Schrottmarktbericht August 2024

Der Stahlschrottmarkt hat „hitzefrei“

Die Handelsaktivitäten auf dem deutschen und europäischen Stahlschrottmarkt haben sich im August weiter abgeschwächt. Betriebsferien und Revisionsarbeiten sind in diesem Monat üblich, aber die schlechte Auftragslage führte, besonders bei den italienischen Stahlwerken, zu längeren Werksstillständen. Die Nachfrage nach Stahlschrott fiel entsprechend niedrig aus. Angebot und Nachfrage hielten sich jedoch die Waage. Der Druck auf die Schrottpreise war relativ gering. Die Preise blieben auch diesen Monat stabil. Je nach Sorte und Abnehmerwerk waren unveränderte bis leicht rückläufige Preise zu verzeichnen. Am stärksten betroffen war der Export Richtung Asien. Der Bedarf der türkischen Stahlwerke ging deutlich zurück, da sich diese mit günstigen Knüppeln insbesondere aus China eindeckten.

Aussichten

Die Konjunkturaussichten sind weiter trüb und die Auftragslage bei den Stahlwerken sowie der verarbeitenden Stahlindustrie bleibt schwach. Vor allem der Bausektor beklagt die äußerst schwache Auftragslage, aber auch der Maschinenbau und die Automobilkonzerne und ihre Zulieferer sind in den vergangenen Wochen zunehmend unter Druck geraten. Für Stabilität in die Zukunft sorgen lediglich die seit Juli geltenden Veränderungen der EU-Safeguard-Maßnahmen bei Stahleinfuhren nach Europa. Spannend bleibt die Frage, wie sich bei dieser Ausgangslage die Stahlproduktion und die Nachfrage nach Stahlschrott im Herbstverlauf entwickeln werden. Bereits jetzt wird mit weniger Bedarf und einem Preisabschlag von 20,00 bis 30,00 Euro pro Tonne im September gerechnet. Impulse aus dem Exportmarkt werden nach heutigem Stand vorerst nicht erwartet.

Metalle

Die Sorgen um die Weltwirtschaft haben Anfang des Monats zu einem deutlichen Kursrutsch an den Industriemetallmärkten geführt. Einzige Ausnahme war Aluminium. Hier war das Ausmaß geringer. Die Werte haben sich zwischenzeitlich wieder stabilisiert und auf leicht besserem Niveau eingependelt.

Legierter_Schrott

Nickel

Die Talfahrt der Nickelnotierung in den letzten Wochen hatte nur geringe Auswirkung auf die Edelstahlschrottpreise, da das Angebot an legiertem Stahlschrott geringer war als die Nachfrage. Mittlerweile haben sich die Kurse leicht erholt, die Auftragslage der Werke hat sich dagegen verschlechtert. Günstige Edelstahlschrotte kommen aktuell aus den USA, so dass die Werke ihre Preise deutlich nach unten korrigiert haben. Für die nächsten Monate muss mit niedrigeren Edelstahlschrottpreisen gerechnet werden.

Aluminium

Aluminium

Der deutsche Aluminiummarkt zeigt sich Mitte August weiterhin ruhig. Mit einer schnellen Marktbelebung rechnet aktuell niemand. Die Schwäche der Automobilindustrie schlägt hier durch. Die Prämien für Primärschrotte sind jedoch nach wie vor hoch, angesichts der knappen Schrottverfügbarkeit am Markt. Die Preise für Sekundärschrotte insbesondere für Aluminiumspäne haben zwar nachgegeben, sich jedoch auf niedrigerem Niveau stabilisiert. Insgesamt dürfte sich die Nachfrage nach Aluminium in den kommenden Monaten abschwächen.  Dafür sprechen die stärkere Abkühlung der US-Wirtschaft nach dem jüngsten US-Arbeitsbericht und die schwachen Wirtschaftskennzahlen aus China.

Kupfer

Buntmetalle

Die Kupferpreise haben sich in den letzten Tagen nach dem großen Abschwung wieder erholt. Kupfer notiert nach dem Abrutsch auf 8.850 US-Dollar aktuell bei 9.180 US-Dollar. Nach wie vor sind die Lagerbestände an der LME sehr hoch und erreichten diesen Monat den höchsten Wert seit 2019. Dies ist insbesondere auf den rapiden Anstieg der Lagerbestände in Asien zurückzuführen, was auf eine fehlende Nachfrage aus China hindeutet. (Quelle: Commerzbank Research, 16.08.2024) Die Nachfrage der deutschen Kupferhütten ist aufgrund von Betriebsferien noch verhalten. Das Kupferschrottaufkommen ist jedoch, der schwachen Auftragslage geschuldet, deutlich zurückgegangen.

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