist derzeit begrenzt. Die Auftragslage der europäischen Edelstahlwerke wird dadurch begünstigt. Die Nachfrage nach legierten Schrotten ist hoch und wird sich auch in den nächsten Monaten nicht ändern. Neben der guten Marktstimmung wird die hohe Nachfrage nach Nickel auch mit dem Verbrauch für die Produktion von Batterien für Elektroautos begründet.

 

Aluminium

Aluminium

Am deutschen Markt für Sekundäraluminium sind die Preise zu Jahresbeginn weiter stark gestiegen. Die Auslastung der Umschmelzwerke ist entsprechend hoch. Nach einer langen Durststrecke von über einem Jahr sind die Werke in Europa erstmalig wieder bis in den März hinein ausgebucht, berichtet der MBI Ne-Metalle Monitor. Die Abrufzahlen der Automobilbranche seien weiterhin hoch. Auch im Primärbereich ist eine Belebung zu spüren. Die IKB Deutsche Industriebank unterstreicht dies und prognostiziert für 2021 einen stärker anziehenden Aluminiumverbrauch.

Kupfer

Buntmetalle

Kupfer setzte zum Jahresende hin seine Rallye fort. Aktuell notiert Kupfer knapp unter US$ 8.000,00. Zum Jahresbeginn stieg auch die Nachfrage der Kupferhütten nach dem roten Metall wieder an. Die Abschläge der Hütten sind aber weiterhin hoch.

Schrottmarktbericht Dezember 2020

Stahlschrottpreise im Aufwind

Das Jahr 2020 verabschiedet sich mit einem deutlichen Preisanstieg für Stahlschrott über alle Sorten und einer hohen Nachfrage der Verbraucher, da die Nachfrage nach Neustahl, insbesondere Flachstahl äußerst hoch ist. Während sich der Maschinenbau nur langsam erholt, läuft es in der Automobilwirtschaft sehr gut. Es werden wieder Sonderschichten gefahren und fast nichts erinnert an den kompletten Produktionsstillstand im II. Quartal. Es ist, als müsste alles Versäumte im letzten Quartal aufgeholt werden. Die Stahlwerke reagierten auf den steigenden Bedarf nach Flachstahl sehr zeitverzögert. Jetzt ist die Nachfrage ungebrochen hoch und viele Verbraucher kaufen was am Markt verfügbar ist, um ihre Lieferfristen einhalten zu können. Die Preise für Neustahl stiegen zwischen € 100,00/t und € 130,00/t. Dagegen stiegen die Stahlschrottpreise verhältnismäßig moderat. Das Argument der Stahlwerke, schuld an der Preiserhöhung für Neustahl wären die Preiserhöhungen für Stahlschrott, greift hier nicht wirklich. Die Stahlschrottpreise blieben im letzten Monat nahezu unverändert und stiegen im Dezember je nach Werk und Sorte zwischen € 30,00/t und € 40,00/t. Völlig unüblich waren diesen Monat noch Abschlüsse Mitte des Monats mit nochmals höheren Preisen.

Betrachtet man die Entwicklung des Schrottpreises der Sorte 2/8 Neuschrott über das ganze Jahr stellt man fest, dass sich der Durchschnittspreis für diese Sorte auf sehr hohem Niveau bewegte. Hier sieht man deutlich wie sich Angebot und Nachfrage auf die Preisbildung ausgewirkt haben.

BDSV BW Sorte 2/8
ø-Wert 2020: 214,33 EUR
ø-Wert 2019: 228,77 EUR
Differenz 2019/2020: -14,44 EUR

Tiefseemarkt

Seit November kauft die Türkei hohe Mengen an Altschrott in Europa. Das Land profitiert von der gestiegenen Stahlnachfrage im eigenen Land und der gestiegenen Wirtschaftskraft in China. Die türkischen Stahlwerke haben in China sehr gute Absatzmöglichkeiten bei ebenfalls gestiegenen Stahlpreisen.

