Schrottmarktbericht Januar 2018

Der Schrotthandel startete optimistisch in das neue Jahr

Der Schrotthandel startete optimistisch in das neue Jahr. Aus den zu Beginn des Monats erwarteten Preiserhöhungen von € 20,00/t wurden letztendlich nur € 5,00/t bis max. € 12,00/t mehr bezahlt, je nach Sorte und Zeitpunkt des getätigten Abschlusses.

Ein hohes Schrottangebot stieß auf eine eher verhaltene Nachfrage der Verbraucher. Die Werke hatten sich bereits im Dezember gut bevorratet und durch logistische Probleme in Richtung Italien erwarteten die Werke dort zuerst die Auslieferung der bestehenden Altverträge. Ein Werk im Südwesten Deutschlands zog sich fast komplett aus dem Markt zurück. Der Exportmarkt in Richtung Türkei geriet ebenfalls unter Druck. Den türkischen Verbrauchern ist es wieder einmal gelungen, entgegen dem Trend, die Preise um ca. US$ 10,00/t bis US$ 20,00/t zu senken.

Aussichten

Im Laufe des Monats erhärtete sich der Eindruck, dass bei dem aktuell bestehenden Überangebot an Schrott und die hohe Lieferbereitschaft des Handels die Werke ihre Preise im Februar zurücknehmen werden. Da bei den Stahlverbrauchern aber Preiserhöhungen von bis zu € 50,00/t angekündigt werden ist zu bezweifeln, ob die Werke eine Reduzierung der Stahlschrottpreise tatsächlich durchsetzen wollen.

Die Auftragslage ist nach wie vor sehr gut. Die Stahlverbraucher klagen über Lieferengpässe und vermuten sogar eine künstliche Verknappung, um den Preis hoch zu halten. Konkrete Produktionsdaten der Wirtschaftsvereinigung Stahl stehen seit September 2017 nicht zur Verfügung und lassen sich nur anhand der allgemeinen Konjunkturdaten der deutschen Wirtschaft subjektiv einschätzen. Die großen logistischen Probleme werden die Recyclingbranche auch in den nächsten Monaten stark belasten.

Durch die aktuellen Hochwasserstände wird der sowieso schon knappe Laderaum auf der Schiene noch mehr strapaziert. Ein Ausweichen auf die Straße ist, bei einer Reduzierung der Anzahl an Transportunternehmen, ebenfalls nicht möglich.

Legierter_Schrott

Legierter Schrott

Nach deutlichen Kursverlusten zu Beginn des Monats hat sich der Nickelkurs deutlich erholt und stieg in den letzten Tagen auf US$ 13.700,00/t an, was sicher auch dem schwachen US- Dollar geschuldet ist. Auf die Preise für legierten Schrott hat sich dies noch nicht wirklich ausgewirkt. Die Nachfrage der Werke ist sehr hoch, bei einer ebenfalls hohen Verfügbarkeit an Edelstahlschrott.

Aluminium

Aluminium

Nach einem kurzen Kurseinbruch hat sich der Aluminiumkurs ebenfalls wieder gefestigt. Die Aluminiumschmelzwerke sind sehr gut ausgelastet und die Stimmung auf der Fachmesse Euroguss in Nürnberg Mitte Januar 2018 war sehr gut. Trotz der steigenden Blockpreise der Standardqualität 226 haben sich die Preise für Aluminiumschrotte nicht wesentlich erhöht. Sekundärschrotte sind genügend vorhanden. Für Aluminiumspäne-Briketts gibt es aktuell nur eine schwache Nachfrage.

Kupfer

Buntmetalle

Im abgelaufenen Jahr 2017 hatte Kupfer einen Wertzuwachs von über 22 % und legte zum Jahresende noch einmal zu. Die Kurse gaben Mitte Januar deutlich nach, was zum einen dem Umstand geschuldet ist, dass viele Anleger die hohen Preise nutzten um Kasse zu machen. Wie auch bei den anderen Industriemetallen zu beobachten war ist auch Kupfer wieder am steigen. Allerdings ist die Nachfrage nach Kupferschrotten bei den europäischen Verbrauchern sehr gering. Die Abschläge sind nach wie vor unverändert hoch.

Schrottmarktbericht Dezember 2017

Weitere Details

Zum Ende des Jahres kam noch einmal Bewegung in den Markt

Die Preise für Stahlschrott haben sich je nach Sorte um € 5,00/t bis € 10,00/t erhöht. Damit erreichten wir in diesem Monat den absoluten Höchststand. Zuletzt sahen wir diese Preise im Dezember 2013. Nach den schwierigen Jahren 2015 und 2016 haben wir 2017 eine sehr belebte und gute Nachfrage der Stahlwerke erlebt und der Bedarf stieg stetig. Das belegen auch die Zahlen des BIR.

So stieg der Verbrauch in China von 42,6 Mio. Tonnen im ersten Halbjahr 2016 auf 62,2 Mio. Tonnen im ersten Halbjahr 2017, während er in der EU im betrachteten Zeitraum um 4,8 % auf 47,7 Mio. Tonnen zulegen konnte. Die italienischen Stahlwerke verbrauchten mit knapp 11 Mio. Tonnen 5,8 % mehr als im Vorjahr und die deutschen Werke mit rund 9,8 Mio. Tonnen 3,2 % (Quelle: www.bir.org).

