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Trotz Ferien Stabilisierung der Stahlschrottpreise
Nicht ganz unerwartet folgte nach der Preissenkung im Juli eine Preiserhöhung im August. Die Preise stiegen verhalten und bewegten sich zwischen unverändert und € 10,00/t. Ferienbedingt war ein Nord-Süd-Gefälle festzustellen. Während im Norden die Ferien zu Ende gingen, fingen sie im Süden erst an. So war der Bedarf der Werke und die Preise entsprechend unterschiedlich. Die Nachfrage der Werke entwickelte sich doch stärker als gedacht und wurde vor allen Dingen im Norden und Nordwesten durch starke Zukäufe aus der Türkei, Indien und Pakistan angekurbelt. Die italienischen Werke waren nahezu komplett aus dem Markt. Diejenigen Werke, die auftragsbedingt durchproduzierten, versuchten zu Beginn des Monats mit weiteren Preisabschlägen einzukaufen, was vom süddeutschen Handel ignoriert wurde. Bei dem ferienbedingt schwachen Stahlschrottaufkommen war sich die Branche einig unter diesen Bedingungen eher nicht zu verkaufen. Letztendlich konnten Abschlüsse je nach Sorte von unverändert bis plus € 5,00/t erzielt werden. Typisch für den Monat August waren logistische Probleme beim Bahntransport: keine Zulaufnummern, unzureichende Abrufe, Entladungsprobleme in den Werken und knappe Speditionskapazitäten.
Metalle
Die Metallpreise kennen im Moment wieder nur einen Weg nach oben, wie Herr Daniel Briesemann in seinem Commerzbank Research Bericht schreibt. Kupfer steigt am 24.08.2020 auf den höchsten Stand seit über zwei Jahren und Nickel, Zink und Blei verzeichnen neue mehrmonatige Höchststände. Die aktuellen Konjunkturdaten lassen auf eine Erholung der Märkte schließen und wirken sich somit unterstützend auf die NE-Metallpreise aus.
Legierter Schrott
Der Anstieg der Nickelkurse setzt sich fort. Aktuell haben wir einen neuen Höchststand von US$ 15.100,00/t. Die Werke reagierten schon Ende Juli – unmittelbar nach dem Ansteigen der Nickelnotierungen – mit höheren Abschlägen und nahmen die Nickelinhaltspreise zurück. Die Nachfrage nach legierten Schrotten war im Ferienmonat August äußerst niedrig. Sollte das Kursniveau so bleiben werden die Edelstahlwerke bei steigendem Bedarf im September Preiskorrekturen in Form von weiteren Preisabschlägen vornehmen.
Aluminium
Der Aluminiummarkt zeichnet sich weiterhin durch ein großes Angebot bei einer sehr schwachen Nachfrage aus. Noch klafft die Schere zwischen Primär- und Sekundärmarkt stark auseinander. Halbzeugfähige Aluminiumschrotte lassen sich nur schwer verkaufen. Die Nachfrage im Sekundärbereich hat sich dagegen leicht belebt. Alles steht und fällt mit der Automobilindustrie. Hier scheint sich eine Erholung abzuzeichnen.
Buntmetalle
Trotz stark gestiegener Kupfernotierungen zeigt sich der Kupfermarkt extrem ruhig. Der physische Markt ist aktuell ein ganz anderer als der, der sich an der Börse abspielt. Die Nachfrage der Hütten nach Kupferschrotten ist äußerst gering. Ferienbedingt ruht die Produktion in Italien komplett. Anliefertermine für Schrotte werden, aufgrund zu hoher Lagerkapazitäten, nicht mehr vergeben und Neuabschlüsse können frühestens im September getätigt werden.