Aussichten

Es gibt so gut wie keine großen Lagerbestände an Stahlschrott. Stahlspäne sind Mangelware und Altschrott wird witterungsbedingt nicht viel anfallen. Neuschrott fällt, aufgrund der gestiegenen Produktion im Automobilbereich, wieder mehr an. Wir erwarten eine hohe Nachfrage der Werke auch im Januar. Bereits heute versuchen sich einige Werke wenigstens die Mengen zu sichern. Wir gehen davon aus, dass der Bedarf weit höher als der Schrottentfall sein wird. Wir rechnen daher mit einem erneuten Preisanstieg von mindestens € 20,00/t bis € 30,00/t.

Metalle

Alle Metallnotierungen bleiben auch zum Jahresende auf hohem Niveau. Die Rohstoffpreise waren beflügelt durch die Einigung im US-Kongress auf ein weiteres Konjunkturpaket, die Zulassung der Impfstoffe gegen Covid 19, Unterbrechungen und Ausfälle in der Förderung von Erzen und Metallkonzentrate und natürlich dem Wiederanstieg der chinesischen Wirtschaft.

Legierter_Schrott

Legierter Schrott

Die zuletzt kräftig angestiegenen Nickelnotierungen wurden von einem stabilen Ferrochrom-Benchmarkpreis begleitet. Daher ziehen die Legierungszuschläge, je nach Güte, in den nächsten Wochen deutlich an. Auch die Basispreise weisen, nach den jüngst angestiegenen Stahlschrottpreisen, eine deutliche Erhöhung aus. Die Auftragslage der Edelstahlwerke ist gut und die Nachfrage nach Edelstahlschrott wird auch im Januar sehr hoch eingeschätzt.

 

Aluminium

Aluminium

Nach einer sehr langen Durststrecke scheint sich der Aluminiummarkt endlich wieder zu beleben. Der Nachfrageschub kommt, wie erwartet, aus der Automobilindustrie. Zudem steigt auch die Nachfrage aus dem asiatischen Markt. Davon profitiert aktuell der Sekundärmarkt stärker als der Primärmarkt. Die Nachfrage der europäischen Schmelzwerke war ungebrochen gut. So langsam steigen auch die Preise für Aluminiumspäne und andere Aluminium-Sekundärschrotte. Hoffen wir auf eine nachhaltige Produktion der Automobilwirtschaft und einer Belebung des Maschinen- und Anlagenbaus.

Kupfer

Buntmetalle

Kupfer hat erstmals seit März 2013 die Marke von US$ 7.800,00/t überschritten und notiert bisher konstant auf diesem hohen Niveau. Auch die Nachfrage der Schmelzwerke und Hütten ist leicht gestiegen. Die Abschläge der Werke auf die hohen Kupfernotierungen haben allerdings auch merklich angezogen. Lt. Prognose der Commerzbank vom 18.12.2020 könnten Treiber der Kupfernachfrage für 2021 grundsätzlich der Bausektor, die Elektromobilität, der vermehrte Einsatz von erneuerbaren Energien, sowie die politische Veränderung in Amerika sein. Gleichzeitig ist das rote Metall auch immer wieder anfällig für spekulative Finanzinvestoren, so dass es gilt, weiterhin vorsichtig zu agieren.

Weihnachtsgrüße

Nachdem uns Corona zum Jahresende erneut einen Lockdown beschert, blicken wir doch optimistisch in das neue Jahr. Noch sind einzelne Wirtschaftszweige, wie der Handel und die Gastronomie, schwer von der Corona-Krise getroffen, doch die so wichtige Automobilindustrie ist wieder am Laufen und der Maschinenbau scheint sich im kommenden Jahr stärker zu erholen als gedacht.

Wir wünschen Ihnen erholsame Weihnachtsfeiertage und freuen uns mit Ihnen auf das Jahr 2021.

