Schrottmarktbericht Dezember 2022

Das Jahr verbschiedet sich mit Preisabschlägen und wenig Handelsaktivitäten

Bereits im November wurden auch Abschlüsse für Dezember getätigt, da sich viele Werke aus den bekannten Gründen entschieden hatten, ihre Produktion früher einzustellen. Die Nachfrage der Werke im Inland sowie im benachbarten europäischen Ausland war demzufolge äußerst gering. Wer noch Überschussmengen im Dezember verkaufen wollte, musste Preisabschläge von € 10,00/t bis € 20,00/t in Kauf nehmen. Im Exportgeschäft zogen die Preise allerdings an. Besonders die Sorten leichter und schwerer Stahlaltschrott waren gefragt. Das Angebot für diese Sorten fiel allerdings sehr gering aus. Dies wird sich auch Anfang des neuen Jahres nicht ändern, weshalb viele Händler ihre Bestände aufbauen, was im bisherigen Jahresverlauf nicht unbedingt möglich gewesen ist.

Die Preisentwicklung Stahlschrottpreise im Jahr 2022 zeigt deutlich, ab wann die Krise einsetzte. Von einem Jahrhunderthoch der Preise für Sorte 2/8 im April folgte ein markanter Absturz in den Folgemonaten.

BDSV Durchschnittliche Lagerverkaufspreise Bundesweit 2022 Sorte 2/8

Aussichten

Wie sich die Märkte im Januar 2023 entwickeln werden, lässt sich Stand heute schwer einschätzen. Viele Werke nehmen ihre Produktion erst Mitte Januar wieder auf. Die Betonstahlwerke spüren den Einbruch in der Baukonjunktur und die schwache Nachfrage ihrer Produkte. Der Stahlverbrauch im Automotive-Bereich und im Maschinenbau war durch die Lieferkettenproblematik immer wieder ins Stocken geraten. Die Stahlwerke hingegen haben ihre Produktionskapazitäten, aufgrund der hohen Energie- und Rohstoffkosten, stark heruntergefahren. Sollte sich wider Erwarten die Konjunktur erholen, könnte es rasch wieder zu einer Materialverknappung kommen. Aufgrund eines knappen Angebots an Stahlschrott im Dezember hätten die Preise im Januar Potential nach oben. Warten wir ab wie sich die Märkte im Januar entwickeln.

Ein Schock für die gesamte Stahlschrottbranche sind die eklatanten Frachtpreiserhöhungen der Bahn in Höhe von 40 %. Das wird sich zwangsläufig auf die Schrottpreise auswirken müssen.

Metalle

Die Rohstoffmärkte wurden in diesem Jahr stark durch den russischen Angriffskrieg auf die Ukraine und die Null-Covid Strategie in China beeinflusst. Zunächst war ein markanter Preissprung zu verzeichnen, insbesondere bei Nickel und den Energiemärkten, der dann schnell im Zuge zunehmender Rezessionsängste, aufgrund einer drohenden Energiekrise und steigenden Zinsen, weltweit zu einem markanten Preisrückgang führte.

Legierter_Schrott

Legierter Schrott

Die Handelsaktivitäten waren im legierten Bereich sehr erfreulich. Trotz des rasanten Börsenanstiegs von Nickel in den vergangenen Wochen und der gestiegenen Preise für Edelstahlschrott war die Nachfrage erstaunlich hoch. Nach den Geschehnissen der Nickel Notierung an der LME zu Beginn des Jahres, wo die Börse für Nickel kurzfristig ausgesetzt wurde, ergriffen Metallhändler Maßnahmen, um sich vor der extremen Volatilität auf den Metallmärkten zu schützen.

Aluminium

Aluminium

Nach wie vor ist der Absatz von Primärqualitäten von Aluminiumschrott sehr schwierig. Viele Aluminiumwerke haben ihre Produktion stark heruntergefahren und ihre Stillstandzeiten über die Weihnachtsfeiertage ausgeweitet. Im Sekundärbereich zeigten sich die vergangenen Tage noch lebhaft. Die Blockpreise für Sekundäraluminium haben sich zuletzt nach oben entwickelt und stabilisiert. Somit haben sich auch die Preise am Schrottmarkt stabil gehalten und der Absatz für Späne und sonstige Schrotte war gesichert.

Kupfer

Buntmetalle

Am deutschen Kupfermarkt werden immer noch die Jahresbezüge für 2023 verhandelt. Die Unsicherheit über die weitere Konjunkturentwicklung ist hier ein entscheidender Faktor. An der Londoner Metallbörse LME stieg Dreimonatskupfer Anfang des Monats auf US$ 8.500,00 und fiel Stand heute um US$ 100,00. Die Covid-Lockerungen in China dürften sich positiv auf die Kupfer Nachfrage auswirken. Die IKB Deutsche Industriebank ist kurz- bis mittelfristig gedämpft optimistisch, was die Preisaussichten für Kupfer betrifft. Analyst Heinz-Jürgen Büchner erwartet eine preisstabilisierende Wirkung der investiven Nachfrage (Quelle MBI NE-Metalle Monitor Nr. 25).

 

WEIHNACHTSGRÜSSE

Noch wenige Tage und ein ereignisreiches und hektisches Jahr geht zu Ende. Ich bedanke mich stellvertretend für das ganze Schuler Rohstoff Team für die gute Zusammenarbeit.

Wir wünschen Ihnen und Ihrer Familie erholsame Weihnachtsfeiertage und einen guten Start in das Jahr 2023.

Ihre

Bettina Schuler-Kargoll

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