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Nach wie vor bestimmt das Niedrigwasser auf den deutschen Flüssen das Marktgeschehen
Das Thema ist in allen Medien, aber ändern wird sich an der prekären Situation erst etwas, wenn der lang ersehnte Regen fällt. Die Bahn ist mehr denn je gefordert, denn die Verfügbarkeit an Waggons ist nicht erst seit dem Niedrigwasser ein Thema. Einen großen Handlungsbedarf auf allen Verkehrswegen sieht der Verbandspräsident der Wirtschaftsvereinigung Stahl, Herr Hans Jürgen Kerkoff, und fordert von der Politik Lösungen.
Eine Folge von Versorgungsengpässen bei einigen Stahlwerken führte im November zu leicht steigenden Schrottpreisen. Die Preiserhöhungen variierten zwischen unverändert und € 3,00/t bis € 5,00/t, je nach Bedarf und Sorte. Die Nachfrage nach Stahlschrott war gut, wobei sich die Recyclingwirtschaft im Klaren war, dass es angesichts der logistischen Probleme schwer sein würde fristgerecht auszuliefern.
Die Exportmöglichkeiten per Seecontainer in Drittländer sind nach wie vor gut. Die türkischen Werke verzögerten ihren Einkauf, immer noch in der Hoffnung die Preise senken zu können, was ihnen Ende November auch gelang.
Ein großes Problem haben aktuell die Shredderbetreiber in ganz Deutschland. Aktuell gibt es so gut wie keine freien Kapazitäten für die Verbrennung, der beim Shreddern anfallenden Shredderleichtfraktion. Das hat zur Folge, dass die Shredderbetriebe die Annahme für Karossen drosseln bzw. generell einen Annahmestopp aussprechen.
Legierter Schrott
Nickel ist und bleibt der Verlierer an den börsennotierten Metallen. Erstmals seit Dezember 2017 rutschte Nickel unter die Marke von US$ 11.000,00/t. Die Euphorie hinsichtlich einer starken Nickelnachfrage für Batterien im Rahmen der Elektromobilität, ließ den Preis im ersten Halbjahr 2018 auf fast US$ 16.000,00/t steigen. Obwohl die International Nickel Study Group ein Angebotsdefizit von 108.000 Tonnen für die ersten drei Quartale bescheinigt, fielen die Kurse (Commerzbank Commodity Research 22.11.2018).
Die Edelstahlwerke nahmen die Preise für Edelstahlschrott deutlich zurück. Eine Verbesserung der Marktlage wird vorerst nicht erwartet.
Aluminium
Nach dem Rückgang der Preise für Sekundäraluminium vor einigen Monaten, ist nun auch der Primärmarkt betroffen. Die Notierung für Primäraluminium rutschte unter € 1.700,00/t. Zudem gestaltet sich die Absatzlage zum Jahresende hin als schwierig. Die meisten Lieferungen an Halbzeugwerke lassen sich erst für das neue Jahr terminieren.
Buntmetalle
Trotz einem deutlichen Angebotsdefizit an E-Cu Kupfer blieben die Kupferkurse während des gesamten Berichtszeitraums nahezu unverändert. Die Kurse bewegten sich durchschnittlich bei € 5.400,00/t. Mitentscheidend für die weitere Entwicklung des Kupferverbrauchs und der sich entwickelnden Lagerbestände an der LME wird die Wirtschaftsentwicklung in China sein.