Schrottmarktbericht Mai 2018

Feier- und Brückentage treiben die Verhandlungen an

In Anbetracht der vielen Feier- und Brückentage im Mai war es für den Handel wie für die Abnehmerwerke von Bestreben, die Verhandlungen sehr schnell zum Abschluss zu bringen. Die stabile Marktlage vereinfachte den Prozess, so dass die Stahlschrottpreise gegenüber April meist unverändert blieben.

Die italienischen Werke versuchten zwar auch diesen Monat die Preisspitzen für Neuschrott und Stahlspäne zu kappen, jedoch einigte man sich letztendlich auf gleichlautende Preise. Immer wieder wird als Argument der schwächere Exportpreis in Richtung Türkei genannt. Dies mag für Altschrott zutreffen, Blechabfälle und Kernschrott sind davon jedoch ausgenommen. Die Nachfrage der Werke war für die zuletzt genannten Sorten in diesem kurzen Monat besonders hoch.

Aussichten

Auch für den kommenden Monat geht der Handel von weiterhin unveränderten Preisen aus. Der Bedarf der Werke für neue Produktionsschrotte wird nach wie vor als hoch eingeschätzt. Erst mit Einsetzen der Werksferien im Juli und August wird die Nachfrage stagnieren, was eventuell mit Preisreduzierungen einhergeht.

Legierter_Schrott

Legierter Schrott

Nach dem starken Börsenrückgang von Nickel auf 13.800 USD hat sich die Nickelnotierung seit Mitte Mai wieder erholt und notiert aktuell bei 14.650 USD. Die Auftragslage der Werke ist noch als gut zu bezeichnen. Für Werksabschlüsse im übernächsten Monat wurden jedoch die Nickelinhaltspreise auf 76 Prozent zurückgenommen. Die Nachfrage nach Edelstahlschrott wird geringer ausfallen als das derzeit hohe Aufkommen. Die Preise für Ferrochrom sind ebenfalls schwächer, da die Quartalspreise für Ferrochrom gefallen sind.

Aluminium

Aluminium

Nach wie vor ist der Aluminiummarkt sehr angespannt. Die derzeit hohen Preise für Primäraluminium sind auf die Sanktionen der USA gegenüber dem russischen Produzenten Rusal zurückzuführen. Rusal, der weltweit größte Aluminiumproduzent außerhalb Chinas, unterliegt seit dem 6. April US-Sanktionen, was zu Verwerfungen am globalen Aluminiummarkt geführt hat.

Am 24.05.2018 ist der Gründer von Rusal, Oleg Deripaska, zurückgetreten. Eine Bedingung der USA zur Aufhebung der Sanktionen ist aber, dass Deripaska auch die Kontrolle von Rusal abgibt. Sollten die Sanktionen gegen Rusal in den nächsten Monaten aufgehoben werden, dürften auch die Aluminiumpreise nachgeben. (Commerzbank Commodity Research)
Der Sekundärbereich ist preislich davon völlig ausgenommen. Noch immer sind die Blockpreise rückläufig. Wir rechnen für Sekundäraluminium mit leicht fallenden Preisen.

Kupfer

Buntmetalle

Die Kupfernotierungen zeigten sich erstaunlich stabil. Das sonst für politische und wirtschaftliche Ereignisse in der Welt so anfällige Metall notierte zwischen 5.800 und 5.880 USD. Vielleicht sollte man sich bei den guten Kursen auch diesen Monat an ein altes Börsensprichwort halten: „Sell in May – go away“. Wer weiß was in den nächsten Monaten passiert.