Ihre

Bettina Schuler-Kargoll

Schrottmarktbericht November 2020

Schrottpreise hinken steigenden Neustahlpreisen hinterher

Die Auftragslage der Stahlwerke ist gut, gleichwohl ist die Stahlproduktion in Deutschland mengenmäßig gefallen. Eine Erholung der Automobilindustrie in den letzten drei Monaten sorgte für einen steigenden Bedarf an Flachstahl. Aktuell hat sich hier sogar ein Versorgungsengpass entwickelt. Vormaterialbestände in den Produktionsbetrieben wurden auf ein Minimum reduziert, während die Stahlwerke ihrerseits die Produktion ebenfalls zurückschraubten. Somit müssen am Spotmarkt erhebliche Preisaufschläge für Flachstahl bezahlt werden. Die Stahlschrottpreise hingegen hinken diesem positiven Trend hinterher. Auffallend war, dass einige Stahlwerke in der zweiten Monatshälfte versuchten über höhere Preise, ihren Bedarf an Stahlschrott zu decken. Ein Lageraufbau war aber in der schwachen Konjunkturphase nicht möglich und das Schrottaufkommen entspricht noch lange nicht den Mengen wie vor der Krise. Die Nachfrage im Tiefseemarkt war ebenfalls sehr hoch. Hier liegen die Preise weiter im Aufwärtstrend.

Aussichten

Bereits heute spricht man von einem deutlichen Preisanstieg im Dezember, getrieben durch die Preissteigerungen für Stahlschrott in den wichtigsten internationalen Märkten. Die Branche rechnet mit einer Erhöhung von mindestens € 20,00/t.

Metalle

Es sieht so aus, als habe bei den Metall-Notierungen die Jahresendrallye begonnen. Beflügelt von den guten Nachrichten über einen bald am Markt verfügbaren Impfstoff gegen Covid 19 nahmen die Notierungen an Fahrt auf, was nicht bei allen Metallen auf bessere Preise schließen lässt. Viele Werke kaufen mit erhöhten Abschlägen ein, mit Auslieferung der Ware im neuen Jahr, da die Weihnachtsferien unmittelbar bevorstehen.

Legierter_Schrott

Legierter Schrott

Nickel profitierte an den Märkten mit einem Plus von zweitweise fast 4 % auf knapp US$ 16.000,00/t. Hier war China die treibende Kraft. Das „China Metallurgical Industry Planning and Research Institute“ hatte zum Aufbau von strategischen Reserven von Rohmaterialien für die Stahlproduktion aufgerufen. Neben Manganerz, Chromerz und Kokskohle wurde Nickelerz genannt. Sehr erfreulich ist die gestiegene Auftragslage der Edelstahlwerke und die damit verbundene hohe Nachfrage nach Edelstahlschrotten. Auch die prozentuale Nickelvergütung wurde von den Werken wieder deutlich nachgebessert.

 

Aluminium

Aluminium

Die Börsennotierungen für Aluminium sind weiterhin sehr fest und bewegen sich aktuell bei € 1.660,00/t. Auch im Sekundärbereich haben sich die Preise in den letzten Wochen leicht nach oben bewegt.

Am deutschen Aluminiummarkt greifen die positiven Impulse der Automobilwirtschaft. Die Auftragslage verbessert sich von Woche zu Woche. Auch im Sekundärbereich gibt es positive Signale. Die Bedarfsmeldungen von Seiten der Werke und Verbraucher lassen auf einen guten Absatz im I. Quartal 2021 hoffen. Alles hängt am seidenen Faden der Automobilindustrie. Die Frage, wie nachhaltig hier die Nachfrage ist, will derzeit niemand konkret beantworten.

Kupfer

Buntmetalle

Positive Wirtschaftszahlen aus China, der Abschluss des asiatisch-pazifischen Freihandelsabkommen, sowie positive Meldungen über einen bald verfügbaren Impfstoff gegen Covid 19 ließen die Kupfernotierungen nach oben steigen. Die Kurse bewegen sich aktuell bei US$ 7.265,00/t. Die Kupferhütten reagierten prompt und erhöhten im Gegenzug ihre Abschläge. Die Verfügbarkeit an Kupferschrotten ist hoch. Dies führt dazu, dass in vielen Anlagen derzeit verstärkt Kupferschrotte anstatt Kathoden für die Produktion eingesetzt werden. Sollten sich die Regularien für Schrottexporte nach China entspannen, dürfte dies zu einem höheren Abfluss an Kupferschrotten führen, denn der Kupferverbrauch in China ist hoch.

