Schrottmarktbericht Juni 2024

Gleichbleibende bis leicht steigende Preise

Der Stahlschrottmarkt zeigt sich diesen Monat wenig verändert. Die Nachfrage der Werke und der Gesamtbedarf an Stahlschrott war je nach Werk sehr unterschiedlich. Während die Stahlwerke in Italien ihren Bedarf aufgrund von Produktionskürzungen reduzierten und auf fallende Preise spekulierten, war die Lage im Norden, Westen und Nordosten eine ganz andere. Dazu kam eine spürbare Nachfrage der türkischen Verbraucher, die bei einem nach wie vor knappen Schrottangebot für eine leichte Preiskorrektur nach oben sorgten. Viele metallverarbeitende Betriebe sind in Kurzarbeit, weshalb weniger produziert wird und infolgedessen weniger Schrott anfällt. In Anbetracht des knappen Schrottaufkommens bildete sich ein grauer Markt und Verbraucher bezahlten hauptsächlich für Neuschrotte während des laufenden Monats höhere Preise. Insgesamt war der Markt stabil. Je nach Sorte und Bedarf verharrten die Preise auf unverändertem Niveau oder stiegen um drei bis sieben Euro pro Tonne.

BDSV Durchschnittliche Lagerverkaufspreise Bundesweit 2023 Sorte 2/8

Aussichten

Ab nächsten Monat verabschieden sich viele Werke in die Sommerpause. Neben Produktionskürzungen aufgrund einer schwachen Nachfrage nach Fertigprodukten könnte es zu einer geringeren Nachfrage nach Stahlschrott kommen. Somit könnte sich eine Preisreduktion durchsetzen. Da ein Lageraufbau bei den Schrotthändlern in den letzten Monaten durch das reduzierte Schrottaufkommen nicht möglich war, wird sich der ein oder andere mit dem Gedanken tragen, bei einem Preisrückgang die Mengen erst einmal liegen zu lassen. Sollte die Nachfrage im Export weiter steigen, wäre eine Seitwärtsbewegung der Stahlschrottpreise denkbar.

Metalle

An den Industriemetallmärkten ging es in den letzten vier Wochen wieder steil bergab. Die Notierungen an der Londoner Metallbörse gaben spürbar nach. Die Preisrallye war hauptsächlich den Verwerfungen an dem hochspekulativen Terminmarktgeschäft zuzuschreiben. Trotzdem können alle Preise der wichtigsten Industriemetalle auch nach der jüngsten Korrektur noch ein stattliches Plus seit Jahresanfang vorweisen. (Quelle LME, Commerzbank Research)

Legierter_Schrott

Nickel

Nickel hat nach Erreichen seiner Preisspitze bei 21.000,00 US-Dollar pro Tonne rund 20 Prozent verloren, was die stärkste Korrektur bei den Industriemetallen ausmachte. Auf die gängigsten Edelstahlschrotte hatten die hohen Nickelnotierungen nur sehr geringe Auswirkungen, da die Abschläge auf den Nickelinhaltspreis je nach Angebot und Nachfrage im legierten Stahlsegment variieren und von den Edelstahlwerken angepasst werden. Die Preise für legierten Schrott sind zum Monatsende leicht rückläufig. Die Nachfrage der Werke war bis jetzt zufriedenstellend. Auch hier ist festzustellen, dass Edelstahlschrott am Markt knapp ist.

Aluminium

Aluminium

Die Preise für Aluminium sind trotz nachgebender Börsennotierungen fest. Die Prämien für Primärqualitäten sind noch einmal gestiegen. Am Markt für Sekundäraluminium sieht es ähnlich aus. Die Preise für Umschmelzblöcke und Sekundärschrotte steigen weiter. Die Schrottknappheit ist im Primär- wie im Sekundärbereich festzustellen. Aufgrund von Kurzarbeit in einigen Branchen fällt der Schrottanfall zwangsläufig geringer aus und das bei einer guten Nachfrage der europäischen und asiatischen Aluminiumschmelzwerke.

Kupfer

Buntmetalle

Nach dem Höhenflug der Kupfernotierung in den letzten Wochen hat sich der Kurs um 1000,00 Euro pro Tonne ermäßigt und sich aktuell bei 8.900,00 Euro pro Tonne eingependelt. Die hohen Preise lösten eine große Verkaufswelle aus. Die Nachfrage der Werke ist deshalb rückläufig und in Anbetracht der anstehenden Sommerpause ist mit einem rückläufigen Handelsgeschäft zu rechnen.

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