Aussichten

Die Aussichten für das kommende Jahr sind gut. Das bestätigen alle führenden Wirtschaftsinstitute. Es herrscht Vollbeschäftigung und die Konjunkturprognosen aus den Sektoren Auto- und Bauindustrie, sowie Investitionsgüter sind allesamt vielversprechend, was für die europäische Stahlindustrie eine weiterhin gute Auftragslage erwarten lässt. Ob sich die Schrottpreise im Januar 2018 noch einmal erhöhen hängt ganz von dem Stahlschrottaufkommen an sich und der Nachfrage aus den Drittländern ab.

Aluminium

Aluminium

„Für Börsenspekulationen ist der Februar einer der gefährlichsten Monate. Die anderen sind Juli, Januar, September, April, November, Mai, März, Juni, Dezember, August und Oktober.“ (Mark Twain)

So, wie der zweiwöchige deutliche Rückgang der Metallpreise Ende November/Anfang Dezember auf den Rückzug der spekulativen Finanzanleger zurückzuführen war, so ist der Preisanstieg seit-dem ebenfalls den Spekulanten zuzuschreiben. Das gilt für Ni-legierte Schrotte sowie für alle Buntmetalle. Die Preise haben wieder deutlich an Fahrt aufgenommen. Aber das Jahr ist gelaufen. Zum Jahresende werden die Bestände in den Werken auf bewusst niedrigem Niveau gehalten.

Ausgenommen davon ist Aluminium. Während Aluminium über das ganze Jahr hinweg fast konstant auf hohem Niveau gehandelt wurde, haben sich die Kurse seit dem Rückgang im November kaum nach oben bewegt Die Werke berichten von bereits guten gefüllten Auftragsbüchern für das erste Halbjahr 2018. Die Nachfrage nach Aluminiumschrotten hat jedoch deutlich nachgelassen.

Insgesamt können wir mit dem Jahr 2017 sehr zufrieden sein, sieht man einmal ab von den großen logistischen Problemen der DB Cargo. Schauen wir also optimistisch in das Jahr 2018.

Wir wünschen allen ein gesegnetes, ruhiges und vor allem friedvolles Weihnachtsfest und einen guten Rutsch ins neue Jahr.

Herzliche Weihnachtsgrüße

Ihre Bettina Schuler-Kargoll

Bettina Schuler-Kargoll (21.12.2017)

Schrottmarktbericht November 2017

Das Jahr ist so gut wie gelaufen.

Durch die immer noch anhaltenden logistischen Probleme im Abfluss des Materials wurden die Novemberverträge mit Italien mit einer Auslieferungsfrist bis 15.12.2017 abgeschlossen. Danach wird es schwierig überhaupt noch Ware nach Italien zu versenden, da die italienische Bahn den Schienenverkehr ab diesem Datum bis zum Ende der Weihnachtsfeiertage einstellt.

Wider Erwarten haben die Stahlschrottpreise, nach den Abschlägen im Oktober, wieder angezogen. Je nach Abschluss im Vormonat erhöhten sich die Preise um durchschnittlich € 5,00/t bis € 10,00/t. Die Auftragslage der Werke ist gut und die Nachfrage nach Stahlschrott hält an. Nicht alle Werke konnten sich mit den gewünschten Qualitäten eindecken. Neuschrotte insbesondere Pakete sind gesucht.

Ein sich zuspitzendes ernsthaftes Problem ist die mangelnde Waggonversorgung, nicht nur in Deutschland, sondern auch in Frankreich, Polen und Italien. Der dadurch erhöhte Bedarf an LKW Frachtraum ist daher nur selbstverständlich. Die Bahn ihrerseits verharrt in Stillschweigen und zeigt keinerlei Lösungsansätze auf, die es offensichtlich auch nicht gibt, da in Zeiten der schwachen Nachfrage nach Stahlschrott in den letzten zwei Jahren, Kapazitäten abgebaut wurden und jetzt bei Hochkonjunktur nicht mehr zur Verfügung stehen.

Aus China kommt derzeit sehr wenig Stahl nach Europa. Im Vergleich zum Vorjahr gingen die Ausfuhren um 35 % auf 4,98 Mio. Tonnen zurück. Das war die geringste Menge seit Februar 2014. Wie die Commerzbank in ihrem Commoditiy Research berichtet, haben die chinesischen Stahlproduzenten mehr Stahlprodukte im Land behalten, um in den Wintermonaten bei gedrosselter Produktion auf die heimische Nachfrage reagieren zu können. Die europäischen Stahlwerke und die gesamte Stahlrecyclingbranche profitieren davon, während die Verbraucher höhere Preise in Kauf nehmen müssen.

Aussichten

Der aktuell optimistisch gestimmte türkische Inlandsmarkt unterstützt die positive Stimmung bei den Exporteuren, die versuchen höhere Preise durchzusetzen.

Da die Preise in den Tiefseelägern zwischenzeitlich anziehen und die Frachtraten auf den wichtigen Routen hoch sind, werden hier steigende Preise erwartet. Die Verbraucher in Italien werden ebenfalls ihre Preise erhöhen müssen, um jahresübergreifende Abschlüsse tätigen zu können.

