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Stahlschrottpreise erneut unter Druck
Für lange Zeit sahen die Schrottpreise nur einen Weg, und das war nach oben. Seit nun drei Monaten ist es genau umgekehrt. Die Preise fallen – und zwar deutlich. Die Verhandlungen liefen zäh und schleppend. Mit Beginn der Ferien in einigen Bundesländern fielen auch die Bedarfe der Stahlwerke. Wären nicht die türkischen Verbraucher ins Spiel gekommen, hätten sich die Preise noch deutlich mehr verringert. So blieb es im Norden und Westen je nach Sorte und Nachfrage bei Abschlägen zwischen € 50,00/t und € 75,00/t. Im Süden Deutschlands waren die Abschläge, in Abhängigkeit zu den italienischen Werken, erheblich höher. Viele Stahlwerke in Italien waren gar nicht im Markt oder kauften zu absolut nicht marktfähigen Preisen mit Preisabschlägen von € 100,00/t bis € 130,00/t. Außerdem war festzustellen, dass, je später im Monat Abschlüsse getätigt wurden, die Abschläge geringer ausfielen. Ganz klar im Nachteil zu den veröffentlichten Durchschnittspreisen der BDSV waren wieder einmal die Händler im Süden und Südwesten. Wer nicht am Wasser liegt, kann vom Export nicht profitieren. Erschwerend für die Branche kommen logistische Probleme hinzu. Bei dem aktuellen Niedrigwasser der Flüsse steigt der Bedarf an Waggons und anderem Frachtraum.
Metalle
Alle an der LME gehandelten sechs Metalle standen bis vor wenigen Tagen mehr oder weniger unter Druck. Kupfer war am deutlichsten betroffen und die Notierung fiel deutlich.
Legierter Schrott
Die Nickelbörse hat sich von seinem neuneinhalb Monatstief bei knapp US$ 18.500,00/t Ende letzter Woche wieder auf gut US$ 21.500,00/t erholt, was sich aber nur geringfügig auf die Edelstahlschrottpreise ausgewirkt hat. Die Werke melden geringe Bedarfe und vergüten einen sehr niedrigen Nickelinhaltspreis, während sie im Verkauf ihrer Produkte für den Legierungszuschlag die Nickelnotierung zu 100 % zugrunde legen. Während die Edelstahlwerke von zurückgehenden Aufträgen sprechen, ist seitens der Kunden immer noch von langen Lieferfristen die Rede.
Aluminium
Blockpreise und Masselprämien schwächen sich ab. Die Preise für Sekundäraluminium haben zuletzt deutlich nachgegeben und das bei steigenden Energie- und Stromkosten. Mit ein Grund, dass die Schrottpreise für Sekundäraluminium gefallen sind. Große Probleme bereiten den Primäraluminiumherstellern die hohen Energiepreise. Wie lange die Produktion in Deutschland und auch Österreich aufrechterhalten werden kann, weiß derzeit niemand. Kein Wunder, dass die Lagerbestände von Primäraluminium an der LME bedrohlich sinken.
Buntmetalle
In Fachkreisen wird Kupfer oft als das Krisenmetall bezeichnet. Eine schwächelnde Weltwirtschaft, stark schwankende Ölpreise, Chinas schwächere Wirtschaftsdaten, der Krieg in der Ukraine – all diese Fakten ließen die Kurse in den letzten Wochen knapp unter US$ 7.000,00/t fallen. Seit Wochenbeginn haben wir wieder einen deutlichen Kursanstieg zu verzeichnen. Kupfer notiert aktuell bei US$ 7.600,00/t. Ob Sommerloch oder nicht – das Handelsgeschäft ist deutlich zurückgegangen.
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