Schrottmarktbericht Oktober 2020

Optimismus macht sich breit

Die Preisverhandlungen zwischen Händler und Verbraucher waren lang und zäh. Aufgrund des schwächeren Tiefseemarktes erhofften sich die Werke niedrigere Preise. Die italienischen Werke argumentierten zudem mit einem schwachen Auftragseingang. Trotzdem war eine hohe Nachfrage spürbar und die Stahlschrottbranche sah keine Veranlassung dem Preisdruck nachzugeben, zumal die Werke ihre Neustahlpreise für Betonstahl und Flachstahl erhöht hatten. Schließlich einigte man sich auf nahezu unveränderte Preise. Die Defizite in Italien vom Vormonat, zu den Preisen in Deutschland und anderen europäischen Stahlwerken, konnten nicht vollständig ausgeglichen werden.

Aussichten

Auch in den kommenden Monaten rechnet die Branche mit unveränderten Preisen und einer weiterhin stabilen Nachfrage auf Verbraucherseite. Die Auftragslage in der Automobilindustrie soll auch im November auf dem guten September und Oktober Niveau bleiben, was wiederum einen guten Schrottzulauf verspricht. Was den Optimismus stoppen könnte ist einzig und allein die sich weiter ausbreitende Pandemie mit weltweit scheinbar unaufhaltsam steigenden Neuinfektionszahlen.

Metalle

Der Monat Oktober ist bestimmt von steigenden Kursen aller an der LME gehandelten Metalle. Der Markt ist volatil und reagiert auf die unterschiedlichsten Meldungen, wie die Erkrankung Trumps an Covid 19, die vorübergehende Schließung von Port-Klang in Malaysia, wo fast 60 % aller LME-Aluminiumvorräte liegen, die Streiks in der chilenischen Kupfermine, sowie die steigenden US-Aktienmärkte. Wie es aussieht finden die Kurse, nach einem teilweise hohen Anstieg im Verlauf des Monats, zu den Ausgangskursen Anfang des Monats zurück.

Legierter_Schrott

Legierter Schrott

Die EU Kommission hat am 08.10.2020 Importzölle auf warmgewalzte Edelstahlbleche aus China, Indonesien und Taiwan in Höhe von bis zu 19 % eingeführt, da aus diesen Ländern Produkte zu künstlich niedrigen Preisen angeboten und verkauft wurden (Quelle: Commerzbank 09.10.2020). Die Nachfrage nach Edelstahlschrott ist im Verlauf des Monats zunehmend gestiegen. Der enorme Kursanstieg von US$ 14.350,00/t auf über US$ 16.100,00/t in der zweiten Monatshälfte hat sich nur bedingt auf die Edelstahlschrottpreise ausgewirkt. Auch im nächsten Monat wird mit einer stabilen Nachfrage der Werke gerechnet.

 

Aluminium

Aluminium

Sowohl im primären, als auch im sekundären Bereich haben die Preise deutlich zugelegt. So langsam macht sich die verbesserte Auftragslage im Automobilbereich bemerkbar. Die Nachfrage nach Halbzeug fähigen Aluminiumqualitäten ist deutlich spürbar. Steigende Blockpreise haben auch den Sekundärbereich beeinflusst. Es fließt deutlich mehr Schrott ab und die Preise steigen kontinuierlich an.

Kupfer

Buntmetalle

Kupfer notiert weiter bei knapp US$ 6.800,00/t. Die Werke reagieren mit höheren Abschlägen und wenig Kauflust. Inzwischen haben sich auch die asiatischen Marktteilnehmer aus dem Kauf von Kupfer zurückgezogen. Noch ist die Auftragslage eher bescheiden. Besonders im Messinggeschäft fehlen die Aufträge. Dementsprechend schwach ist die Nachfrage nach den Schrotten.

Schrottmarktbericht September 2020

Optimismus macht sich breit

Ein Hoffnungsschimmer zeichnet sich am immer noch düsteren Konjunkturhimmel Deutschlands ab. In der jüngsten Konjunkturprognose, die das ifo-Institut am 22.09.2020 in München veröffentlichte, verläuft der Absturz der deutschen Wirtschaft glimpflicher als gedacht. Die Stahlschrottbranche ist der eigentliche Konjunkturbarometer, denn am Stahlschrottaufkommen zeigt sich wie gut oder schlecht es der metallverarbeitenden Industrie geht. Die Zahlen im September sprechen für sich. Es geht wieder aufwärts und das Neuschrottaufkommen steigt. Das spiegelt sich auch in der Nachfrage der Stahlwerke wieder. Mit dem Ende der Sommerferien waren alle Werke im Inland, sowie im benachbarten europäischen Ausland, wieder am Markt. Auch das seit August rege Tiefseegeschäft wirkte sich letztendlich positiv auf die sehr schleppenden Preisverhandlungen aus. Die Schrottpreise erhöhten sich je nach Sorte und Vormonatsniveau zwischen € 10,00/t und € 15,00/t. Die italienischen Werke taten sich mit dieser Preisentwicklung sehr schwer. Aufgrund des hohen inländischen Schrottangebots und einer immer noch schwachen Auftragslage im Flachstahlbereich, sahen sich die Werke nicht in der Lage, dem allgemeinen Preistrend zu folgen.