Legierter_Schrott

Legierter Schrott

Die Erwartungshaltung, dass die Nickelkurse in Folge einer hohen Nachfrage hinsichtlich der Entwicklung des Elektromobils weiter steigen werden, hat sich nicht bestätigt. Die Kurse verloren Mitte November fast 3 % und fielen auf US$ 11.350,00/t. Zum Monatsende haben sich die Kurse wieder auf US$ 11.900,00/t erholt. Auch wenn die Internatioal Nickel Study Group (INSG) letzte Woche noch von einem Angebotsdefizit von 54,3 Tausend Tonnen sprach, so meldet die Commerzbank in ihrem Commodity research vom 24.11.2017, dass der größte indonesische Nickelproduzent im nächsten Jahr 11 Mio. Tonnen Nickelerz verkaufen will. Das wären 160 % mehr als in diesem Jahr.

Aluminium

Aluminium

Auch bei Aluminium waren deutliche Kursschwankungen zu verzeichnen, verbleibt aber immer noch auf einem stabilen Niveau. Die Aluminiumschmelzwerke sind insgesamt im Sekundärbereich alle sehr gut bevorratet. Die Abschläge für Halbzeug fähige Legierungen haben sich erneut erhöht und die Prämien für Primärlegierungen gingen leicht zurück.

Kupfer

Buntmetalle

Auch bei Kupfer erlebten wir deutlich fallende und dann wieder steigende Kursnotierungen. Wie immer ist es schwierig bei diesem Metall genau die Gründe für die Kursschwankungen zu erfahren. Wichtig zu beobachten ist vielleicht der erneute Streik in der weltweit größten „Escondida“ Kupfermine in Chile. Die Abschläge der Kupferhütten auf die aktuellen Börsenkurse sind unverändert hoch. Die Bevorratung der Hütten ist gut und Verkäufe gestalten sich nach wie vor schwierig.

Schrottmarktbericht Oktober 2017

Langweilig wird es derzeit im Stahlgeschäft nicht

Es könnte alles so schön sein. Die Auftragslage der Stahlwerke im Inland, so wie im benachbarten europäischen Ausland ist mehr als zufriedenstellend. Der Stahlschrotteingang ist durch eine anhaltend gute Konjunktur ebenfalls gut, was die Zahlen des Wirtschaftsverbandes Stahl- und Metallverarbeitung bestätigen. Was also sorgt für Unruhe im Markt?

Anfang Oktober war es die Meldung über fallende Schrottpreise in Höhe von 30 bis 40 Euro pro Tonne, nachdem die türkischen Verbraucher sich am Markt billiger mit Stahlschrott eindecken konnten. Dann war es der Engpass bei der Versorgung der Stahlwerke mit Graphitelektroden und deren rasante Preissteigerung. Und schließlich die sich zuspitzenden logistischen Probleme, verursacht durch das Absenken der Schienen in Rastatt. Auch wenn dieser wichtige Streckenabschnitt für den Bahnverkehr seit Anfang Oktober wieder frei gegeben ist, so spitzt sich die Lage im Güterverkehr, insbesondere für die Stahlschrottbranche, weiter zu. Die Bahn ist hoffnungslos überfordert. Es gibt weder Waggons noch Zulaufnummern für die Streckenabschnitte Richtung Italien. Ganz aktuell sorgt auch noch ein Betriebsunfall am Brenner für eine Sperrung des Schienenverkehrs. Die Folgekosten sind für die Branche sehr hoch und zusätzlich belastend.

Rückblickend ist festzuhalten, dass sich die Stahlschrottpreise im Oktober um durchschnittlich 20,00 Euro pro Tonne ermäßigten. Nicht alle Werke konnten sich mit den gewünschten Mengen eindecken. Die Lieferprobleme des Handels, wie oben geschildert, sorgen bis dato für zusätzliche Engpässe.

Aussichten

Aktuell besteht kein Anlass, die Preise für Stahlschrott weiter zu senken. Die ersten Preisabschlüsse im Tiefseegeschäft liegen höher als noch im Oktober. Wir gehen von einer Seitwärtsbewegung aus, möchten aber eine leichte Preiserhöhung nicht ausschließen.

Legierter_Schrott

Legierter Schrott

Nach dem Höhenflug der Nickelnotierung Anfang September und der nachfolgenden Konsolidierung in den letzten Wochen nahm Nickel erneut an Fahrt auf, scheiterte jedoch bei der wichtigen Marke von 12.000 USD je Tonne und notiert nun wieder 500 USD tiefer. Es bleibt der Eindruck bestehen, dass spekulative Anleger den Markt bestimmen.

Nichts desto trotz war der Ausblick der International Nickel Study Group (INSG) diese Woche recht zuversichtlich. Sie rechnet damit, dass der Nickelmarkt im nächsten Jahr zum dritten Mal in Folge ein Angebotsdefizit aufweist. Wie die Commerzbank in ihrem aktuellen Tagesinfo Rohstoffe schreibt, wird durch die Elektromobilität mit einer steigenden Nachfrage nach Batterien mit Nickel gerechnet. Kurzfristig geht die Commerzbank allerdings erst einmal von einer Preiskorrektur nach unten aus.

