Schrottmarktbericht Januar 2024

Mit Schwung ins neue Jahr

Was für ein Auftakt! Nach den im Dezember erfolgten Preisaufschlägen ist die Stahlschrottbranche mit weiteren Preiserhöhungen über alle Sorten in das neue Jahr gestartet. Preistreibend war wieder einmal die starke Nachfrage der türkischen Stahlwerke, während der im letzten Quartal starke asiatische Export-Markt fast zum Erliegen kam, überschattet von dem Nahostkonflikt und den Angriffen der Huthi-Rebellen auf Handelsschiffe im Roten Meer. Die Nachfrage der Verbraucher war mäßig. Dem gegenüber stand ohnehin ein reduziertes Angebot. Hauptsächlich mangelt es an Altschrott, was auf geringe Abbruchtätigkeiten zurückzuführen ist, jahreszeitbedingt, aber normal ist. Die Preise erhöhten sich je nach Sorte und Bedarf zwischen 10,00 und 15,00 Euro pro Tonne. Inzwischen veröffentlichte die Wirtschaftsvereinigung Stahl die aktuellen Zahlen zur Stahlproduktion 2023 in Deutschland. Es wurden insgesamt 3,9 Prozent weniger Stahl produziert als noch im Vorjahr. Mit 35,4 Millionen Tonnen Stahl sei das seit der Finanzkrise 2009 das niedrigste Produktionsvolumen. (Quelle: WVStahl) Leider sind die Prognosen für 2024 wenig vielversprechend. Nach dem Rückgang des Bruttoinlandsproduktes um 0,3 Prozent im Jahr 2023 erwarten die Institute für das Jahr 2024 ein minimales Wachstum. (Quelle: Ifo-Institut) Alles in allem könnte die deutsche Wirtschaftsleistung im ersten Quartal 2024 bestenfalls stagnieren, schreibt die Bundesbank in ihrem Monatsbericht Januar. Als Gründe nennt die Bundesbank unter anderem den weiteren Rückgang der Auslandsaufträge für die deutsche Industrie.

Aussichten

Auch im Februar wird sich an der Ausgangslage wenig verändern. Der Zulauf und die Verfügbarkeit an Stahlschrott könnte ähnlich ausfallen wie im Januar. Die Bedarfe der Werke – national wie international – werden voraussichtlich zunehmen. Hinzu kommt der aktuelle Bahnstreik. Dieser hat schon nach kurzer Zeit unmittelbare Auswirkungen auf die Versorgungs- und Lieferketten aller Industriebranchen. Welchen Einfluss alle Faktoren auf die Stahlschrottpreise haben werden, lässt sich derzeit nicht vorhersagen.

Metalle

An den Märkten bleibt die Stimmung angeschlagen. Die Börsennotierungen aller Industriemetalle starteten verhalten ins neue Jahr. Entgegen allen Erwartungen waren die Kurse in den ersten Börsenwochen gefallen.  Der Index der Londoner Metallbörse ermäßigte sich um 5 Prozent, gerechnet auf die Kurse im Dezember 2023. (Quelle: Rohstoffe Aktuell, Commerzbank 19.01.2024) Allerdings sorgte Ende letzter Woche die überraschende Senkung des Mindestreservesatzes durch Chinas Zentralbank für einen raschen Kurssprung aller börsennotierter Industriemetalle. (Quelle: Rohstoff aktuell, Commerzbank 26.01.2024)

Legierter_Schrott

Nickel

Trotz schwacher Kurse entwickelte sicher der Edelstahlmarkt im Laufe des Montas freundlicher. Auch hier zeichnete sich ein schwaches Angebot an Edelstahlschrotten ab, wobei sich nicht genau beurteilen lässt, ob sich der Handel auf Grund von schwachen Erzielungspreisen zurückgehalten hat. Erst Ende des Monats kam bei leicht steigenden Preisen Bewegung in den Markt

Aluminium

Aluminium

Die Preise für Sekundärlegierungen haben seit Jahresbeginn leicht angezogen und bewegen sich mittlerweile auf einem stabilen Niveau. Die Schrottpreise für Sekundärschrotte sind ebenfalls gestiegen. Das Angebot ist knapp und die Nachfrage hoch. Anders verhält es sich bei den Primärqualitäten. Die Nachfrage der Werke ist schleppend. Hier fehlt es an den so wichtigen Impulsen aus der Automobilindustrie. Spannend bleibt die Entwicklung in Sachen EU Handelsverbots über russische Aluminiumimporte. Laut dem Branchenverband European Aluminium waren bisher nur 12 Prozent russischer Aluminiumimporte von EU-Sanktionen betroffen. Das soll sich nun ändern und könnte Auswirkungen auf die LME haben. (Quelle: Commerzbank, Rohstoff Aktuell, 19.01.2024)

Kupfer

Buntmetalle

Der deutsche Kupfermarkt ist auch im Januar ruhig und gegenüber dem Vormonat unverändert. Die Verarbeiter von Kupfer sind immer noch gut eingedeckt. Es herrschen kaum Handelsaktivitäten. Der Handel wartet sowieso auf steigende Kurse.

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