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Stahlschrottpreise weiter im Abwärtstrend
Auch im Juli haben die Stahlschrottpreise leicht nachgegeben. In mehreren Bundesländern sind bereits Werksferien, so dass die Nachfrage nach Stahlschrott nachgelassen hat. Die italienischen Stahlwerke kauften im Juli sehr aktiv im europäischen Raum, da das Stahlschrottangebot, aufgrund von Corona, im Inland nur mäßig war. Die Lieferfristen wurden bis auf Ende Juli verkürzt, da im August nahezu alle Werke geschlossen sind. Der Schrottentfall ist in den letzten Wochen leicht gestiegen. In vielen Industriebetrieben wird wieder dreischichtig gearbeitet, was aber nicht bedeutet, dass die Krise vorbei ist. In den meisten Betrieben wird der Alltag noch von Kurzarbeit bestimmt. Die Preisabschläge bewegten sich zwischen € 5,00/t und € 10,00/t, je nach Sorte und Ausgangsniveau. Die Verhandlungen im Tiefseegeschäft dauern noch an. Die Verbraucher versuchen die Preise zu senken, während die Anbieter mit einem steigenden Bedarf der türkischen Werke rechnen, was höhere Preise nach sich ziehen könnte.
Metalle
Die Metallpreise haben sich von ihrem Corona bedingten Absturz im März sichtlich erholt und haben in den letzten Wochen kräftig zugelegt. Der LME-Industriemetallindex ist inzwischen um 17 % gestiegen (Commerzbank Rohstoffradar 08.07.2020). Die Commerzbank schreibt weiter, dass sie angesichts der teilweise noch schlechten Konjunkturdaten und der hohen Überschüsse an den meisten Metallmärkten, von der Robustheit der Metallpreise überrascht sei. Nach deren Einschätzung müssten die Metallpreise tiefer notieren. Die Commerzbank erwartet eine Korrektur nach unten.
Legierter Schrott
Nickel ist aktuell von den börsennotierten Metallen am meisten gestiegen und verzeichnet den höchsten Stand seit Ende Januar. Dies ist zum einen der guten Marktstimmung geschuldet. Zum anderen wird dies von einigen Marktbeobachtern auf den Anstieg der Edelstahlpreise in China auf ein 6-Wochenhoch zurückgeführt (Quelle Commerzbank Research 07.07.2020). Die Preise für Edelstahlschrott werden von diesem Preisanstieg nur wenig profitieren, da die Edelstahlwerke nur sehr mäßig ausgelastet sind und die Edelstahlverbraucher konjunkturbedingt nur das Nötigste kaufen. Die Edelstahlindustrie hofft, dass sich die Lage ab September, d.h. nach dem Ende der Urlaubsmonate verbessert.
Aluminium
Der deutsche Aluminiummarkt zeigt sich weiterhin ruhig. Noch zehren viele Unternehmen von ihren Lagerbeständen. Die jüngst gestiegenen Notierungen für Aluminium an der Londoner Metallbörse haben kaum Auswirkung auf die Blockpreise, geschweige denn auf die Preise für Sekundär-Aluminiumschrotte. Die Nachfrage der Umschmelzwerke ist äußerst bescheiden. Hier fehlen die Impulse der Automobilindustrie.
Buntmetalle
Kupfer verhält sich aktuell wie ein Konjunkturbarometer. Die letzten Kursanstiege sind beflügelt von der Hoffnung eines neuerlichen, wirtschaftlichen Aufschwungs, wie der gestiegene Geschäftsklimaindex im Juni zeigt. Auch die jüngsten Zahlen aus China zeigen eine Belebung der Konjunktur. Der Metallhandel profitierte von den steigenden Notierungen. Die Metallhütten reagierten prompt mit höheren Abschlägen. Noch ist die Nachfrage nicht da. Erst nach den Werksferien Mitte August wird sich zeigen, wie nachhaltig die Kurse sind.