Aluminium

Aluminium

Bei Aluminium spielte sich Ähnliches ab wie bei Nickel. Die Kurse sind zwar kurzfristig gefallen, haben sich aber gleich wieder nach oben bewegt. Aluminium notiert aktuell felsenfest. Im Primärbereich sieht das Angebot laut MBI NE-Metalle Monitor vom 20.10.2017 nicht so gut aus. Im Sekundärbereich ist das Angebot dagegen ausreichend. Aluminiumschrotte sind ausreichend verfügbar. Hier tendieren die Preise leicht rückläufig.

Kupfer

Buntmetalle

Zum ersten Mal seit Sommer 2014 haben die Kupferpreise wieder die Marke von 7.000 USD pro Tonne überschritten. Die Kurse fielen aber schon nach geraumer Zeit, was laut MBI NE-Metalle Monitor auf Gewinnmitnahmen und einen festeren Dollar zurückzuführen ist. Bis auf weiteres ist von volatilen Preisen auszugehen. Nach wie vor sind die Abschläge der Hütten auf die LME Kupfernotierung sehr hoch. Auch die Lieferzeiten bei Neuabschlüssen schieben sich weit nach hinten.

Schrottmarktbericht September 2017

Das Jahr ist so gut wie gelaufen.

Auch in diesem Monat sind die Stahlschrottpreise gestiegen. Im Vergleich zum Vormonat erhöhten die Werke die Preise um durchschnittlich € 5,00/t bis € 15,00/t. Die Preiserhöhungen richteten sich im Wesentlichen nach den Abschlüssen im August. Wie berichtet haben sich die Preise letzten Monat, je nach Werksferien, aktuellem Bedarf und Zeitpunkt des Abschlusses, unterschiedlich entwickelt.

Im September haben sich die Preise konsolidiert. Der Bedarf der Werke war hoch, die Lieferbereitschaft des Handels ebenso. Diese ist im Süden Richtung Schweiz und Italien, durch den Bahnunfall und die Streckensperrung bei Rastatt, stark beeinträchtigt. Die logistischen Probleme sind erheblich. Eine Waggonverladung ist nur unregelmäßig möglich und die Kapazität der Spediteure ist erschöpft.

Aussichten

Seit Mai haben sich die Schrottpreise kontinuierlich nach oben bewegt. Ein weiterer Preisanstieg scheint vorerst gestoppt. Wie sich im Verlauf des Monats gezeigt hat, gerieten die Stahlschrottpreise unter Druck. Die türkischen Verbraucher zögerten die Bestellungen hinaus und setzten die Preise zurück.

Noch gibt es keine Erkenntnisse über neue Abschlüsse. Es wird sich zeigen, wie stark die Nachfrage der europäischen Werke im kommenden Monat sein wird. Erfahrungsgemäß ist das Altschrottaufkommen im nächsten Monat sehr hoch und ein Abfluss Richtung Tiefsee wäre für stabile Preise von Vorteil. Mit einem starken Preisrückgang rechnet jedoch niemand. Die Erwartung liegt bei unveränderten Preisen, bis hin zu einer leichten Abschwächung.

Legierter_Schrott

Legierter Schrott

Die europäischen Edelstahlwerke sind gut ausgelastet und die Nachfrage und Abnahme von legiertem Stahlschrott ist gut. Wie alle Basismetalle stiegen die Nickelkurse seit Jahresanfang um über 20 %, erlebten aber diesen Monat eine starke Kurskorrektur nach unten. So fiel die Notierung von ihrem höchsten Stand am 04.09.2017 mit US$ 12.200,00/t auf aktuell US$ 10.500,00/t. Ob für den Rückgang tatsächlich der stärkere Export von Nickelerzen aus Indonesien verantwortlich ist, oder ob der Markt einfach überhitzt war, ist nicht eindeutig nachvollziehbar. Tatsache ist, dass die Preise im legierten Schrott deutlich nachgegeben haben.

Aluminium

Aluminium

Nach wie vor halten sich große Kursschwankungen bei Aluminium in Grenzen. In den letzten Tagen sind die Kurse jedoch gestiegen, was sich in erster Linie auf die Preise für Halbzeug fähige Aluminiumschrotte auswirkt Wie die Commerzbank schreibt erhielt der Aluminiumpreis Auftrieb, durch immer wiederkehrende Nachrichten über Kapazitätsstillegungen in China. Dagegen haben am Sekundärmarkt die Preise für Blöcke nachgegeben. Dies hatte unmittelbar auch Auswirkungen auf die Preise für Sekundärschrotte. Diese ermäßigten sich im Schnitt um € 50,00/t.

Kupfer

Buntmetalle

Wie Nickel so erlebte auch Kupfer nach einem gewaltigen Kursanstieg auf nahezu US$ 7.000,00/t innerhalb kurzer Zeit einen Rückgang auf aktuell US$ 6.400,00/t. Hier scheint sich die Notierung eingependelt zu haben. Am Markt ist ausreichend Material verfügbar. Die Hütten sind gut versorgt. Teilweise waren verschiedene Qualitäten sogar nicht zu verkaufen. Die Abschläge der Hütten auf die LME Notierung sind, auf Grund von einem guten Angebot an Kupferschrotten, nach wie vor hoch.