Aussichten

Auch für Oktober ist mit einer stabilen Nachfrage der Werke zu rechnen, da sich die Auftragslage zusehends verbessert. Die Preisentwicklung wird stark von der Importnachfrage der Türkei abhängen. Aktuell werden unveränderte bis leicht steigende Preise erwartet.

Metalle

Die Commerzbank hat die Rallye der Metallpreise in ihrem Research Bericht vom 14.09.2020 ausführlich kommentiert und war der festen Meinung, dass aus fundamentaler Sicht, in Anbetracht der bei allen Metallen hohen Lagerbestände, in Zukunft von niedrigeren Metallnotierungen auszugehen ist. Anfang September wiesen alle sechs an der LME gehandelten Metalle eine positive Preisentwicklung in diesem Jahr aus. Preistreibend war die schnelle wirtschaftliche Erholung weltweit und ein schwacher US-Dollar (tiefster Stand Anfang September seit April 2018). Seit zwei Tagen nun ist ein Nachgeben aller Kurse zu beobachten. Es gilt abzuwarten ob dieser Trend anhalten wird.

Legierter_Schrott

Legierter Schrott

Am deutschen Edelstahlmarkt hat die Nachfrage in den vergangenen Wochen wieder angezogen und damit auch die Nachfrage nach Edelstahlschrott. Eine seit mehreren Wochen hohe Nickelnotierung – die am 03.09.2020 mit US$ 15.810,00/t ihren Höchststand erreichte – hatte auf die Preisbildung für Edelstahlschrott wenig Einfluss. Die Werke zeigten sich hartnäckig und kauften eher zurückhaltend und mit reduzierten Ni-Inhaltspreisen, als dem Börsendruck nachzugeben. Der Handel quittierte dies mit der gleichen Einstellung und lieferte nur Kontaktmengen. Zwischenzeitlich ist der Nickelkurs um fast 10 % auf US$ 14.250,00/t gefallen, was sich aber mehr auf die Legierungszuschläge, nicht aber auf die Preise für Edelstahlschrotte auswirken wird.

 

Aluminium

Aluminium

„Die höhere Risikoversion an Märkten und der stärkere US-Dollar drücken seit dem 22.09.2020 den Aluminiumpreis an der LME. Bis dahin hatte sich der Preis, gestützt durch niedrige Lagerbestände an der LME und dem Optimismus der Anleger, recht gut gehalten“, so Eugen Weinberg von der Commerzbank Research. Der physische Markt ist jedoch stark überversorgt. Im Sekundärbereich zeigt die angelaufene Automobilproduktion erste Reaktionen. Die Preise für Sekundärschrotte haben leicht angezogen und eine spürbare Nachfrage macht sich breit. Für Oktober erwarten wir ein gleichbleibendes Niveau.

Kupfer

Buntmetalle

Betrachtet man die Performance der Kupfer-Notierung, seit den Tiefs im März und April im Zuge der Corona-Krise, so ist Kupfer von allen an der LME gehandelten Metalle mit über 40 % bislang am stärksten gestiegen und erreichte am 21.09.2020 mit US$ 6.878,00/t ein neues Zweijahreshoch. Die Freude währte nicht lange. Auch hier ist eine Kurskorrektur von über US$ 250,00/t zu verzeichnen. Ungeachtet der Börsennotierungen für Kupfer kämpft der Handel mit ganz anderen Problemen. Die Auftragslage der Hütten ist sehr bescheiden und der Absatz für Kupferschrotte, egal welche Qualitäten, gestaltet sich schwierig.