Schrottmarktbericht April 2024

Schwacher Export – stabile Nachfrage – Seitwärtsbewegung der Preise im April

Die Preisverhandlungen zogen sich bis Mitte des Monats. Erst dann waren die Abschlüsse unter Dach und Fach. Die Nachfrage nach Fertigprodukten, insbesondere Betonstahl, ist sowohl auf europäischer als auch auf internationaler Ebene begrenzt. Nach der Entscheidung der Türkei, Stahlexporte nach Israel zu verbieten, verschlechterte sich die Lage auf den Exportmärkten. Das Preisniveau für Neustahl, egal ob Rund- oder Flachstahl ist gefallen, so dass die Werke nach wie vor versuchen, die Einkaufspreise für Stahlschrott zu senken. Aufgrund des begrenzten Angebots an Stahlschrott und einer guten Nachfrage der Werke im Inland sowie im benachbarten europäischen Ausland blieben die Preise letztendlich unverändert. Ja nach Preis und Sorte des Vormonats kam es zu leichten Preiskorrekturen.

Aussichten

Aktuell fehlen die Impulse vom Exportmarkt insbesondere aus der Türkei, die die Richtung für den Handel im Mai bestimmen könnten. Bedingt durch weniger Produktionstage aufgrund von Feiertagen und Brückentagen im Mai wird das Angebot an Stahlschrott weiterhin begrenzt bleiben. Da viele Industriebetriebe ihre Produktion feiertagsbedingt herunterfahren, wird der Zulauf an Schrott zwangsläufig geringer ausfallen. Wir gehen davon aus, dass sich die Stahlschrottpreise kaum verändern und im kommenden Monat auf April-Niveau fortgeschrieben werden.

Metalle

Weitreichende geopolitische Konflikte und immer neu auftretende Brandherde im Nahen Osten führen dazu, dass kräftig in Metalle investiert wird, sei es, um strategische Vorräte wieder aufzufüllen oder aus reiner Spekulation. Die Folge sind starke Kursanstiege aller Industriemetalle an der London Metal Exchange – allen voran Kupfer.

Legierter_Schrott

Nickel

Der Nickelpreis hat in den letzten Tagen fast die 20.000 USD je Tonne erreicht. Grundsätzlich ist der Preis dem allgemeinen Aufwärtstrend an den Industriemetallmärkten gefolgt. Der außergewöhnlich kräftige Preissprung wird aber auch zum Teil auf Angebotssorgen wie auch einer starken Nachfrage aus China zurückgeführt. Denn auch der Nickelbedarf dürfte sich mit einer anziehenden Konjunktur, die durch Zinssenkungen weltweit im Laufe des Jahres gestützt wird, wieder erhöhen. Die Lagerbestände an der LME, die seit Anfang des Monats leicht rückläufig sind wie auch die Statistiken der International Nickel Study Group, die seit Anfang des Jahres einen gegenüber dem Vorjahr fallenden Angebotsüberschuss ausweisen, unterstützen diese Annahme. (Quelle: Commerzbank Commodity Research 23.04.2024)

Die gestiegenen Kurse für Nickel haben sich auf die Edelstahlschrottpreise nur bedingt ausgewirkt. Der leichte Preisanstieg ist dem gestiegenen Ferrochrompreis und dem schwachen Angebot an Edelstahlschrott geschuldet.

Aluminium

Aluminium

Die London Metal Exchange (LME) hat letzte Woche russisches Metall aus ihrem System verbannt. Das führte zu sprunghaft steigenden Kursnotierungen. Inzwischen notiert Aluminium bei 2.630,00 USD pro Tonne. Somit ist die Schere zwischen Primär- und Sekundäraluminium wieder auseinandergegangen. Die Nachfrage nach Aluminiumschrotten ist für Primär- wie auch für Sekundärqualitäten sehr gut. Die Werke beklagen in Anbetracht der niedrigen Blockpreise die sehr hohen Schrottpreise, die sich aber aufgrund des knappen Schrottangebots kaum ermäßigen.

Kupfer

Buntmetalle

Der Kupferpreis an der London Metal Exchange erlebt derzeit einen Höhenflug. Die Kurse entwickelten sich seit der letzten Berichterstattung von 8.050,00 auf aktuell 9.000,00 Euro pro Tonne. Ein Ende des Kursanstiegs ist noch nicht abzusehen. Experten rechnen mit einem Kurs von über 10.000 USD in den nächsten Monaten. Das alles hat mit dem physischen Verbrauch und der aktuellen Auftragslage der Kupferhütten wenig zu tun. Die Nachfrage nach Kupferschrotten ist begrenzt. Einige Qualitäten sind derzeit nicht absetzbar.

Haftungsausschluss – Disclaimer

Die Informationen zur Marktlage dienen ausschließlich der unverbindlichen Information der Kunden und Interessenten der Schuler Rohstoff GmbH. Keine der in diesem Dokument enthaltenen Informationen ist als Aufforderung zu einer Transaktion zu verstehen. Es wird keine Gewähr für die Vollständigkeit, Genauigkeit, Richtigkeit und Aktualität der Informationen übernommen. Aufgrund unvorhersehbarer Risiken, Ungewissheiten und sonstigen Faktoren kann es bei in die Zukunft gerichteten Aussagen zu Abweichungen von den hier gegebenen Einschätzungen kommen. Alle, unter Berücksichtigung dieser Informationen, ergriffenen Transaktionen geschehen auf eigene Verantwortung. Es wird jegliche Haftung ausgeschlossen.

Unsere Datenschutzhinweise finden Sie unter www.schuler-rohstoff.de/datenschutzerklaerung/