Schrottmarktbericht August 2017

Was für ein Sommer – von wegen Sommerloch

Die Stahlschrottpreise haben entgegen allen Erwartungen deutlich zugelegt. Dank einer guten Baukonjunktur ist die Auftragslage bei den Langstahlproduzenten als besonders gut einzustufen. Wie schon im letzten Monat berichtet, sind die Werke in der Türkei sehr gut ausgelastet und der Schrottbedarf ist anhaltend gut. Die Einkaufswelle der türkischen Verbraucher reißt nicht ab und hat den ganzen europäischen Markt stark beeinflusst.

Die Abschlüsse im Inland und europäischen Ausland wurden zu unterschiedlichen Zeitpunkten getätigt. Wahrscheinlich führte das zu geringe Schrottangebot zu einer zweiten Preiserhöhung Mitte des Monats, so dass eine Preiserhöhung zwischen € 10,00/t und € 20,00/t zu verzeichnen ist. Je nachdem, wie die Preise im Vormonat waren, mussten einige Werke noch mehr für ihre Schrotteinkäufe bezahlen, um Material zu bekommen.

Richtige Probleme bereitet der Schienenschaden in Rastatt. Ob man es glaubt oder nicht, aber die Lieferungen Richtung Italien laufen über Mannheim. Der Abfluss über andere Streckenabschnitte läuft träge.

Aussichten

Für September rechnet die Branche mit einer anhaltend guten Nachfrage der Werke. Einen weiteren Anstieg der Stahlschrottpreise halten wir für nicht ausgeschlossen. Auch hier werden die Abschlüsse im Tiefseehandel eine bedeutende Rolle spielen. 

Legierter_Schrott

Legierter Schrott

Erstmals seit April 2017 notiert Nickel wieder deutlich über US$ 11.000,00. Wieder einmal scheint hier China mitverantwortlich zu sein. In Indonesien sollen dreizehn Nickelschmelzen geschlossen bleiben, bis sich der Nickelpreis zwei Monate lang bei mindestens US$ 11.000,00/t stabilisiert hat. Das berichtet die Commerzbank unter Berufung auf den Verband der Schmelz- und Verarbeitungsindustrie. Demnach deckt der aktuelle Preis nur die Kosten.

Das Nickelangebot aus den Philippinen stockt ebenfalls (11.08.2017 MBI NE-Metalle Monitor). Beide Länder exportieren ihre Nickelerze hauptsächlich nach China. Marktexperten sehen den Preisanstieg als nicht nachhaltig an und könnte lediglich zu Gewinnmitnahmen führen.

Aluminium

Aluminium

Die Aluminiumpreise entwickelten sich von seitwärts bis steigend und haben seit Anfang des Monats um rund € 200,00/t zugelegt. Die Nachfrage im Primärbereich ist gleichbleibend hoch. Trotz einem ruhigen Geschäft während der Urlaubszeit ist die Schrottnachfrage im Sekundärbereich gut. Die Preise für Aluminiumschrotte haben leicht angezogen. Ein Unsicherheitsfaktor sind angeblich die Kapazitätseinschnitte in China. Es wird sich zeigen, welche Auswirkungen diese auf den physischen Markt haben. Die Commerzbank merkte allerdings dazu an, dass Produktionsstilllegungen bisher vollständig kompensiert wurden. Die Commerzbank Analysten erwarten eine deutliche Preiskorrektur (11.08.2017 MBI NE–Metalle Monitor).

Kupfer

Buntmetalle

Die Kupferpreise haben seit Ende Juli deutlich angezogen. Seit Mai schrauben sich die Kupfernotierungen an der LME kontinuierlich nach oben. Aktuell notiert Kupfer bei umgerechnet € 5.590,00/t. Die letzten chinesischen Konjunkturdaten mögen für den Anstieg verantwortlich sein. Von Spekulation getrieben, vermuten andere Experten. Die Hütten sind mit Kupferschrotten noch gut versorgt und haben mit Anstieg der Kupfernotierungen ihre Abschläge nach oben gesetzt.

Schrottmarktbericht Juli 2017

Entgegen aller Erwartungen haben sich die Schrottpreise in diesem Monat erhöht.

Entgegen aller Erwartungen haben sich die Schrottpreise in diesem Monat, je nach Sorte und Zeitpunkt des Abschlusses, um € 5,00 bis € 10,00 pro Tonne erhöht. Mit diesem Preisanstieg hatte niemand so wirklich gerechnet. Aber die Auftragslage der Elektrostahlwerke sowie der integrierten Stahlwerke im Inland, wie im europäischen Ausland ist gut, dementsprechend hoch war auch die Nachfrage nach Stahlschrott.

Man konnte den Eindruck gewinnen, dass sich jedes Werk vor der Sommerpause oder den Revisionsarbeiten noch genügend Schrott beschaffen wollte, um anschließend ohne Druck wieder produzieren zu können. Auch wenn die Stahlpreise im dritten Quartal gefallen sind, hört man bereits heute von Preiserhöhungen im vierten Quartal und einer eventuellen Verknappung. Aus China ist aktuell kein Stahl zu erwarten, was der europäischen Stahlindustrie entgegenkommt.

Aussichten

Trotz Ferien und Revisionsarbeiten ist auch in den Folgemonaten mit einer guten Auslastung der Werke und einer stabilen Nachfrage nach Stahlschrott zu rechnen. Der Markt ist insgesamt fest. Aus der Türkei vernehmen wir aktuell leicht steigende Schrottpreise und eine weiterhin stabile Nachfrage.

Die Stahlproduktion ist hier, laut Daten des Statistikdienstes des Verbandes der türkischen Stahlhersteller Steel Data, auf das höchste Niveau seit sechs Jahren gestiegen, zudem erreichten die Schrottimportmengen der türkischen Stahlwerke das höchste Niveau der letzten fünf Jahre (bvse vom 20.07.2017).

Legierter_Schrott

Legierter Schrott

Nach dem Jahrestief von US$ 8.865,00 im Juni haben sich die Nickelkurse im Laufe des Monats Juli wieder bis über US$ 9.500,00 bewegt mit letztlich kaum Auswirkungen auf die Preise. Die Lagerbestände an der LME sind unverändert hoch. Das Exportverbot von Nickelerz aus Indonesien wurde aufgehoben, was sich unter Umständen schon bald wieder auf die Kursnotierungen auswirken könnte. Trotz des neuerlichen Hochs bei den Notierungen sehen viele Marktteilnehmer derzeit keine Anhaltspunkte auf eine Trendwende bei Nickel.

Aluminium

Aluminium

Die Kursnotierungen bei Aluminium haben sich wenig verändert. Die Nachfrage nach Aluminiumschrott im Sekundärbereich sinkt ferienbedingt und lässt die Preise leicht fallen. Mit großen Preisschwankungen rechnet aktuell jedoch niemand. Die Automobilindustrie sorgt weiterhin für eine gute Auftragslage der Umschmelzwerke.

Kupfer

Buntmetalle

Die Werke und Hütten sind immer noch gut bevorratet und haben sich vor der Sommerpause aus dem Markt zurückgezogen. Trotz der für kurze Zeit steigenden Kupfernotierungen blieb der Markt ruhig. Analysten rechnen, aufgrund des schwächeren chinesischen Wirtschaftswachstums, in den nächsten Monaten mit fallenden Kupferpreisen. (MBI NE-Metalle Monitor 14.07.2017)

Schrottmarktbericht Juni 2017

Das erste Halbjahr ist fast vorbei

Insgesamt können wir mit der Entwicklung der Schrottpreise und den Absatzmöglichkeiten zufrieden sein. Die Wirtschaft läuft gut und die hohe Nachfrage nach Stahlschrott ist der guten Auftragslage der Stahlwerke geschuldet. Die Entwicklung der Schrottpreise am Beispiel der Sorte 2/8 für das erste Halbjahr 2017 im Vergleich zu 2016 spiegelt dies deutlich wieder.

Die Preisverhandlungen zogen sich auch in diesem Monat wieder fast bis zur Monatsmitte hin. Dadurch wird es immer schwieriger, die georderte Menge an Stahlschrott in dem kurz bemessenen Zeitfenster auszuliefern. Die Auftragslage der italienischen Produzenten ist unterschiedlich gut. Das führte schließlich auch zu unterschiedlichen Preisen.

Am Ende setzte sich eine moderate Preisermäßigung von € 5,00/t für Neuschrott und € 10,00/t für Stahlspäne und Altschrott durch. In Frankreich, Belgien und der Schweiz bewegten sich die Abschläge auf ähnlichem Niveau. Lediglich in Luxemburg waren die Abschläge höher. Ein geringerer Bedarf wegen hoher Lagerbestände sowie technische Probleme waren hier die Ursache.

Aussichten

Trotz Ramadan haben die türkischen Werke ihren kompletten Bedarf für Juni abgedeckt und sind jetzt nach Beendigung des Ramadans wieder aktiv auf dem Markt tätig. Eine derzeit gute Inlandsnachfrage nach Betonstahl hat wohl auch zu einem leicht gestiegenen Schrottpreis geführt.

Die Meinungen über die Preisentwicklung im Juli sind unterschiedlich. Die Auftragslage der Metall verarbeitenden Industrie ist äußerst gut, damit auch die Auftragslage der Stahlwerke. Angeblich sind nun auch Bestellungen aus Algerien in Italien eingegangen, so dass auch hier mit einer guten Nachfrage nach Stahlschrott gerechnet werden darf. Andererseits beginnen Ende Juli bereits die ersten Werksferien.

Wir rechnen mit unveränderten bis evtl. leicht steigenden Preisen. Zum großen Problem wird der Niedrigstand der Binnengewässer, sollte es in den nächsten Tagen nicht kräftig regnen. Das würde zwangsläufig wieder zu einer Unterversorgung an Waggons führen.

Legierter_Schrott

Legierter Schrott

Die Nickelkurse bewegten sich diesen Monat zwischen US$ 8.900,00/t und US$ 9.190,00/t, also deutlich schwächer als noch in den ersten fünf Monaten. Zudem ermäßigte sich der Preis für Ferrochrom sowie der FE-Grundpreis, was einen Preisrückgang von mehr als € 100,00/t Edelstahlschrott zur Folge hatte. Die Werke sind nach wie vor sehr gut ausgelastet und die Nachfrage nach Edelstahlschrott hält an.

Aluminium

Aluminium

Die Sekundär-Blockpreise haben sich in den vergangenen Wochen weiter abgeschwächt und bewegen sich zwischen € 1.650,00/t und € 1.740,00/t. Die Preise für Aluminiumschrotte halten sich dagegen auf unverändertem Niveau. Es bleibt abzuwarten, wie sich die Nachfrage in den nächsten Wochen entwickelt, da die meisten Umschmelzwerke in Italien und Frankreich ferienbedingt schließen. Die Primärpreise orientierten sich an den nahezu unveränderten LME Kursnotierungen.

Kupfer

Buntmetalle

Der deutsche Kupfermarkt zeigt sich weiterhin ruhig. Das Angebot an Kupferschrotten ist laut MBI NE-Metalle Monitor mehr als ausreichend. Die Auswirkungen von Streiks und Ausfällen auf der Angebotsseite in den vergangenen Monaten, sind nach Angaben von Marktteilnehmern von dem enormen Schrottzufluss, seit dem Jahreswechsel ausgeglichen worden. Kleine spekulationsgetriebene Ausreißer der LME Kupfernotierung über € 5.180,00/t in den vergangenen Tagen ließen das Handelsgeschäft kurz aufleben.

Schrottmarktbericht Mai 2017

Die Schrottpreisverhandlungen zogen sich auch in diesem Monat bis Mitte des Monats hin

Die Werke versuchten vehement die Preise nach unten zu drücken. Letztendlich ist ihnen dies für einzelne Sorten auch gelungen. Nur für Neuschrott konnte der Preis vom Vormonat durchgesetzt werden. Für alle anderen Qualitäten bewegten sich die Abschläge zwischen 3,00 und 5,00 Euro pro Tonne.

Die Auftragslage der Abnehmerwerke ist nach wie vor gut und die hohe Nachfrage für Neuschrott konnte teilweise nicht erfüllt werden. Trotz guter Konjunktur gibt es hier rückläufige Mengen am Markt zu verzeichnen. Interessant war die Aussage einiger Stahlwerksvertreter auf der Messe „Made in Steel“, die vom 17. – 19. Mai 2017 in Mailand stattfand. Der Wettbewerb der Betonstahlhersteller untereinander sei sehr hoch, da wichtige Absatzmärkte, wie z.B. Algerien, nach wie vor fehlen und eine gute Baukonjunktur nur in Deutschland festzustellen ist. Daher drängen viele Anbieter auf den deutschen Markt und unterbieten sich gegenseitig.

Immer schwieriger wird es verlässliche Preisinformationen über Lieferungen in die Türkei zu bekommen. Die Einkaufspolitik der türkischen Verbraucher ist sehr geschickt. Im Laufe des Monats kauften sie zu unterschiedlichen Zeitpunkten in verschiedenen Ländern und das sehr unauffällig. Das Preisniveau konnten sie dadurch stabil halten. Trotz Ramadan besteht eine unvermindert hohe Nachfrage nach Schrott bereits für Juli.

Wie immer bei einer hohen Stahlwerksnachfrage nach Schrott kommt es zu Lieferschwierigkeiten mit der Bahn. Die Waggonverfügbarkeit war teilweise gleich Null und stellte Abnehmer und Lieferant vor große logistische Probleme.

Aussichten

Die Erzpreise sind in den vergangenen Tagen erneut gefallen. Noch wirkt sich das auf die Schrottpreise nicht aus. Bei dauerhaft niedrigen Erzpreisen, wird jedoch der Einsatz von Neuschrott zurückgehen, was sich dann erfahrungsgemäß deutlich auf die Preise für die Sorten E2/8 niederschlagen wird.

Auch im Juni gehen wir davon aus, dass die Werke versuchen werden, die Schrottpreise weiter zurückzunehmen und dies trotz hoher Auslastung und hohem Schrottverbrauch. Angebot und Nachfrage werden hier die entscheidenden Faktoren bei den Preisverhandlungen sein.

Legierter_Schrott

Legierter Schrott

Während sich die Preise für Endverbraucher für alle Edelstähle in den letzten Monaten verteuert haben, bröckeln die Preise für die legierten Schrotte deutlich. Die Nickelnotierungen an der London Metal Exchange (LME) brachen regelrecht ein und lagen kurzzeitig unter 9.000 USD pro Tonne. Die Preise für Ferrochrom und Molybdän sind ebenfalls stark unter Druck. Bereits jetzt haben die Schrottpreise im Vergleich zum Vormonat um 100,00 Euro pro Tonne nachgegeben. Eine verminderte Nachfrage nach Edelstahlschrott im kommenden Monat könnte die Preise noch einmal abschwächen.

Aluminium

Aluminium

Die Auftragslage der Aluminiumhersteller läuft nach wie vor auf Hochtouren. Nichts desto trotz haben die Blockpreise deutlich nachgegeben und liegen zwischen 1.700 und 1.800 Euro pro Tonne. Die Preise für Sekundärschrotte haben nur leicht nachgegeben. Die Nachfrage übersteigt hier das Angebot. Im Primärbereich haben sich die Preise nur unwesentlich geändert. Nach wie vor werden Prämien bezahlt und dies trotz einer weltweiten Überversorgung.

Kupfer

Buntmetalle

Die Nachfrage der kupferverarbeitenden Industrie ist unverändert gut. Das Angebot an Kathoden ist ebenfalls gut. Die rückläufigen Börsennotierungen für Kupfer wirkten sich indes auf die Handelsaktivitäten der Recyclingbranche negativ aus, was dazu führte, dass die Abschläge der Hütten leicht zurückgingen. Aktuell scheint sich Kupfer bei einem Kurs von 5.600 USD pro Tonne eingependelt zu haben. Vorerst wird mit keinen großen Sprüngen nach oben gerechnet.

Schrottmarktbericht April 2017

Verkaufsgespräche haben sich erneut in die Länge gezogen.

Auch diesen Monat haben sich die Verkaufsgespräche mit den Stahlwerken im Inland sowie im benachbarten Ausland bis Mitte des Monats in die Länge gezogen. Grund dafür waren die Anfang des Monats geforderten Preisabschläge von bis zu 30,00 Euro pro Tonne. Diese rührten aus den rückläufigen Preisen im Tiefseemarkt. Die Preise gingen hier um bis zu 20,00 US Dollar pro Tonne zurück.

Die Nachfrage der Werke nach Stahlschrott war bei einer guten Auftragslage jedoch sehr fest, was den Handel veranlasste, auf unveränderte Schrottpreise zu bestehen, da das Angebot an Neuschrott teilweise begrenzt war. Diese Forderung konnte schließlich für Neuschrotte durchgesetzt werden. Für Altschrott und für Stahlspäne mussten, je nach Werk, Abschläge zwischen fünf und zehn Euro pro Tonne akzeptiert werden.

Aussichten

Die lebhafte Nachfrage nach Stahlschrott hält an und lässt auch für Monat Mai auf unveränderte Preise hoffen, auch wenn die türkischen Verbraucher weiterhin versuchen günstiger am Weltmarkt einzukaufen.

Noch ist die Lage im Tiefseemarkt ruhig, es wird aber demnächst mit Zukäufen gerechnet, da die Bestände vieler Werke gering seien (Metall Bulletin vom 24.04.2017). Mit entscheidend wird wie immer Angebot und Nachfrage sein und das ist, was Neuschrott angeht, knapp.

Legierter_Schrott

Legierter Schrott

Wie alle Metalle war auch Nickel von dem Abwärtstrend der Börsenmetalle betroffen. Die Nachfrage nach legiertem Edelstahlschrott ist nach wie vor sehr gut, jedoch gestalten sich die Verhandlungen mit den Abnehmerwerken wieder deutlich schwieriger. Die Vergütungsquoten für Nickel sollen nach unten geschraubt werden. Die Preise für Chrominhalt wurden bereits zurückgenommen.

Aktuell liegt der Nickelkurs bei 9.260,00 US Dollar pro Tonne, das sind runde 1.000,00 US Dollar weniger als noch im Vormonat. Die Gründe für die rückläufigen Kurse haben wohl reinen Spekulationscharakter. Niemand scheint in der Lage zu sein, hierfür reale Gründe zu nennen. Will man nämlich z. B. Nickel an der Börse kaufen, muss man dafür Aufpreise bezahlen und Glück haben, überhaupt welches zu bekommen.

Aluminium

Aluminium

Nachdem die meisten an der LME notierten Metalle in den letzten beiden Wochen unter Druck geraten sind, hielt Aluminium als einziges Metall dem Abwärtstrend stand. Die Auftragslage der Werke ist nach wie vor gut. Die Nachfrage nach primärfähigen Aluminiumschrotten hält ungebrochen an, ebenso die Nachfrage auf dem Sekundärmarkt.

Hier waren allerdings die Blockpreise unter Druck. Günstige Angebote vor allem aus Südeuropa, Osteuropa aber auch aus Deutschland sind hier die Ursache. Somit haben sich auch die Schrottpreise für Aluminiumschrotte leicht ermäßigt.

Alle Augen richten sich aktuell nach China. Die chinesische Zentralregierung will aus umweltpolitischen Gesichtspunkten einige Aluminiumwerke schließen. Damit soll das überschüssige Angebot eingedämmt werden (Commerzbank Commodity Research). Das würde aber auch Kapazitäten aus dem Markt nehmen.

Kupfer

Buntmetalle

Aktuell scheint sich der Negativtrend bei Kupfer fortzusetzen. Die Kupferkurse fielen bereits unter die Marke von 5.600,00 US Dollar per Tonne. Selbst die Veröffentlichung der positiven Wirtschaftsdaten aus China verhalfen nicht, den Abwärtstrend zu stoppen. Der Streik in der chilenischen Kupfermine Escondida ist beendet und die Exportlizenzen für Kupfergranulat aus Indonesien sind ebenfalls genehmigt. Die Auftragslage in der Industrie sowie in den Kupferhütten ist gut. Die Hütten melden, dass die Versorgung mit Kupferschrotten nach wie vor gut ist. Allerdings haben sich die Abschläge auf die aktuellen Kupferkurse leicht reduziert.

Bettina Schuler-Kargoll (26.04.2017)